Essen.. Rot-Weiss Essen und der BVB planen einen gemeinsamen Fanshop im Einkaufszentrum Limbecker Platz in Essen – in Nachbarschaft zum umstrittenen Schalke-Shop. In der Fanszene wird da Vorhaben diskutiert. Das sagen ein RWE-Anhänger, eine Schalkerin und ein BVB-Fans zu den Fanshop-Plänen in Essen.
Die Nachricht hatte durchaus Brisanz: Rot-Weiss Essen plant einen Fanshop im Limbecker Platz – gemeinsam mit dem BVB und unweit des umstrittenen Schalke-Shops . Auch wenn sich RWE dazu weiter nicht offiziell äußern will, diskutiert die Fanszene mit bizarrem Ernst das Für und Wider. Drei Vereine, drei Sichtweisen.
Der RWEler
Für Frank Gockeln war’s ein schöner Tag. Als die WAZ meldete, was RWE und BVB da planen, musste Gockeln lächeln. „Das“, dachte er, „ist mein RWE!“ Der 46-jährige Rellinghausener ist Fan durch und durch, Stadiondauergast und hält nichts von Diplomatie, wenn’s um Fußball geht. „Das ist die richtige Reaktion auf die blaue Seuche im Limbecker“, so Gockeln.
Er prophezeit dem neuen Geschäft durchschlagenden Erfolg. „Das Einkaufszentrum mitten in der Stadt ist der ideale Standort. Gartenzwerge in rot-weiß und so, das werden die Leute kaufen.“ Nur ein Produkt möchte er nicht sehen: „Toilettenpapier mit RWE-Logo – das wäre ein falsches Symbol.“
Die Schalkerin
Gemeinsamer Auftritt schon Ende Juli
Im September 2013 eröffneten die Schalker im Limbecker Platz einen Fanshop und plakatierten den Satz „Heimspiel in Essen“. Unzählige RWE-Anhänger fühlten sich provoziert. Einen gemeinsamen Auftritt von RWE und BVB gibt es in Essen schon am 27. Juli. Dann bestreiten sie zur RWE-Saisoneröffnung ein Testspiel.
Kein böses Wort über die Fußballkonkurrenz. Essen, das sei ja „neutrale Zone“ im internationalen Fußball, beschwört Wenglorz. „Vielleicht“, scherzt sie, „kommt Borussia Mönchengladbach auch noch. Dann treffen sich alle Westvereine im Limbecker Platz.“
Der BVB-Fan
Alex Crossfield ist guter Dinge: „Endlich ein BVB-Laden in Essen!“ Der Holsterhausener ist 24 Jahre alt, von Beruf Musiker, Anhänger des Ballspielvereins Borussia – und einer, der mit der Kommerzkritik vieler Fans nichts anfangen kann. „Ohne Kommerzialisierung tritt ein Verein auf der Stelle“, sagt Crossfield, Rot-Weiss brauche jeden Euro, den der Verein mit dem Verkauf von Shirts, Schals und Nippes verdienen könne. Auch wenn RWE in der geplanten Konstellation nur den BVB-Juniorpartner gibt. Crossfield: „Wenn Werbung zum Überleben des Vereins beiträgt, finde ich das völlig in Ordnung.“
Bislang hat er seine Dortmunder Accessoires in einem Sportgeschäft gekauft. Dort standen die BVB-Becher neben Gelsenkirchener Grillbüchern und bayerischer Bettwäsche.
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