Essen. Das Essener Bürgerbündnis EBB hat für den acht Millionen Euro teuren aufgestenderten Radweg, den CDU und Grüne in Essen wollen, nur Spott übrig.

Das Essener Bürgerbündnis nennt die acht Millionen Euro teuren Pläne zum Bau eines Radhochweges ein „zielloses Ansinnen der schwarz-grünen Ratsmehrheit“ und lehnt das Vorhaben, für das es noch keine konkrete Wegführung gibt, ab. „Verkehrsprojekte müssen einen Nutzen für die Allgemeinheit haben und dürfen nicht Selbstzweck sein“, meint EBB-Fraktionschef Kai Hemsteeg. „Hier führt ein Weg nach nirgendwo, mit den Bürgern als Passagier“, spottet das EBB. „Da wird mir ganz anders, besonders wenn ich an die kaputten Straßen überall auf Essener Stadtgebiet denke.“

EBB: Lage der Stadtfinanzen lässt keine „Fantastereien“ zu

Die Umsetzung eines Radweges, der nur um seiner selbst Willen gebaut werden solle, sei in mehrfacher Hinsicht abzulehnen. An erster Stelle müsse stets die finanzielle Vernunft stehen. Der Stadthaushalt enthält jedoch nach Ansicht des EBB wegen explodierender Baupreise, steigender Kreditzinsen und deutlich erhöhter Personalkosten immense Risiken. Dies lasse „keinerlei Fantastereien zu“. Außerdem müssten Verkehrsprojekte stets ein konkretes Ziel und Nutzen haben und dürften nicht aus ideologischen Gesichtspunkten erbaut werden.

Zudem führe eine einseitige Priorisierung eines Verkehrsträgers – wie hier dem Fahrrad – bei maroden Straßen und wenig leistungsfähigem Nahverkehr in Essen zu einem nicht wünschenswerten Ausspielen der Verkehrsteilnehmer untereinander. Der Stadtverkehr müsse ganzheitlich für alle Verkehrsteilnehmer gedacht werden und nicht einseitig den Radverkehr bevorteilen, der gerade einmal sieben Prozent am Gesamtverkehr ausmache, so Hemsteeg.