Essen-Kettwig. Nur 750 Euro billigt die Bezirksvertretung IX dem Pilotprojekt „Kindertheatertage“ des Alten Bahnhofs Kettwig zu. Ein Kommentar.

Die Bezirksvertretung als gewähltes Ratsgremium muss mit ihren Finanzen sorgsam umgehen. Ob Verein, Institution oder Einzelperson, jeder, der eine Förderung für Projekte, Veranstaltungen oder Ähnliches beantragt, sollte ein nachprüfbares Konzept vorlegen. Die BV kann nicht beliebig ein Füllhorn an Geldern ausschütten.

Bereitschaft von allen Fraktionen ist doch vorhanden

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Mit einer Förderung in Höhe von 1500 Euro für das Pilotprojekt der IG Bahnhof Kettwig möglicherweise ein falsches Signal zu setzen, dieses Argument von CDU und FDP ist jedoch mehr als dünn. Die Programmplanung ist allen seit längerem bekannt, die Gegenfinanzierung wurde vorgelegt, das Ganze in der Sitzung nochmals erläutert. Die Bereitschaft, für kulturelle Veranstaltungen für Kinder- und Jugendliche Mittel auszugeben, wird von allen Fraktionen bekundet. Und dennoch wird dieses Theaterkonzept von CDU und FDP per se in Frage gestellt – weil bislang kein Sponsoring betrieben wurde.

Den Machern im Alten Bahnhof wird damit unterstellt, sich allein auf die BV-Mittel zu verlassen. Was so aus dem Finanzplan gar nicht hervorgeht. Im Gegenteil, die Interessengemeinschaft als Betreiber der Einrichtung steht mit ihrem guten Ruf und ihren finanziellen wie personellen Ressourcen für die Unterdeckung ein. So ein Projekt in der immer noch pandemiebestimmten Kulturlandschaft zu starten, ist ein Wagnis. Richtig. Deshalb: Hut ab davor.

Hundekotbeutel als Werbeträger?

Es steht CDU und FDP nicht gut zu Gesicht, Grün und Gruga jährlich für den Posten Hundekotbeutel 1800 Euro ohne Diskussion zu bewilligen, aber für das Kindertheaterprojekt eines freien Trägers gerade 750 Euro ausgeben zu wollen. Vielleicht sollten künftig besser Hundekotbeutel als Werbeträger für Sponsoren dienen – dann ist mehr Geld für die Kinder übrig.