Essen. Hausärzte wollen endlich in ihren Praxen impfen – auch in Essen. Ihre Sorge: die Priorisierung. Warum es beim Impfen mehr Pragmatismus braucht.
Worauf warten? Auch Ärzte in Essen wollen in ihren Praxen endlich impfen, Apotheker haben die notwendige Infrastruktur für die Impfstofflogistik. Flächendeckende Impfungen sind für uns alle die Chance, aus der Pandemie zu kommen. Es kann keine andere Maßgabe geben, als Tempo zu machen. Die Hausärzte machen alles richtig, wenn sie „schnelles und möglichst unbürokratisches Impfen“ über die KV von der Politik einfordern. Bis es soweit ist, dauert es aber noch.
NRW-Gesundheitsminister Laumann kündigte an, dass Hausarztpraxen Ende März vom Land mit Impfstoff beliefert würden, zwei Wochen später sei dann der Bund am Zug. Zwar ist es richtig, dass Düsseldorf in der Impffrage nicht auf Berlin wartet, doch geht es wirklich schnell genug? Das darf – in Anbetracht der Tatsache, dass Hausärzte schon seit Wochen fordern, endlich in ihren Praxen mitimpfen zu dürfen –, bezweifelt werden.
Priorisierungs-Diskussion in Praxen ist Ärzten gegenüber unfair
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Unfair ist es den Hausärzten gegenüber zudem, dass sie die Priorisierungs-Diskussion in ihrer täglichen Arbeit werden ausbaden müssen. Man kann sich sehr gut vorstellen, was da auf die Mediziner zukommen wird. Viele ihrer Patienten werden versuchen, als chronisch krank zu gelten.
Doch wo ist da die Grenze? – fragt sich mit Sicherheit nicht nur Dr. Michael Hill in seiner Praxis in Borbeck. An der Stelle wäre es klüger auf Pragmatismus als auf das strenge Einhalten des Priorisierungs-Protokolls zu achten. Denn mit jedem Pieks in den Arm – ob bei jungen, alten, gesunden oder kranken Menschen – kommen wir dem Ziel näher, diese Pandemie endlich hinter uns zu lassen.
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