Essen/Duisburg/Dortmund. Beendeter Duisburger Vermisstenfall hat ein Nachspiel: Eine Dortmunderin hat sich als die Gesuchte ausgegeben. Jetzt wird sie zur Kasse gebeten.

Die erfolgreich abgeschlossene Suche der Duisburger Polizei nach einer vermissten Jugendlichen (17) und ihrem zwei Monate alten Säugling hat ein überraschendes Nachspiel: Jetzt ermittelt die Essener Polizei gegen eine 20 Jahre alte Trittbrettfahrerin aus Dortmund.

Die junge Frau hatte sich am 12. Januar mit unterdrückter Rufnummer telefonisch beim Jugendamt der Stadt Essen gemeldet und sich als die vermisste Mutter ausgegeben. Sie klagte mit leiser und brüchiger Stimme, dass es ihr sehr schlecht gehe.

Die Essener Polizei übernahm aus Gründen der Gefahrenabwehr für die Mutter und ihr Kind sofort die weiteren Maßnahmen, um die offenbar hilflose Anruferin zu finden. Beamte identifizierten das für das Telefonat genutzte Handy. Die Spur führte zu der Wohnadresse der 20-Jährigen in nach Dortmund-Aplerbeck. Schnell war den Ermittlern klar, dass die Anruferin nicht die gesuchte Mutter war oder in irgendeiner Beziehung zu den Vermissten stand.

Das Verhalten der jungen Frau ist für die Polizei unerklärlich

Die junge Frau, die in dem Telefonat eine Gefahrenlage nur vortäuschte, muss sich jetzt für ihr aus Sicht der Polizei unerklärliches Verhalten verantworten. Das Essener Polizeipräsidium wird die entstandenen Kosten, nach dem Gebührengesetz des Landes NRW bei der Verursacherin einfordern. Wie hoch die ausfallen, wird gerade errechnet.

Die Vortäuschung einer Gefahrenlage kann unter Berücksichtigung des dadurch entstehenden Personal- und Sachaufwandes zu einer erheblichen Verwaltungsgebühr führen, warnt Polizeisprecher Peter Elke. Die Essener Polizei hoffe, dass behördliche Gebührenbescheide dieser Art auch zukünftig die absolute Ausnahme bleiben.

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