Essen. Durch Olympia bleibt ein Deckel auf der A40 in Essen im Gespräch. Nun braucht es belastbare Zahlen, um Bund, Land und Bürger zu überzeugen.

Ein Olympisches Dorf mitten in Essen? Die Idee, die Oberbürgermeister Thomas Kufen im Oktober vergangenen Jahres aus dem Hut zauberte, klang verwegen, aber auch charmant. Auch wenn sie alles andere als neu war: Da war er wieder, der Deckel auf der A40, über den sie in Essen seit vier Jahrzehnten reden.

Die Bewerbung von Rhein und Ruhr um die Olympischen Spiele 2032 bot die passende Gelegenheit, laut darüber nachzudenken. Setzt Olympia doch gewaltige Investitionen frei. Warum sollte ein Teil davon nicht nach Essen fließen, um endlich eine hässliche städtebauliche Lücke zu schließen?

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Wie es aussieht, wird nicht die Rhein-Ruhr-Region den Zuschlag für Olympia 2032 erhalten, sondern Brisbane in Australien. Der Deckel rückt damit erstmal wieder in weite Ferne. Umso überraschender ist, dass Kufen daran festhält.

Die Machbarkeitsstudie bietet nur einen oberflächlichen Eindruck von einem Deckel

Eisen soll man schmieden, so lange das Eisen heiß ist, sagt ein Sprichwort. Die Machbarkeitsstudie, die das Architekturbüro Albert Speer und Partner vorgelegt hat, bietet jedoch nur einen oberflächlichen Eindruck davon, was möglich wäre. Die Computeranimationen beflügeln die Fantasie, lässt aber auch erahnen, welche gewaltige Baustelle da auf die Stadt zukäme.

Um Land, Bund, aber auch die Essener zu überzeugen, bedarf es belastbarer Zahlen. Erst dann lässt sich beurteilen, ob der Deckel auf der A40 diesmal realistisch ist oder doch nur wieder mal ein Wolkenkuckucksheim.