Essen. Die Essener Hochhausgruppe südlich des Hauptbahnhofes wird architektonisch gerne unterschätzt, ist aber von einiger Qualität. Und dem Höchsten, dem RWE-Turm, kann man aufs Dach steigen - das lohnt sich. Die Aussicht von der 120 Meter hohen Plattform ist grandios.

Hochhäuser haben nicht das beste Image. Sie gelten als kalt, abweisend und irgendwie ungemütlich, und zugegeben, da ist ja auch was dran. Andererseits ist eine Stadt gerade dann attraktiv, wenn sie alles hat: gemütliches Fachwerk in Kettwig, Gründerzeit-Blocks in Rüttenscheid, Bergarbeiter-Siedlungen in Katernberg, die kühle Eleganz der 50er Jahre an der Huyssenallee - und eben auch eine Hochhaus-Gruppe wie südlich des Essener Hauptbahnhofs, die architektonisch ein Ausrufezeichen setzt.

Der ideale Ort, um die Essener Hochhaus-Landschaft aus ungewöhnlicher Perspektive zu betrachten, ist eines der Häuser selbst, nämlich das größte und, wie viele finden, auch schönste: der RWE-Turm am Opernplatz. Dem preisgekrönten Bau kann jeder aufs Haupt steigen, und zwar von März bis Oktober am „Tag des offenen Turms“.

Mitarbeiter im RWE-Turm sehen auch die Stau-Lage auf der A 40

Wenn man einen klaren Tag erwischt, ist die Aussicht von der 120 Meter hohen Plattform schlicht und einfach grandios. Man sieht vom höchsten Bürohochhaus des Ruhrgebiets nicht nur Essen aus der Vogelperspektive, sondern die ganze Region - und mehr. „An manchen Tagen können wir südwestlich sogar unsere eigenen Kraftwerke in Neurath und Niederaußem sehen“, sagt RWE-Sprecher Martin Pack. Die liegen in der Kölner Bucht, Luftlinie gut und gerne 50 Kilometer entfernt.

Panoramablick vom RWE-Turm

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Die A40 in Richtung Mülheim. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool
Die A40 in Richtung Mülheim. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool © Essen | Essen
Blick auf die Essener Innenstadt in Richtung Rathaus. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool
Blick auf die Essener Innenstadt in Richtung Rathaus. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool © Essen | Essen
Der Stadtgarten. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool
Der Stadtgarten. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool © Essen | Essen
Die A40 in Richtung Mülheim. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool
Die A40 in Richtung Mülheim. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool © Essen | Essen
Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool
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Blick auf die gesamte  Thyssen-Krupp-Zentrale/ Hauptquartie an der Altendorfer Straße mit dem markanten Gebäude Q1. Foto:  Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool
Blick auf die gesamte Thyssen-Krupp-Zentrale/ Hauptquartie an der Altendorfer Straße mit dem markanten Gebäude Q1. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool © Essen | Essen
Blick in Richtung Kruppstraße. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool
Blick in Richtung Kruppstraße. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool © Essen | Essen
Blick auf die Essener Innenstadt, vorne das  Haus der Technik. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool
Blick auf die Essener Innenstadt, vorne das Haus der Technik. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool © Essen | Essen
Die RWE-Hochhäuser. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool
Die RWE-Hochhäuser. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool © Essen | Essen
Ein Zug auf dem Weg zum Essener Hauptbahnhof. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool
Ein Zug auf dem Weg zum Essener Hauptbahnhof. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool © Essen | Essen
Die A40 in Richtung Gelsenkirchen. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool
Die A40 in Richtung Gelsenkirchen. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool © Essen | Essen
Die A40 in Richtung Gelsenkirchen. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool
Die A40 in Richtung Gelsenkirchen. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool © Essen | Essen
Die Kirchen der Essener Innenstadt: Kreuzeskirche, Dom (Mitte) und Gertrudiskirche (rechts oben). Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool
Die Kirchen der Essener Innenstadt: Kreuzeskirche, Dom (Mitte) und Gertrudiskirche (rechts oben). Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool © Essen | Essen
Blick auf die Evonik-Zentrale und und die A40. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool
Blick auf die Evonik-Zentrale und und die A40. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool © Essen | Essen
Die alte Synagoge. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool
Die alte Synagoge. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool © Essen | Essen
Blick auf die gesamte  Thyssen-Krupp-Zentrale/ Hauptquartie an der Altendorfer Straße mit dem markanten Gebäude Q1. Foto:  Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool
Blick auf die gesamte Thyssen-Krupp-Zentrale/ Hauptquartie an der Altendorfer Straße mit dem markanten Gebäude Q1. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool © Essen | Essen
Blick auf das Aalto- Theater und die Philharmonie.Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool
Blick auf das Aalto- Theater und die Philharmonie.Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool © Essen | Essen
Blick auf das Aalto- Theater und die Philharmonie.Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool
Blick auf das Aalto- Theater und die Philharmonie.Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool © Essen | Essen
Blick auf die Innenstadt, Rathaus, alte Synagoge, Gildehofcenter, Haus der Technik. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool
Blick auf die Innenstadt, Rathaus, alte Synagoge, Gildehofcenter, Haus der Technik. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool © Essen | Essen
Blick auf die Innenstadt in Richtung Rathaus.Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool
Blick auf die Innenstadt in Richtung Rathaus.Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool © Essen | Essen
Das Gebäude des Ruhrverbandes.  Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool
Das Gebäude des Ruhrverbandes. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool © Essen | Essen
Blick auf die Innenstadt, im Hintergrund die Kokerei Prosper Haniel in Bottrop. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool
Blick auf die Innenstadt, im Hintergrund die Kokerei Prosper Haniel in Bottrop. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool © Essen | Essen
Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool
Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool © Essen | Essen
Das alte RWE Hochhaus an der Kruppstraße. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool
Das alte RWE Hochhaus an der Kruppstraße. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool © Essen | Essen
Blick auf Bergerhausen mit der Hubertuskirche. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool
Blick auf Bergerhausen mit der Hubertuskirche. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool © Essen | Essen
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Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool © Essen | Essen
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Auf der Plattform des RWE-Towers in Essen. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool
Auf der Plattform des RWE-Towers in Essen. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool © Essen | Essen
Auf der Plattform des RWE-Towers in Essen. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool
Auf der Plattform des RWE-Towers in Essen. Foto: Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool © Essen | Essen
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Der Turm bietet den rund 400 Glücklichen, die hier arbeiten dürfen, aber noch einiges mehr: „Man sieht zum Beispiel genau die Stau-Lage auf der A 40 und weiß dann: aha, heute lieber mal einen anderen Weg nach Hause nehmen“, sagt Pack. Dann die betörenden Farben, wenn die Sonne glutrot hinter der Duisburger Hochofenkulisse untergeht. Umgekehrt gebe es die Tage, in denen die oberen Etagen des Turms komplett im Nebel verschwinden. „Dann haben Sie das Gefühl, Sie arbeiten in einer Wolke“, sagt Pack.

