Essen. Die Gruga hat die Jagd auf die Kanadagänse abgeblasen: Es gebe „zwei oder drei“ brütende Paare, zudem hätten Tierschützer Reinigungsdienste für die zugekoteten Wege und Wiese angeboten.

Erneut vorläufig abgeblasen hat die Grugapark-Verwaltung ihre Absicht, die große Kolonie an Kanadagänsen mit den Mitteln der Jagd zu dezimieren. Laut Stadtsprecherin Silke Lenz gibt es dafür zwei Gründe: „Zwei oder drei Gänse-Paare brüten gerade, dadurch genießen die Tiere besonderen Schutz.“ Da Jäger nicht wissen könnten, welche Gans gerade Elternfreuden entgegen sieht, sei man gezwungen, alle zu verschonen, so Lenz. Der zweite Grund: „Einige Tierschützer haben angeboten, den Grugapark vom Gänsekot zu reinigen.“ Die Gruga-Verwaltung wolle prüfen, inwieweit dieses Angebot ernst gemeint und praktisch realisierbar sei. Diese Prüfung werde einige Wochen in Anspruch nehmen.

Die extreme Verkotung der Wege und Wiesen des Grugaparks ist ein Hauptgrund für die erwogene Bejagung der Tiere, die rechtlich ab 16. Juli möglich ist. Ab Januar beginnt dann wieder die Schonfrist. Laut Experten kann eine ausgewachsene Kanadagans bis zu 170 Mal pro Tag koten, was dem Grugapark mittlerweile deutlich anzusehen ist. Die Parkmitarbeiter halten nur mühsam oder gar nicht mit der Reinigung Schritt. Weil alle anderen Versuche, die Tiere zu „vergrämen“ erfolglos blieben, hat die Gruga für diesen Sommer bereits zum zweiten Mal die Jagd angekündigt, dies aber nun – ebenfalls zum zweiten Mal – abgeblasen. In den letzten Wochen hatte sich heftiger Protest von Tierschützern geregt – unter anderem mit Slogans wie „Stoppt das Morden“.