Essen. Mitten in der Essener Innenstadt gab es ein Außenlager des KZ Buchenwald. Die Gedenkstätte sei in einem unwürdigen Zustand, klagt die Linke.
Die Linke im Rat der Stadt zeigt sich entsetzt über den Zustand der Gedenkstätte „Schwarze Poth 13“ in der Innenstadt. Die unterhalb der Rathaus-Galerie gelegene Gedenkstätte erinnert an das ehemalige Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald. Ein Bauzaun und Fahrzeuge verdecken die Sicht, beklagt Daniel Kerekeš. „Dieser Zustand ist für eine Gedenkstätte an die nationalsozialistischen Verbrechen äußerst unwürdig und eine Schande für die Stadt“, so der Vorsitzende der Ratsfraktion.
Die Außenstelle des Konzentrationslagers umfasste ein 35.000 Quadratmeter großes großes Gelände in der Innenstadt, gelegen an den Straßen Schwarze Poth, Königstraße, Kirchstraße und Postallee. Ab April 1944 waren dort bis zu 150 Zwangsarbeiter untergebracht. In der durch Bomben zerstörten Stadt mussten sie in Schwerstarbeit Trümmer beseitigen und Blindgänger bergen.
Das ehemalige KZ-Außenlager in der Essener Innenstadt wurde komplett überbaut
Bevor die Alliierten das Ruhrgebiet im März 1945 besetzten, wurden das Lager aufgelöst. Die Häftlinge wurden nach Buchenwald abtransportiert. Das einstige Außenlager in der Essener Innenstadt ist heute komplett überbaut, die genannten Straßen gibt es nicht mehr.
2002 errichteten der Architekt Werner Ruhnau und die Künstlerin Astrid Bartels im Treppenaufgang zur Porschekanzel aus den 1950er Jahren die Gedenkstätte „Stadtwunde“. Es handelt sich um eine stilisierte Baumgruppe, die in künstlichem Licht erscheint, um Textfragmente und eine Gedenktafel.
Linke fordert: Die Gedenkstätte muss sichtbarer werden
Die Linke fordert, dass die Gedenkstätte schnellstmöglich wieder „in einen würdigen Zustand“ gebracht und sichtbarer wird. „Langfristig braucht Essen ein Konzept um die NS-Gedenkstätten in Essen ,zukunftsfähig‘ zu machen und sie besser im Bewusstsein der Stadtgesellschaft zu verankern“, meint Daniel Kerekeš.