Essen-Stadtwald. Die Stadt Essen lädt zu einer Infoveranstaltung über die historische Eyhof-Siedlung in Stadtwald ein. Dabei soll es auch um den Erhalt gehen.
- Die Diskussion um den Erhalt der Eyhof-Siedlung in Essen-Stadtwald geht weiter.
- Die Stadt hat jetzt zu einer Infoveranstaltung eingeladen.
- Dabei geht es um das Thema Erhaltungssatzung.
Die Diskussion über den Erhalt der rund 100 Jahre alten, symmetrisch angelegten Eyhof-Siedlung in Essen-Stadtwald geht weiter: Dort will die GE-WO Osterfelder Wohnungsgenossenschaft eine Häuserzeile an der Angerstraße abreißen und durch Neubauten ersetzen. Dagegen regt sich seit Jahren Widerstand. Jetzt sind interessierte Bürgerinnen und Bürger zu einem Rundgang und einer Informationsveranstaltung eingeladen.
Die Versammlung, in der es um den Schutz und Erhalt der Eyhof-Siedlung gehen soll, findet am Mittwoch, 14. Dezember, um 17 Uhr im Gemeindehaus der evangelischen Gemeinde Rellinghausen an der Bodelschwinghstraße 6 statt. Dazu lädt die Stadt ein.
Die Abrisspläne für Teile der Essener Siedlung sorgten für Entsetzen
Ende 2019 waren die Abrisspläne der Wohnungsgenossenschaft für die Häuser an der Angerstraße 17 bis 29 bekannt geworden und hatten unter den alteingesessenen Bewohnern für Entsetzen gesorgt. Die Mieter, die eigentlich Genossenschaftsmitglieder sind, fürchten seitdem nicht nur um ihre vergleichsweise preiswerten Wohnungen, sondern auch um ihre gewachsene soziale Gemeinschaft. Inzwischen sind schon etliche Bewohner ausgezogen. Architekturinteressierte sorgen sich zudem um die Symmetrie der Siedlung. Zudem wurden aus der Politik Stimmen laut, die den Verlust von bezahlbarem Wohnraum prognostizieren.
Inzwischen war der Ruf nach einer Erhaltungssatzung laut geworden, um die Siedlung mit ihrer städtebaulichen Eigenart für die Zukunft zu erhalten und zu sie zu schützen. Die Erstellung der Satzung hatte der Stadtplanungsausschuss Anfang des Jahres auf den Weg gebracht. Das Amt für Stadtplanung und Bauordnung der Stadt sowie das beauftragte Gutachterbüro „StadtGuut“ informieren nun über den aktuellen Zwischenstand des Gutachtens zur Erhaltungssatzung und über den weiteren Verlauf des Vorhabens. Außerdem können am 14. Dezember gemeinsam mit den Teilnehmern zentrale Fragen besprochen werden.
Als optionales Angebot findet vorab um 15.30 Uhr ein gemeinsamer Rundgang durch die Eyhof-Siedlung mit Vertretern des Gutachterbüros statt. Treffpunkt ist am Torhaus, Angerstraße 33-35. Um Anmeldung wird bis Donnerstag, 8. Dezember, per E-Mail an eyhof@essen.de gebeten. Informationen zur Veranstaltung gibt es auch unter www.essen.de/stadtplanung.
Die Siedlung unterhalb der Frankenstraße hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Vor rund 100 Jahren wurde der Architekt Josef Rings beauftragt, eine neue Siedlung zu planen. In der Zeit von 1921 bis 1924 entstand die Eyhof-Siedlung als eine geschlossene Einheit mit fast 200 Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäusern.
Satzung hätte Konsequenzen für die Bewohner
Die Verwaltung der Stadt wurde im Dezember 2021 damit beauftragt, einen Entwurf einer solchen Erhaltungssatzung auszuarbeiten. Aus einer solchen Satzung, die den Abriss von Häusern erschweren, aber nicht unbedingt verhindern würde, würden sich auch Konsequenzen für die Bewohner der Siedlung ergeben.
Mit Inkrafttreten dieser Satzung würden der Rückbau, die Änderung, die Errichtung und die Nutzungsänderung von baulichen Anlagen innerhalb des betroffenen Gebietes einer besonderen Genehmigungspflicht unterliegen. Um zu klären, was genau die städtebauliche Eigenart ausmacht und zukünftig mit einer Satzung geschützt werden könnte, wurde ein Gutachten in Auftrag gegeben.