Essen. Am 9. November 1938 setzte ein Nazi-Mob Synagogen in Brand, zerstörte jüdische Geschäfte. In Essen soll daran jetzt eine Scherbenspur erinnern.

Mit einer „Scherbenspur“ wollen verschiedene Initiativen am Mittwoch, 9. November, in der Essener Innenstadt an die Pogromnacht im Jahr 1938 erinnern.

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Am 9. November 1938 brannten überall in Deutschland Synagogen, jüdische Ladenlokale wurden von SA- und SS-Schlägertrupps verwüstet, über 30.000 Menschen wurden verhaftet und mindestens 400 ermordet oder in den Tod getrieben. Am Gedenktag 9. November wird der Opfer des Nazi-Terrors gedacht.

Auch in Essen brannten 1938 die Synagogen

Am 9. November 1938 setzte ein Nazi-Mob auch die Synagoge in Essen in Brand. Heute ist das Gotteshaus als „Alte Synagoge“ Museum und Kulturstätte.
Am 9. November 1938 setzte ein Nazi-Mob auch die Synagoge in Essen in Brand. Heute ist das Gotteshaus als „Alte Synagoge“ Museum und Kulturstätte. © Stadt Essen | Stadtbildstelle

In Essen laden dazu das Bündnis „Essen stellt sich quer“, die „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten“ und weitere Organisationen am Mittwoch, 9. November, ab 17 Uhr auf die Kettwiger Straße in Höhe Kardinal-Hengsbach-Platz: Gegenüber dem heutigen Kaufhaus P&C (ehemals Blum) erinnern dann Scherben und das Klirren von splitterndem Glas an Zerstörung und Plünderung jüdischer Geschäfte.

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 tobte der Nazi-Mob auch in Essen, demolierte Wohnungen von Essener Juden, setzte die Synagogen in Steele und in der Stadtmitte (heute: Alte Synagoge) in Brand.

„Erinnern bedeutet Verantwortung für heute“, sagen die Veranstalter, die mit Sorge beobachten, „dass antisemitische, rassistische und menschenfeindliche Attacken in erschreckendem Maße zunehmen“.