Träger für Betriebskosten des RWE-Stadions gesucht
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Essen.. Die Sport- und Bäderbetriebe sollen für den Betrieb der neuen Arena nicht aufkommen müssen. Aber wer zahlt? Es dürfte wohl auf die eigens für das Stadion gegründete Sportstätten-Betriebsgesellschaft hinauslaufen, die die rund 780 000 Euro pro Jahr trägt.
Besser spät als nie? Zwei Tage vor dem Richtfest für das neue Fußballstadion an der Hafenstraße hat sich die Politik der Betriebskosten für die neue Arena angenommen. Das ist in zweierlei Hinsicht bemerkenswert: Ausgangspunkt für die Diskussion um den Stadionneubau war einst die Erwartung, dass die Betriebskosten für eine neue, moderne Arena geringer ausfallen würden als jene 500 000 Euro pro Jahr, die Sport- und Bäderbetriebe pro Jahr für das marode Georg-Melches-Stadion aufwenden.
Großbaustellen von oben
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Heute weiß man: Das Gegenteil ist der Fall; der Bauherr, die städtische GVE geht von 780 000 Euro pro Jahr aus. Und: Die Politik will die Sport- und Bäderbetriebe nicht im Regen stehen lassen. Denn nichts fürchtet die große Koalition der Stadion-Befürworter im Rat der Stadt offenbar so sehr, wie den Vorwurf von Seiten vieler kleiner Sportvereine in der Stadt, frei nach dem Motto: Warum RWE und nicht wir?
Für Messe-Ausbau und neues Schwimmbad mehr Transparenz versprochen
Nein, die Sport- und Bäderbetriebe sollen nicht für die Betriebskosten des neuen Stadions aufkommen müssen, wie es die politischen Beschlüsse bislang vorsahen. Bis zur Ratssitzung im Mai , so beschloss es der Rat, soll die Verwaltung darlegen, wie der ohnehin bereits unterfinanzierte Etat entsprechend entlastet werden kann. Bis dahin will die Politik klären, wer für die Betriebskosten des neuen Stadions aufkommen soll. Es dürfte auf die eigens für das Stadion gegründete Sportstätten Betriebsgesellschaft hinauslaufen. Da es mehr als nur unwahrscheinlich ist, dass diese die notwendigen Einnahmen erwirtschaften kann, so lange Rot-Weiss Essen in der Regionalliga kickt, dürfte es in letzter Konsequenz auf den städtischen Haushalt hinauslaufen. Wer mag, kann dann ja nachblättern im Etatentwurf.
Ob der Transparenz damit genüge getan wäre, von der auch im Rat vielstimmig die Rede war, sei dahingestellt. Für die Linke nutzte Ratsherr Wolfgang Freye die Bühne, um abermals das intransparente Verfahren anzuprangern, mit dem die Ratsmehrheit der GVE im November zu einer Finanzspritze von 4,1 Millionen Euro verholfen hatte; erst im Februar wurde öffentlich, dass davon 3,9 Millionen in den Ausbau Stadion fließen. Die zusätzlichen Aufwendungen für die Gästetribüne und Businessbereiche segnete der Rat gestern nachträglich ab. Auch wenn aus Sicht der Stadion-Befürworter gute Gründe dafür sprechen, bleibt schleierhaft, warum sie nicht von Beginn an offensiv und transparent damit umgegangen sind.
Hafenstraße im Wandel
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Für kommende Projekte wie den Messe-Ausbau oder den Neubau eines Schwimmbades auf dem Thurmfeld gelobte der Rat mit einem weiteren Beschluss Besserung: Über den aktuellen Stand soll die Verwaltung den Fachausschüssen quartalsweise berichten.
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