Essen-Burgaltendorf. Der Alarm schrillt, die Freiwilligen Feuerwehrleute eilen erst zur Wache, dann zum Einsatzort. Zuvor müssen sie ihr Privatauto parken. Aber wo?

Werden die freiwilligen Feuerwehrleute alarmiert, müssen sie auf der Wache angekommen nicht nur ihre Kleider gegen die Schutzausrüstung tauschen, sondern auch ihr privates Auto abstellen. Denn es sind Ehrenamtliche, die oftmals abends, nachts oder an den Wochenenden direkt von zu Hause zum Einsatz eilen. In Burgaltendorf wies zunächst die Feuerwehr, dann die Politik auf ein Parkplatzproblem hin. Die Lösung schien einfach.

Geprüft werden sollte, ob und wie der Freiwilligen Feuerwehr in Burgaltendorf mit ihren 50 Mitgliedern mit einer Fläche für zusätzliche Einsatzparkplätze neben der Feuerwache geholfen werden kann. „Bei einem Einsatz ist es aus Eilgründen notwendig, dass die Einsatzkräfte nach der Anfahrt zum Gerätehaus bei Tag und Nacht eine Parkmöglichkeit finden, um schnell von ihrem privaten Fahrzeug in das Einsatzfahrzeug wechseln zu können“, so beschrieb es die CDU bereits im vergangenen Oktober in ihrem Antrag. Denn als Einsatzparkplätze stünden der Freiwilligen Feuerwehr Burgaltendorf derzeit nur sechs oder sieben Parkplätze auf einem schmalen Parkstreifen neben der Wache zur Verfügung. Hinzu kämen wenige Stellflächen auf dem Hof der Feuerwehr.

Derzeit wird der Bereich als Hundeklo und Müllablagestelle genutzt

„Dies ist völlig unzulänglich, so dass leider im Einsatz auch häufig der Fußgängerweg, der am vorhandenen Parkstreifen zur Straße Auf dem Loh führt, zugeparkt werden muss“, hieß es zu der Konsequenz. Als Lösung wurde damals eine Fläche gegenüber dem vorhandenen Parkstreifen und neben dem Fußgängerweg rechts neben der Feuerwache vorgeschlagen. Dort könnte man den Untergrund mit Rasengittersteinen befestigen und vorhandene Bäume ins Gesamtbild integrieren.

Auch auf dem Hof der Feuerwache in Burgaltendorf selbst gibt es nicht genügend Plätze, um private Fahrzeuge abzustellen.
Auch auf dem Hof der Feuerwache in Burgaltendorf selbst gibt es nicht genügend Plätze, um private Fahrzeuge abzustellen. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Dieser Abschnitt ist 100 Meter lang, auf drei Metern ausgebaut und gesäumt von Bäumen und Büschen. Der öffentliche Verkehr darf diesen Weg von der Alten Hauptstraße aus auf den ersten 50 Metern nutzen, von der anderen Seite aus ist das ausschließlich Fußgängern gestattet.

„Die derzeitige Nutzung als Hundeklo und Müllablagestelle ergibt keinen schönen Gesamteindruck“, lautete ein weiteres Argument für eine Änderung. Lediglich die Grünen hatten von Anfang an Bedenken mit Blick auf diese Fläche, sorgten sich um die Bäume. Sie brachten andere Grundstücke im Umfeld ins Gespräch und listeten auf: Marktplatz, Comeniusschule, Plätze an der Feuerwache, hinter der Feuerwache in dem Bereich, in dem Schrottautos abgestellt seien.

Das Thema beschäftigt Feuerwehr, Politik und Stadt seit Monaten

Seinerzeit habe es beim Bau der Wache 17 Parkplätze gegeben, von denen es fünf auf dem Hof selbst geben sollte, erklärte der zuständige Fachbereich (Bau- und Liegenschaftsverwaltung der Feuerwehr Essen) bereits dazu, dass das Thema Feuerwehr, Politik und Verwaltung nun geraume Zeit beschäftigt. Dann aber sei die Halle ausgebaut und ein Carport errichtet worden, so dass fünf Plätze entfielen. Drei weitere würden zudem von der Berufsfeuerwehr genutzt, so dass den Freiwilligen gerade einmal neun blieben – acht fehlten, heißt es zur Situation.

Gültige Vorgaben der Unfallkasse

Die Erweiterung der Parkplätze, wie sie vorgesehen waren, sieht der Fachbereich Bau- und Liegenschaftsverwaltung der Feuerwehr auch deshalb für erforderlich an, um den gültigen Vorgaben der Unfallkasse zu entsprechen. Daraus zitieren die Verantwortlichen: Danach muss die Anzahl der Parkplätze mindestens der Anzahl der Sitzplätze der im Feuerwehrhaus eingestellten Einsatzfahrzeuge entsprechen und darf zwölf nicht unterschreiten, „um das Schutzziel zu erreichen“. Der tatsächliche Bedarf müsse anhand der Erfordernisse und der örtlichen Situation in Abstimmung mit der Feuerwehr ermittelt werden.Darin heißt es auch: „Durch geeignete Maßnahmen soll sichergestellt sein, dass für den Alarmfall benötigte Pkw-Stellplätze der Feuerwehr jederzeit zur Verfügung stehen.“

„Sowohl die hohe Mitgliederzahl, als auch die gesunkene Parkplatzzahl machen eine Aufstockung notwendig“, räumt auch die Stadt ein. Doch Flächen wie auf dem Marktplatz und an der Schule (Auf dem Loh) stünden nur eingeschränkt zur Verfügung, da Anwohner abends dort parkten und das Grundstück der Schule nachts abgeschlossen werde. „Dies ist im Sinne eines schnellstmöglichen Ausrückens der Feuerwehr jedoch nicht akzeptabel“, lautet die Ablehnung. Alternativ wurde die Fläche neben der Wache vorgeschlagen: Dort seien acht Plätze möglich, dabei sollten die Büsche entfernt werden und die Bäume erhalten bleiben.

Amt für Straßen und Verkehr erteilt eine Absage

Nun wird aus dieser Fläche, die zwischen der Alten Hauptstraße und Auf dem Loh liegt, nichts. Das Amt für Straßen und Verkehr erteilt der Anfrage nun eine Absage. Im Bereich dieser Fläche stünden mehrere große Bäume, wolle man diese erhalten, bleibe deutlich weniger nutzbare Fläche. Zudem sei der Grünstreifen nicht breit und tief genug (4,15 bis 4,75 m), um hier Stellplätze zu errichten. 4,85 m wären demnach erforderlich, um Parkplätze zu schaffen, auf denen die Fahrzeuge schräg abgestellt werden könnten.

Hinzu komme, dass Fahrzeuge rückwärts wieder herausfahren müssten, da man nicht wenden könne. Drei Meter Breite schließen auch einen Begegnungsverkehr aus. Sollte es zu diesem kommen, fürchtet die Stadt Rückstau auf der Alten Hauptstraße. Ein weiterer Grund, den Bereich zum Parken abzulehnen. Stattdessen blicken die Zuständigen auf eine Fläche auf der Feuerwache selbst: Hinter dem Gebäude sollte versucht werden, weitere Stellplätze zu schaffen. Wie lange es dann dauern wird, bis diese errichtet sind, ist offen.