"Hier ist die Mitte des Ruhrgebiets"

Manche Essener glauben übrigens, die Konstruktion auf dem Dach sei ein Hubschrauberlandeplatz. „Falsch“, betont Pack. Einerseits sind hier Sonnensegel angebracht, um den darunter liegenden Sitzungssaal des RWE-Aufsichtsrats zu kühlen. Andererseits werden die Körbe der Fensterputzer daran befestigt. Ab fünf Meter Wind pro Sekunde bleiben die Scheiben aber schmutzig. „Die Gefahr ist zu groß, dass die Körbe schaukeln.“

"Tag des offenen Turms" von März bis Oktober

Jeden dritten Samstag im Monat von März bis Oktober bietet die RWE AG kostenlose Führungen zur jeweils vollen Stunde von 9 bis 16 Uhr an. Höhepunkt: der Besuch der Aussichtsplattform. Termine 2014: 19. April, 17. Mai, 21. Juni, 19. Juli, 16. August, 20. September und 18. Oktober.Eine Anmeldung über die RWE-Hotline,  0800 0703700, besetzt Mo-Fr 9- 16 Uhr, ist unter Angabe von Namen und Wunschzeit unbedingt erforderlich. Internet: Suchbegriff „Tag des offenen Turms“ auf www.rwe.com

Während die Essener Hochhäuser von unten fast gleich hoch wirken, macht der RWE-Turm von oben klar, wer Chef im Ring ist. Das Postbank-Haus mit seiner eleganten Fassade wirkt von hier aus geradezu zierlich, das Rheinstahl-Gebäude und auch die beiden älteren RWE-Türme am Bismarckplatz und an der Kruppstraße ducken sich ebenfalls scheinbar weg.

„Man sieht mit einem Blick, hier ist die Mitte des Ruhrgebiets“, pflegte der frühere Chef-Wirtschaftsförderer und gebürtige Bochumer Georg Arens zu sagen, wenn die Rede auf die Hochhausgruppe kam. Er hatte Recht. Und es gibt gar keinen Grund, dieses Ensemble hässlich zu finden. Stadt ist eben nicht nur Blümchen pflücken, sondern auch Beton, Glas und Stahl. Punkt!

Alle Folgen der WAZ-Serie "Essen entdecken - 100 besondere Orte" finden Sie auf unserer Spezialseite zur Serie.