Essen-Bredeney. Zum zweiten Mal startet die Etuf-Ruderriege in Essen eine Benefiz-Regatta, um krebskranken Menschen zu helfen. Eine Anmeldung ist noch möglich.

„Rudern gegen Krebs“ – unter diesem Titel organisierte die Etuf-Ruderriege in Essen in Kooperation mit dem Westdeutschen Tumorzentrum (WTZ) im vergangenen Jahr erstmals eine Benefiz-Regatta auf dem Baldeneysee. Am Samstag, 9. September, startet die Neuauflage.

„Rudern gegen Krebs“ ist eine Initiative der Stiftung „Leben mit Krebs“ und wurde im Jahr 2005 in Mainz mit dem Ziel ins Leben gerufen, medizinisch betreute Sport- und Bewegungstherapien für Krebspatienten zu ermöglichen, die ansonsten nur schwer finanzierbar wären. Mittlerweile steigen bundesweit viele Menschen in die Boote und legen sich in die Riemen, um die Behandlung schwerkranker Menschen zu unterstützen. So auch in Berlin, Kiel, Mainz, Hamburg, Magdeburg, Heidelberg, Lübeck und eben auch in Essen.

Bei der Benefiz-Regatta legen sich alle Teams kräftig in die Riemen. Egal, ob Anfänger oder erfahrene Ruderer. Im vergangenen Jahr (Foto) spielte das Wetter nur bedingt mit. Es regnete fast in einer Tour.
Bei der Benefiz-Regatta legen sich alle Teams kräftig in die Riemen. Egal, ob Anfänger oder erfahrene Ruderer. Im vergangenen Jahr (Foto) spielte das Wetter nur bedingt mit. Es regnete fast in einer Tour. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Die Vorbereitungen im Lager des Etuf laufen auf Hochtouren. „Bislang haben sich 60 Teams angemeldet“, sagt Eberhard Wühle, der stellvertretende Vorsitzende der Ruderriege. „Damit liegen wir zwar im Soll, doch wir haben immer noch etwas Luft nach oben.“ Deshalb hat der Verein die Anmeldefrist bis Ende dieser Woche, also bis zum 13. August, verlängert. „Wer aktiv mitmachen möchte, der kann den Link auf unserer Website nutzen“, sagt Wühle.

Benefiz-Regatta auf dem Baldeneysee: Gestartet wird in Viererteams plus Steuerleute

Gestartet wird in Vie­rer­teams aus Frauen, Männern und auch als gemischte Gruppe. „Auch Jugendliche dürfen in die Boote, nur Kinder sind einfach noch ein bisschen zu klein fürs Rudern“, bittet Wühle um Verständnis. Einzige Ausnahme: Das WTZ stellt eigene Kinderteams für das so genannte Onko-Kids-Rennen zusammen.

Eberhard Wühle vom Etuf ist zuversichtlich, das Spendenergebnis von der Premiere zu überbieten.
Eberhard Wühle vom Etuf ist zuversichtlich, das Spendenergebnis von der Premiere zu überbieten. © Eberhard Wühle vom Etuf | Etuf

Generell spielt es keine Rolle, ob die Teilnehmer bereits Rudererfahrung haben oder nicht. Schwimmen können, müssen aber alle. Wühle: „Wir schicken aber keinen Anfänger ohne Training und eine Einweisung für das richtige Verhalten auf dem Wasser ins Rennen und bieten daher vier Trainingseinheiten für jedes Boot im Vorfeld der Regatta an.“ Erfahrene Ruderakteure aus Vereinen treten übrigens nicht im direkten Vergleich mit Anfängern an, sondern starten Wettfahrten in der „Masterklasse.“ Wühle: „Das machen wir ganz bewusst so, denn der Spaß soll für alle im Vordergrund stehen, nicht der Wettkampf.“

Eberhard Wühle selbst betreut drei Teams: „Insgesamt 60 Prozent des Trainings übernimmt der Etuf, der Rest findet bei den anderen beteiligten Ruderklubs statt.“ Im Einzelnen sind dies der Steeler RV, TV Kupferdreh, Ruderclub am Baldeneysee, Essen-Werdener RC, die Kettwiger RG und der Hattinger RV. Die Vereine stellen auch die Steuerleute und die Übungs­lei­ter. Allein der Etuf setzt 20 Ausbilder ein. Jede Trainingseinheit dauert 90 Minuten, „doch wir stehen nicht mit der Stoppuhr am Bootssteg“, sagt Wühle. „Das wird von Team zu Team geregelt.“

Das Wichtigste: Bei der Benefiz-Regatta zählt nicht die pure Kraft, sondern in erster Linie Teamgeist, Zusammenarbeit und Koordination. „Das wird auch von uns im Vorfeld geübt“, so Wühle. Mit dem Ziel, Spaß an der Bewegung in einer Natursportart zu entwickeln. „Das Bewegen auf dem Wasser, die Wellen und der Wind sind gerade für Neulinge ein echtes Erlebnis.“

Die Organisatoren von der Etuf-Ruderriege setzen 20 Ausbilder und 40 Helfer ein

Um die Regatta zu stemmen, kommen beim Etuf übrigens noch weitere 40 Helfer dazu. Ein großer Aufwand, der allerdings notwendig ist, denn „im Schnitt bringen die einzelnen Starter noch drei oder vier Leute als Begleitung mit“, sagt Wühle. Wir rechnen also derzeit mit mindestens 1000 Besuchern.“

300 Euro Startgebühr pro Team

Pro Viererteam – das können Familien, Freunde oder auch Arbeitskollegen sein – wird eine Startgebühr in Höhe von 300 Euro erhoben. Darin sind die Kosten für die vier Trainingseinheiten enthalten.Insgesamt 70 Prozent des Erlöses der Veranstaltung gehen an das Westdeutsche Tumorzentrum Essen, um dort Bewegungsangebote für krebserkrankte Menschen zu fördern. Die Stiftung „Leben mit Krebs“ erhält 20 Prozent des Gewinns; die verbleibenden 10 Prozent erhält der Etuf für die Organisation. Auch der Reinerlös aus dem Verkauf von Speisen und Getränken kommt laut Veranstalter dem guten Zweck zugute.Anmeldung und weitere Informationen unter www.rudern-gegen-krebs.de oder www.wtz.nrw

Die Regattastrecke ist 300 Meter lang. Start ist am Wehr mit Ziel am Etuf-Gelände am Baldeneysee. Die ersten Boote gehen um 9 Uhr aufs Wasser, die Siegerehrung findet auf dem Etuf-Gelände gegen 15.30 Uhr statt. Danach gibt es dort eine Abschiedsparty mit Sponsoren, Bühne und Infoständen. „In unserer Halle gibt es außerdem einen Ruderparcours für Kinder und Jugendliche“, so Wühle, der aber hofft, dass in diesem Jahr der große Regen wie zur Premiere ausbleibt.

Im vergangenen Jahr kamen übrigens 15 000 Euro für den guten Zweck zusammen. „Doch dieses Ergebnis werden wir diesmal auf jeden Fall überbieten“, freut sich Wühle mit Blick auf die lange Liste der Sponsoren. „Die Unterstützer kommen dabei längst nicht nur aus Essen und Umgebung. Da sind auch welche beispielsweise aus Frankfurt mit an Bord.“

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