A40-Blitzer in Essen möglicherweise dauerhaft ausgeschaltet
•
Lesezeit: 2 Minuten
Essen. Zum Ausbau der A 40 hat die Stadt ihre Radaranlagen zwischen Kray und Gelsenkirchen abgeschaltet – auf Empfehlung der Autobahn-Unfallkommission. Verkehrsexperten wollen jetzt erst einmal beobachten, wie sich die Unfallzahlen nach dem Autobahn-Ausbau entwickeln - möglicherweise bleiben die Radaranlagen dann dauerhaft ausgeschaltet.
Im falschen Film wähnten sich Verkehrsbeobachter seit langem: Auch nach über einem Jahrzehnt der Geschwindigkeitsüberwachung auf der A 40 zwischen Frillendorf und Gelsenkirchen tappen jährlich im Schnitt 70.000 Temposünder in die Radarfallen. Nicht gerade blitzgescheit. Jetzt aber können Autofahrer beweisen, dass sie durchaus vernünftig Regie führen können zu ihrer Sicherheit und der anderer Verkehrsteilnehmer: „Blitzer auf Bewährung“ heißt der Streifen. Die letzte Klappe ist zwar noch nicht gefallen, der Abspann für die Kameras aber hat begonnen. Denn die Stadt hat die Geräte zwischen Kray und Gelsenkirchen vor wenigen Tagen abgeschaltet. Vorsorglich und auf Empfehlung der Autobahn-Unfallkommission des Landes, wie es heißt.
Befristetes Blitzen denkbar
Denn die Verkehrsexperten wollen jetzt erst einmal beobachten, wie sich die Unfallzahlen nach dem Autobahn-Ausbau entwickeln, sagte Bernd Hamacher, Sprecher der zuständigen Bezirksregierung in Düsseldorf, auf NRZ-Anfrage: Nach „drei bis sechs Monaten“ soll dann eine Entscheidung fallen, ob es zu einem dauerhaften Aus für die Radargeräte kommt oder ob sie im Sinne der Verkehrserziehung übers Portemonnaie weiterbetrieben werden dürfen. Das hänge davon ab, wie viele Unfälle auf der Strecke passieren. Denkbar ist nach NRZ-Informationen auch ein befristetes Blitzen.
A 40 bald sechsspurig
1/28
Lange Zeit galt der überwachte Abschnitt als Brennpunkt, der durch die Überwachung entschärft werden sollte. Abgesehen davon, dass ein raumgreifender erzieherischer Effekt angesichts der stetig hohen Auslöse-Zahlen womöglich auf der Strecke blieb, darf eine Radaranlage auf Autobahnen in kommunaler Regie nur dann betrieben werden, wenn dort tatsächlich überdurchschnittlich viele Crashs passieren. Ist dies nicht der Fall, kommt die Stadt schnell in den Ruf der Wegelagerei: „Hohe sechsstellige Summen“ haben die nun in beiden Fahrtrichtungen außer Betrieb genommenen Kameras Jahr für Jahr „eingespielt“, deutlich mehr als die „Starenkästen“ in der Buderuskurve: Die bleiben „scharf“.
Info: Blitz-Bilanz
Seit Oktober 2001 blitzt die Stadt in der Buderuskurve der A 40, im Juli 2006 wurden die Kameras zwischen den Ausfahrten Kray und Gelsenkirchen scharf geschaltet. 360.000 Euro kostete die neue Anlage, plus 25.000 Euro für die jährliche Unterhaltung. Die Investition sollte sich binnen eines Jahres bezahlt gemacht haben. Die mit Abstand meisten Temposünder wurden in Fahrtrichtung Gelsenkirchen erwischt: über 200 pro Tag.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.