Öffentlicher Dienst - Warnstreik verläuft in Essen überwiegend ruhig
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Essen.. Gespenstische Stille im U-Bahnhof, entspannte Gesichter bei den Taxifahrern: Der zweite Warnstreik im öffentlichen Dienst traf die meisten Berufspendler in Essen gut vorbereitet. Mit Fahrgemeinschaften hatten sie vorgesorgt, am Hauptbahnhof blieb es ruhig. Einige Kindertagesstätten und Sparkassenfilialien blieben zu.
„Einmal reicht“ - Was Pendlerin Melanie so auf den Punkt bringt, sahen viele der vom Streik betroffenen Fahrgäste der Evag genauso. Nach dem Warnstreik vor zwei Wochen war das Verständnis der Bürger für die erneute Lahmlegung des öffentlichen Lebens am Mittwoch spürbar gesunken.
„Ich muss nach Rüttenscheid, meine Kollegin nimmt mich mit“
Offensichtlich waren aber die meisten besser vorbereitet als am 7. März. Fahrgemeinschaften statt langer Schlangen an den Taxiständen, entspannte Gesichter bei den Messebesuchern: Die zweite Warnstreikwelle verlief am Essener Hauptbahnhof deutlich ruhiger als die Erstauflage. „Wir hoffen natürlich auf ein gutes Geschäft heute, aber es ist schon ruhiger als beim ersten Mal“, beobachteten die Taxifahrer an den Bahnhofsausgängen die Lage. Kündeten vor zwei Wochen noch Plakate an den Evag-Ticketautomaten von dem Streik, fehlten diese nun, nur die Digitalanzeigen informierten über den Streik. Den schienen die meisten Pendler jedoch im Vorfeld gut einkalkuliert zu haben. Viele fuhren mit Kollegen zur Arbeit und umgingen die Kämpfe um die beim letzten Streik begehrten Taxis. „Ich muss nach Rüttenscheid, meine Kollegin nimmt mich mit“, erzählt die 27-jährige Melanie, die am Hauptbahnhof wartet, „hoffentlich kommen wir heute besser durch. Beim letzten Streik haben wir für die Strecke 20 Minuten gebraucht.“ Kleinere Staus im Berufsverkehr, ansonsten sei die Lage entspannt gewesen, so Polizeisprecher Lars Lindemann. Die gestiegene Zahl an Fahrzeugen auf den Straße habe auch nicht zu mehr Unfällen geführt.
Essen steht still
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Berufstätige Eltern mussten sich teilweise Alternativen für die Kinderbetreuung überlegen: Die Kitas am Sachsenring 110, auf der Brachemhöhe, an der Kapitelwiese, an der Steeler Straße, der Essener Straße und die Kita an der Bergbrücke bleiben komplett geschlossen. Vor verschlossenen Türen standen auch Sparkassen-Kunden bei 15 der insgesamt 55 Filialen im Stadtgebiet, die Geldautomaten waren jedoch zugänglich. Deutlich zu spüren waren die Streik-Auswirkungen für die Geschäfte in der Passage zu den U-Bahnsteigen im Hauptbahnhof: „Heute machen wir wieder Verlust“, sorgte sich eine Bäckerei-Verkäuferin, „das war beim letzten Mal schon so. Normalerweise ist es morgens immer rappelvoll, aber heute kommt natürlich keiner.“
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