Essen. CO-Warner eines Rettungsdienstes lösten am Schölerpad aus. Vier Bewohner eines Wohnhauses wurden in Krankenhäuser gebracht. Straße gesperrt.

Nach einem Kohlenmonoxid-Alarm ist ein Mehrfamilienhaus in Essen-Altendorf evakuiert worden. Vier Bewohner mussten in Krankenhäuser transportiert werden. Der Schölerpad wurde gesperrt. Die Feuerwehr, die Polizei und der Rettungsdienst mit drei Notärzten waren im Einsatz.

CO-Melder eines Rettungsdienstes hatten um kurz nach 8 Uhr in einer Erdgeschosswohnung des Gebäudes ausgelöst. Messungen der alarmierten Feuerwehr ergaben eine erhöhte Konzentration des unter Umständen tödlichen Gases.

Zehn Bewohner des viergeschossigen Wohnhauses wurden von Notärzten betreut und untersucht. Wie schwer die Vergiftungen der vier Verletzten sind, die mit erhöhten CO-Werten im Blut nun in Kliniken behandelt werden, ist noch nicht klar, sagte Feuerwehrsprecher Christoph Riße. Unter Umständen müssen sie in einer Druckkammer behandelt werden.

Wahrscheinlich war eine Therme defekt

Die Einsatzkräfte und der Bezirksschornsteinfeger suchten nach der Ursache des Gasaustritts. Möglicherweise war eine Therme defekt, hieß es.

CO ist ein tückischer Stoff, giftig, farb-, geruch- und geschmacklos. Es entsteht unter anderem bei einer unvollständigen Verbrennung. Das Gas kann durch Wände und Fußböden dringen.

Besonders in der kalten Jahreszeit steigt die Gefahr von CO-Vergiftungen, warnt Riße. Beschwerden können sein: Schwindel, Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Druck auf der Brust, Herzrasen, Übelkeit bis hin zu Erbrechen und Bewusstlosigkeit. Wer eine Gastherme oder einen Kamin im Haus oder in der Wohnung hat, sollte sich mit Kohlenmonoxid-Meldern schützen. Um einem Missverständnis vorzubeugen: Die Geräte ersetzen keine Rauchwarnmelder und dienen nicht der Früherkennung von Feuer.

Bereits vor Jahren hat die Essener Feuerwehr vor einer steigenden Gefahr möglicher Kohlenmonoxid-Konzentrationen in Haushalten gewarnt. Immer besser gedämmte Häuser und luftdichte Fenster treffen neben den herkömmlichen gas- und ölbetriebenen Heizungsanlagen auf den zunehmenden Trend zu Kaminöfen, Ethanol-Brennern und anderen Feuerquellen.

Gefährliche Mischung, die kein Sinnesorgan wahrnimmt

Sei es durch einen technischen Defekt oder eine Unachtsamkeit – schnell entsteht bei einer Verbrennung in dem Umfeld immer austauschärmerer Gebäude eine gefährliche Mischung, die kein menschliches Sinnesorgan wahrnimmt.

Die Feuerwehr will zwar keine Panik verbreiten, jedoch auf die großen Risiken aufmerksam machen, die ein kleines technisches Gerät durchaus wirksam minimieren kann: Die Installation von CO-Warnmeldern als potenzielle Lebensretter ist im Gegensatz zu Rauchmeldern keine gesetzliche Pflicht, wird von den Experten an der Eisernen Hand aber wärmstens empfohlen – zur eigenen Sicherheit.

Nicht ohne Grund sind alle Kräfte der Feuerwehr im Brandschutz wie im Rettungsdienst mit den Geräten ausgestattet. Im kommenden Jahr soll auch die Polizei Essen diese Warner bekommen, um bei Einsätzen besser geschützt zu sein, bestätigte Polizeisprecher Matthias Werk.