Essen. Sommerliche Temperaturen und gut gelaunte Gäste: Perfekt wie der erfolgreiche Film „Barbie“ startet Lichtburg Open Air am Essener Dom.

Alle waren so erleichtert. Sämtliche Wetter-Apps hielten ihr Versprechen und bescherten dem Essener Lichtburg Open Air eine Eröffnung bei sommerlichen Temperaturen. Da sind die regnerischen Bilder mit Regencapes und Decken aus dem vergangenen Jahr schnell vergessen und die stimmungsvolle Atmosphäre am Dom erreicht. Wenn dann auch noch so eine rhythmusstarke Essener Band wie 78Twins vor weit über 500 Kinofans spielt, ist der Auftakt perfekt.

Essener Band 78Twins macht Stimmung beim Lichtburg Open Air

Die Essener Band 78Twins reißen die Zuschauerinnen und Zuschauer vor der ersten Vorstellung des Lichtburg Open Air am Essener Dom mit.
Die Essener Band 78Twins reißen die Zuschauerinnen und Zuschauer vor der ersten Vorstellung des Lichtburg Open Air am Essener Dom mit. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

In luftiger Kleidung tröpfeln die Zuschauerinnen und Zuschauer auf den Domplatz. Wer passend zum „Barbie“-Film rosa oder pinkfarbene Haarsträhnen, T-Shirts, Kleider, Schuhe, Hemden, Strickjacken trägt - und sei es auch nur in der Hand - bekommt an den Getränke- und Snackständen vom Veranstalter einen Rosé-Sekt oder eine alkoholfreie Wild-Berry-Variante spendiert. Ohne von der Überraschung zu wissen, haben einige ihre Outfits ganz bewusst gewählt, bei anderen ist es Zufall.

Merit Linka (li.) ist begeistert von „Barbie“ und hat ihre Mutter Heike zum Freiluftkino auf dem Domplatz mitgenommen.
Merit Linka (li.) ist begeistert von „Barbie“ und hat ihre Mutter Heike zum Freiluftkino auf dem Domplatz mitgenommen. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Merit Linka aus Heidhausen strahlt. Sie hat „Barbie“ bereits gesehen und ist begeistert, dass der Film eine unterhaltsame und ernste Lesart hat. Diesmal hat sie Mutter Heike mitgebracht und deren Lieblingsfarben sind: Pink und Rosa. Bei Janina und Kirsten ist das nicht so. Kirsten trägt Orange, Freundin Janina Pink. „Aber nur weil es mir steht und ich wusste, dass sie in ,Barbie‘ vorkommt“, meint Janina. „Ich habe früher mit Barbie gespielt“, erzählt Kirsten vom ersten Anreiz, sich Greta Gerwigs Gesellschaftssatire anzuschauen, die die beiden zum Kinostart verpasst hatten. „Back to Black“ steht noch auf ihrem Zettel. Die zwei sind bekennende Lichtburggängerinnen.

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Zwei bekennende Lichtburggängerinnen: Kirsten (li.) und Janina holen beim Essener Lichturg Open Air den verpassten Kinostart von „Barbie“ nach.
Zwei bekennende Lichtburggängerinnen: Kirsten (li.) und Janina holen beim Essener Lichturg Open Air den verpassten Kinostart von „Barbie“ nach. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Ebenso wie Monika Pauli und Heike Glettenberg aus Katernberg und Überruhr. Die eine Freundin trägt ein gemustertes Kleid in Pink, die andere einen grünen Zweiteiler. „Ich hatte gedacht, dass alle so etwas anziehen“, sagt sie. Dann spielt 78Twins auf und jetzt ist nur noch Musik angesagt. Funkige und rockige Töne, hingebungsvolle Balladen und Poprhythmen treffen aufeinander. Absolut mitreißend. Köpfe nicken, Hüften schwingen, Füße wippen, Hände klatschen. Doch nur eine traut sich zu tanzen.

Essener Kinofans genießen „Barbie“ mit und ohne rosa Outfits

Monika Pauli (li.) in Pink und ihre Freundin Heike Glettenberg in Grün genießen das Essener Freiluftkino der Lichtburg. Das Programm läuft noch bis 18. August.
Monika Pauli (li.) in Pink und ihre Freundin Heike Glettenberg in Grün genießen das Essener Freiluftkino der Lichtburg. Das Programm läuft noch bis 18. August. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Irgendwann betritt ein Barbie-Fan die Szenerie. In großen weißen Lettern steht der Titel des Films auf ihrem pinken T-Shirt. Es ist Lara Peitsch aus Altenessen. Sie verbindet wie ihre Mutter die Barbie-Puppe mit ihrer Kindheit. Den Film kennt sie natürlich und schätzt ihn, weil er nicht nur Spaß macht, sondern „eine tiefgründige Message hat“. Und sie ist nicht die Einzige, die sich auf den Film freut.

Langjährige Unterstützer des Lichtburg Open Air sind dabei. Dazu gehören die Stadtwerke Essen mit dem Vorstandsvorsitzenden Lars Martin Klieve, der Allbau sowie das Domkapitel. Sie sorgen dafür, dass dieses Ereignis stattfinden kann. Allein die 12 x 6 Meter große aufblasbare Leinwand ist ein immenser Kostenfaktor. Bürgermeisterin Julia Jakob weiß das Engagement zu schätzen. Es zieht Menschen in die Essener Innenstadt. Der Genuss von Kultur und einem lauen Lüftchen ist nicht zu unterschätzen.

Hat sich gut vorbereitet: Günter Thomé (l.) ist der einzige Mann in Pink an diesem Abend. Er besucht mit Martin Eckardt jedes Jahr das Lichtburg Open Air.
Hat sich gut vorbereitet: Günter Thomé (l.) ist der einzige Mann in Pink an diesem Abend. Er besucht mit Martin Eckardt jedes Jahr das Lichtburg Open Air. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Günter Thomé sieht man die Entspannung sofort an. Der Essener mit Hemd und Krawatte in leuchtendem Pink sticht aus der Masse hervor. Er gehört dem Verein „Film- und Kinokultur in Essen“ an und besucht mit Freund Martin Eckardt aus Gelsenkirchen jedes Jahr das Lichtburg Open Air. Natürlich ist er auch bereit, sich mit dem im Film anklingenden Thema Patriarchat zu beschäftigen. „Ich habe mich gut vorbereitet“, sagt er lächelnd und meint sein Outfit.

Was beim Lichtburg Open Air läuft

Bis zum 18. August läuft das Lichtburg Open Air abendlich auf dem Essener Domplatz.

Die nächsten Filme: „Wo die Liebe hinfällt“ (22.7.), „Oh la la - Wer ahnt denn sowas“ (23.7.), „Back to Black“ (24.7.), „The Fall Guy“ (25.7.), „Eine Million Minuten“ (26.7.), „Ein Fest fürs Leben“ (27.7.).

Weitere Musikfilme: „The Greatest Showman“ (28.7.), „Electric Callboy: Tekkno“ (7.8.), „Blues Brothers“ (17.8.), „The Rocky Horror Picture Show“ (3.8.), „Dirty Dancing“ (31.7.) und „Gloria!“ (18.8.).

Und die poetischen Filme: „Der Junge und der Reiher“ (4.8.) und „Perfect Days“ (29.7.).

Karten und Infos zu weiteren Filmen telefonisch unter 0201 23 10 23 oder online auf www.filmspiegel-essen.de

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