Essen-Altenessen. Leibniz-Schüler organisieren die Benefiz-Veranstaltung in der Kirche St. Johann. Die Einnahmen gehen an den Altenessener Gabenzaun.
Auch wenn er seit über 20 Jahren in München lebt: An Altenessen hänge er noch immer sehr, sagt der Autor Tim Pröse. Am Montag, 17. Juni, kommt er in die Kirche St. Johann: für eine „Speziallesung ‚Gegen das Vergessen‘“. Er wird aus seinem Longseller „Jahrhundertzeugen“ lesen und sein neues Buch „Wir Kinder des 20. Juli“ vorstellen.
Eingeladen haben ihn die Schüler und Schülerinnen des Projektkurses Geschichte am Altenessener Leibniz-Gymnasium. Dort ist Tim Pröse selbst zur Schule gegangen, den Kontakt habe er bis heute gehalten, sagt er.
Bestseller-Autor lebt heute in München, hält aber Kontakt nach Essen
Insgesamt habe er bereits 500 Lesungen gehalten, davon über 200 an Schulen. In Altenessen liest er zum zweiten Mal auf Einladung des Leibniz-Gymnasiums. Die Initiative zur ersten Veranstaltung vor eineinhalb Jahren sei von seinem früheren Deutsch-LK-Lehrer Roderich Thien ausgegangen. Die Organisation übernahm damals Ulrich Hütte vom Gabenzaun, welchem auch in diesem Jahr die Spenden zugute kommen sollen, die an dem Abend eingenommen werden. Dieses Mal habe zudem die Freundschaft zu seinem ehemaligen Altenessener Zahnarzt eine Rolle gespielt. Denn dessen Enkelin, die Schülerin Magdalena Klauer, sei Schülerin des Projektkurses und habe die Lesung organisiert.
Doch seine Verbindung nach Altenessen sei sogar „ein dreifaches Band“, sagt Pröse: „Mein ehemaliger Klassenkamerad Martin Tenhaven ist dort heute Schulleiter.“
Auch der Veranstaltungsort, die Kirche St. Johann an der Johanniskirchstraße, ist Pröse vertraut: Dort sei er getauft worden und habe seine Kommunion gefeiert. Als Kind der 70er Jahre habe er das Ruhrgebiet allerdings auch noch gänzlich anders in Erinnerung: „grau, aber leuchtend – von den Kohlefeuern“. Dieses Bild habe er deshalb stets vor Augen, wenn er an seine alte Heimat denke.
Autor hat Kinder der Widerstandskämpfer begleitet
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Die Metapher des Feuers greift er auch auf, um seine Motivation für das neue Buch zu beschreiben: Er porträtiere Menschen, „die eine Flamme tragen“. Nämlich die, „die die Väter an uns weitergeben, bevor es zu spät ist“. Damit meint er den „Widerstand gegen das Unrecht, gegen das Böse, gegen die Unfreiheit“ – Ideale, die „wir heute so sehr brauchen“.
Zwei Jahre lang habe er für sein Buch recherchiert und geschrieben, habe viele „Kinder des 20. Juli“, also Töchter und Söhne der Widerstandskämpfer, die vor 80 Jahren im Kampf gegen Hitler und sein Regime „ihr Leben gaben“, persönlich kennengelernt und begleitet. Bei der aktuellen Lesung werde es vor allem um Graf von Stauffenberg gehen, den Hitler-Attentäter vom 20. Juli 1944.
Die Lesung findet am Montag, 17. Juni, im Pfarrsaal der Kirche St. Johann (Johanniskirchstraße 3) statt und beginnt um 18.30 Uhr. Der Eintritt ist frei. Einnahmen über Spenden gehen an den Altenessener Gabenzaun.
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