Essen-Bredeney. Zwei Brüder im Alter von sieben und acht Jahren haben bei einem Brandunfall in Essen schwere Verbrennungen erlitten. Wie es zu dem Unglück auf einem Straßenfest kam ist noch unklar.

Es sollte ein vergnügtes Straßenfest werden, mit Bier und Bratwurst, Musik und Malecke, so wie es schon seit vielen Jahren in der Straße „Am Ruhrstein“ in Bredeney gefeiert wird. Am Samstagabend aber wird aus der heiteren Feier eine Tragödie, als es allem Anschein nach an einer offenen Feuerstelle, wo die Kinder der Nachbarschaft eigentlich ihr Stockbrot backen sollen, zu  einer schweren Verpuffung kommt. Zwei sieben- und achtjährigen Brüder erleiden dabei so schwere Brandverletzungen, dass der ältere Junge nach notärztlicher Behandlung mit einem Rettungshubschrauber in die Spezialklinik nach Bochum gebracht werden muss. Der Zustand des Jungen sei kritisch und die Verletzungen erheblich, sagte die Polizei. Sein jüngerer Bruder wird mit schweren Brandverletzungen in einem Krankenwagen in die Duisburger Spezialklinik transportiert

Nachbarschaft steht unter Schock

Am Tag nach der Katastrophe ist die Straße „Am Ruhrstein“ wie leergefegt, die wenigen Nachbarn, die man auf der Straße trifft, stehen unter Schock. Die Organisatoren des Festes wollen sich auf Anfrage nicht äußern, sie sind erschüttert über den tragischen Unfall. Ein gelber Luftballon ist der einzige verbliebene Hinweis auf ausgelassene Stunden, nur das Straßensperrung-Schild für den 15. August haben sie noch nicht wieder abgenommen. Dort, wo das dramatische Unglück am Samstag gegen 19.45 Uhr passiert ist, erinnert nur noch ein Kühlanhänger an die schrecklichen Ereignisse.

Das Straßenfest hat lange Tradition und wird immer bestens und aufwendig organisiert, wie Nachbarn berichten. Neben Getränken und Selbstgegrilltem gehört auch das Stockbrot-Backen überm offenen Feuer zu den schönen Traditionen des Festes. Doch durch die Regenschauer, die am frühen Abend nach einem schwülen Samstag nieder gehen, ist das  Holz  vermutlich feucht und schwer brennbar. Ob es deshalb zum Einsatz von Brandbeschleuniger kommt, steht nach Angaben der Polizei  noch nicht fest. Nach Aussagen anderer Augenzeugen könnte auch der Grill, der an diesem Abend nur wenige hundert Meter von der Feuerschale entfernt steht, die  Unglücks-Ursache sein. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und befragt mehrere Augenzeugen.

Helfender Nachbar wird ebenfalls verletzt

Diese jedenfalls berichten, dass die Flammen plötzlich lichterloh in die Höhe schossen und sich über den Fußweg ausbreiteten. Die beiden Jungen, die seitlich von der Feuerstelle standen, seien in Sekundenschnelle von den Flammen erfasst worden. Und obwohl die zahlreichen geschockten Nachbarn sofort versuchen, die beiden brennenden Kinder mit Jacken und anderen Textilien abzudecken und die Flammen zu ersticken, ziehen sich die Jungen schwere Verletzungen zu. Ein Nachbar, der  mit einem Gartenschlauch zur Hilfe eilt und die Kinder abspritzt, wird bei der Rettungsaktion ebenfalls verletzt und erleidet Brandwunden. Er kommt mit einem schweren Schock ins Uniklinkum.

Nach Angaben der Feuerwehr waren zwei  Rettungs- und ein Notarztwagen im Einsatz, die schließlich den Rettungshubschrauber alarmierten. Die beiden Brüder werden noch in Spezialkliniken behandelt. (we)