Essen.. Der Fischlift am Wehr in Essen-Werden soll 2018 in Betrieb gehen. Die Baukosten belaufen sich laut Ruhrverband auf 4,3 Millionen Euro.
Für Fische soll es am Baldeneysee bald aufwärts gehen, und das im wahrsten Sinne des Wortes: Im kommenden Jahr beginnt der Ruhrverband am Baldeneywehr in Essen-Werden mit dem Bau des geplanten Fischlifts. Die „Welturaufführung“ ist für 2018 geplant. Dies kündigte Norbert Jardin, technischer Vorstand des Wasserversorgers, am Mittwoch anlässlich der Vorstellung des 43. Ruhrgüteberichts an. Die technische Neuheit hat ihren Preis: 4,3 Millionen Euro wird der Fischlift kosten. Das Land NRW fördert das Projekt mit 3,3 Millionen.
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Die Kosten für den Bau einer konventionellen Fischtreppe hatte der Ruhrverband bereits vor Jahren auf acht Millionen Euro beziffert. Da es am Baldeneywehr für eine solche kaum Platz gibt, und es einen Höhenunterschied von mehr als acht Metern zu überwinden gilt, bedienen sich die Ingenieure einer technische Lösung, die ihresgleichen sucht. So funktioniert’s: Eine künstliche Strömung gaukelt den Fischen vor, sie könnten weiter flussaufwärts schwimmen. Stattdessen werden sie in eine Art Reuse gelockt; diese Schleusenkammer wiederum befindet sich in einer Röhre. Durch Wasserdruck lässt sich die Kammer in die Höhe fahren. Um sicher zu gehen, dass genügend Fische „zugestiegen“ sind, wird die Schleuse mit einem Videosystem überwacht.
Ruhrverband kommt Vorgabe der EU nach
Der Fischlift soll gleich neben dem Wehr eingebaut werden, anstelle des ehemaligen Rückpumpwerks. Noch in diesem Jahr soll das Projekt öffentlich ausgeschrieben werden, kündigt Ruhrverbandssprecher Markus Rüdel an. Im Frühjahr 2017 sollen die Bauarbeiten beginnen.
Mit dem Bau des Fischaufzugs kommt der Ruhrverband einer Vorgabe der Europäischen Union (EU) nach, wonach Fließgewässer wie die Ruhr bis spätestens zum Jahr 2027 für Fische und andere Lebewesen wieder durchgängig passierbar sein müssen. Bis Lachse wieder ihre Laichgründe im Deilbach erreichen, werden noch Jahre vergehen. Dafür gilt es, das Kettwiger Stauwehr zu überwinden. Besteht der Prototyp den Praxistest, soll auch dort ein Aufzug installiert werden.