Essen-Bergerhausen. Die geplante Siedlung nahe der Essener Ruhrallee liegt derzeit auf Eis. Warum und für wen die Gewobau dort trotzdem eine Kita baut.
Eine neue Kindertagesstätte baut die Gewobau am Maßmannweg in Bergerhausen. Das hat die Wohnungsgenossenschaft jetzt mitgeteilt. Derzeit laufen bereits vorbereitende Erdarbeiten, der Bau selbst startet voraussichtlich Anfang August. Die Kita soll in der zweiten Jahreshälfte 2025 fertiggestellt sein.
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Das Projekt steht im Zusammenhang mit dem geplanten Neubau der Gewobau-Siedlung nahe der Ruhrallee: An den Straßen Maßmannweg und Guts-Muths-Weg war in drei Bauabschnitten der Abriss aller bestehenden Gebäude und der Neubau von 116 Mietwohnungen und elf Häusern zur Miete geplant. Der Abriss der ersten neun Häuser am Maßmannweg war bereits im Frühjahr 2021 erfolgt, mit dem Bau der Kita hätte eigentlich auch die Neubauphase beginnen sollen. Doch die immer noch andauernde Krise im Baugewerbe mit steigenden Kosten sorgte dafür, dass die Pläne zunächst auf Eis gelegt wurden.
Planungen für Gewobau-Siedlung in Bergerhausen laufen weiter
„Aktuell gibt es bei dieser Siedlung keine Bautätigkeit“, erklärt Gewobau-Sprecherin Sandra Kesseboom. „Wir haben eine Verpflichtung gegenüber unseren Mitgliedern: Die Mieten sollen bezahlbar bleiben. Aufgrund der katastrophalen Randbedingungen wurde das Bauprojekt daher zeitlich zurückgestellt.“ Die Planungen liefen jedoch im Hintergrund weiter. Man werde die Lage weiter beobachten und so lange abwarten, bis man sicher bauen könne.
Nichtsdestotrotz sollen die Arbeiten an der Kita Anfang August starten. „Die Kita ist ja für alle offen, nicht nur für Mitglieder unserer Genossenschaft“, so Kesseboom. „Wir haben neue Analysen gemacht: Der Bedarf an Kitaplätzen in dieser Gegend ist vorhanden.“ Laut aktuellen Statistiken der Stadt sollen nach den Sommerferien in Essen immer noch 1100 Kita-Plätze fehlen. „Wir sind stolz darauf, einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Kindertagesbetreuung in unserer Stadt leisten zu können und damit den Familien in Bergerhausen und Umgebung eine neue, hochwertige Betreuungsmöglichkeit zu bieten“, so Stephan Klotz, Vorstandsvorsitzender der Gewobau.
Mit der Realisierung des Projekts betraut ist das Kölner Architekturbüro Mronz und Schaefer. Die neue Kindertagesstätte soll nach deren Plänen nicht nur architektonisch ansprechende und kindgerechte Innenräume bieten, sondern auch über einen großen, schallgeschützten Außenspielbereich verfügen. Dieser gewährleiste trotz der zentralen Lage „ein hohes Maß an Geborgenheit und Sicherheit für die Kinder“.
„Zwergenreich“ soll 70 Kita-Plätze für den Stadtteil bieten
Auch in Bezug auf Nachhaltigkeit setze das Bauprojekt hohe Maßstäbe, so die Gewobau: Die bautechnische Ausführung der Kindertagesstätte entspreche aktuellen energetischen Standards, das Dach werde begrünt und mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Zudem soll die Einrichtung mit Fernwärme beheizt werden.
Die neue Kita wird Platz für vier Gruppen bieten und insgesamt 70 altersgemischte Betreuungsplätze für Kinder über und unter drei Jahren schaffen. Als Träger der Einrichtung hat sich die Gewobau für die „Zwergenreich“-Gruppe entschieden, die bereits drei Einrichtungen in Essen betreibt: im Schlosspark Schellenberg in Rellinghausen, im Parc Dunant in Rüttenscheid sowie die „Beginner Butze“ in Altendorf. Weitere Standorte befinden sich in Düsseldorf, Köln und Wuppertal.
„Es handelt sich hier um einen erfahrenen Anbieter mit über 15 Jahren Expertise in individueller, privat geführter und öffentlich finanzierter Kinderbetreuung“, so Kesseboom. „Deren Konzept hat uns einfach gefallen.“ Das Modell der „Cross-Over-Pädagogik“ integriert nach Angaben der „Zwergenreich“-Gruppe Elemente von Montessori, Pestalozzi, Pikler und Hengstenberg und soll so eine ganzheitliche Entwicklung der Kinder fördern.
Gesetzt den Fall, dass der Bau in der zweiten Jahreshälfte 2025 fertiggestellt wird, ist mit der Eröffnung der Kindertagesstätte in Bergerhausen wohl im Sommer 2026 zu rechnen.
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