Essen.. Das neue Programm im GOP Varieté stellt asiatische Künstler in den Mittelpunkt. Verspricht der Untertitel des neuen Programms „Asia“ im GOP, „ fremd und geheimnisvoll“ zu sein, bot es dann doch herkömmliche Artistik europäischen Anstrichs, wenn auch auf hohem Niveau und in attraktiver Packung.
Die Globalisierung hat auch das Varieté erreicht: Verspricht der Untertitel des neuen Programms „Asia“ im GOP, „ fremd und geheimnisvoll“ zu sein, bot es dann doch herkömmliche Artistik europäischen Anstrichs, wenn auch auf hohem Niveau und in attraktiver Packung. Seinen Namen trägt das Programm dennoch zu Recht, entstammen doch viele Künstler dem asiatischen Kontinent. Gut, Kai Eikermann kommt zwar aus Berlin. Dafür mimt der Meister Propper unter den artistischen Homoristen augenzwinkernd den Buddha und macht dabei unter Begleitung comichafter Geräuscheffekte durchaus anbetungswürdige Verrenkungen.
Das GOP ganz in Rot
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Den roten Faden spinnt hier nicht die Clownerie, sondern die Poesie, verkörpert durch das Duo Dinh-Anh. Dessen typische Partnerakrobatiknummer wird verziert durch asiatische Musik, traditionelle Kostümierung und eine atmosphärischen Musik, die wunderbar zu den fließenden Bewegungen von Huynh Thanh Dinh und Le Tran Van Anh passt.
Überragend-mitreißende Breakdance-Nummer
Es sind diese Momente, gepaart mit dem schnörkellosen Bühnenbild, die eine märchenhaft-asiatische Atmosphäre versprühen. Bewusst wird dieser Effekt jedoch immer wieder gebrochen, etwa wenn sich das Liebespaar Dinh und Anh in dem modernen Großstadtrubel einer asiatischen Metropole verliert. Der ideale Übergang für Hilti& Bosch: Die beiden Japaner sorgten 2011 im Programm „Red“ für Begeisterung und dürfen nun wiedermit ihrer überragend-mitreißenden Breakdance-Nummer ran.
Ebenso viel Zuspruch, wenn auch mit einer wesentlich ruhigeren Darbietung, erhält der kunstvolle Ausflug in die Türkei: Ramazan Yumrutepezeigt Sandmalerei auf höchstem Niveau, kleine Geschichten über Liebe, Sehnsucht und Freiheit verrieseln und gehen in neue bildhafte Erzählungen über. Eindrucksvoll! Senmaru kontert da wieder mit Komik. Der Japaner balanciert eine Teekanne auf einem Pömpel, wird zum menschlichen Springbrunnen und albert dabei noch mit unnachahmlichem Dialekt herum: eine originelle Nummer, die einfach Spaß macht.
Asien ist überall
Was bleibt, hält da in Sachen Originalität nicht ganz mit: Das weibliche Kontorsions-Quartett Euphoria aus der Mongolei weiß dennoch mit ihrer schön choreographierten Körperverbiegung zu überzeugen. Eindrucksvolle Nachwuchsartistinnen. Ebenso jung ist der Taiwanese Chuan-Ho Chu, der sich mit seinen 20 Jahren schon als Meister der Diabolo-Jonglage erweist.
Nachwuchs im GOP
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Das Programm auf hohem Niveau schließt Darkan, der der herkömmlichen Strapatennummer vor allem durch sein Zusammenspiel mit der ungewöhnlichen Musikauswahl eine eigene Handschrift zu verleihen weiß: So hangelt und schraubt der aus Kasachstan stammende Artist an den luftig hängenden Tüchern zu Klängen, die spanischen Flair verbreiten, aber in Wahrheit aus Afrika stammen – Asien ist überall.
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