Essen. Anfang 2022 starten in Essen die Anmeldungen zu weiterführenden Schulen. Die laden jetzt zu Info-Tagen ein. Warum Eltern dort hingehen sollten.
Ende Januar 2022 starten die sieben städtischen Gesamtschulen mit den Anmeldungen der jetzigen Viertklässler fürs kommende Schuljahr 2022/23. Danach, im Februar, folgen Gymnasien, Real- und Hauptschulen. Anzumelden sind rund 5000 Jungen und Mädchen. Die Schulen werben bereits jetzt mit Tagen der Offenen Tür um Kinder. Was müssen Mütter und Väter jetzt beachten? Wir geben Tipps.
Tipps, wie man eine gute Schule erkennt
Woran erkenne ich eine gute Schule? Wichtigster Tipp: Besuchen Sie die Tage der Offenen Tür! Denn es zählt vor allem eins: Ihr persönliches Bauchgefühl. Falls Sie meinen zu wissen, wie eine Schule von innen aussieht: Seit Ihrer eigenen Schulzeit hat sich sehr viel verändert.
Grundsätzlich putzen sich die Schulen zu diesem Anlass heraus, präsentieren Schnupperunterricht und Vorführaktionen und zeigen sich grundsätzlich von ihrer besten Seite. Doch achten Sie auch auf Kleinigkeiten: Sind die Lehrerinnen und Lehrer ansprechbar? Wie repräsentieren die anwesenden Schüler ihre eigene Schule? Fragen Sie die Vertreter der Schulen auch ruhig nach Themen, über die sie vielleicht nicht so gerne sprechen: Sind für alle Fächer ausreichend Lehrer vorhanden? Wie sind die baulichen Zustände? Ein gutes Profil, tolle Konzepte oder schicke Digital-Tafeln in Klassenzimmern bilden immer nur einen Teil der Wahrheit ab. Den anderen Teil ermitteln Sie selbst – vor allem, wie gesagt, durch Ihr Bauchgefühl.
Wie funktioniert die Anmeldung? Sie müssen mit Ihrem Kind persönlich vorstellig werden. Die städtischen Gesamtschulen nehmen Anmeldungen entgegen vom 29. Januar bis 1. Februar, die Hauptschulen am 17. Und 18. Februar, die Realschulen und Gymnasien von 17. Bis 19. Februar. Die kirchlichen Schulen haben teilweise abweichende Anmeldezeiten; dort müssen Sie sich erkundigen.
Ob Sie zu den ersten gehören, die sich an einer Schule anmelden oder erst später erscheinen, hat keinen Einfluss auf die Annahme. Welche Dokumente Sie mitbringen müssen (Bescheinigungen der Grundschule, Geburtsurkunde und so weiter) wird Ihnen von der Grundschule noch mitgeteilt; außerdem verschickt die Stadt noch rechtzeitig eine Broschüre, in der alle wichtigen Informationen stehen.
Welche Rolle spielt die Grundschulempfehlung? Grundschulen geben mit dem Halbjahreszeugnis, das Ende Januar ausgeteilt wird, eine Empfehlung ob, ob das Kind geeignet oder bedingt geeignet ist fürs Gymnasium und die anderen Schulformen. Diese Empfehlung hat keinen rechtsverbindlichen Charakter. Gymnasien sind zur Aufnahme auch von Kindern verpflichtet, die ohne eine eindeutige Empfehlung kommen. Grundschullehrerinnen und -lehrer weisen regelmäßig darauf hin, dass es diese Kinder häufig sehr schwer haben. Nach Jahrgang sechs, der so genannten Erprobungsstufe, müssen nicht selten viele Kinder das Gymnasium verlassen.
Was muss man noch beachten? Eine entscheidende Rolle bei der Wahl der weiterführenden Schule spielt selbstverständlich, welche Schule von den Freundinnen und Freunden des Kindes in Betracht gezogen wird. Achten Sie jedoch auch darauf, dass die Länge des Schulwegs und die Erreichbarkeit der Schule den Familienalltag der nächsten Jahre massiv beeinflussen werden.
Stadt informiert über Schulformen und Anmeldung
Auf der Internet-Seite der Stadt Essen (www.essen.de) gibt es viele weiterführende Informationen, zum Beispiel Erklärfilme, in denen die Schulformsprecher von Gymnasien, Real- und Hauptschulen ihre jeweiligen Schulformen genau vorstellen.Dort gibt es auch Infos zum Anmeldeverfahren und was passiert, wenn einem Erstwunsch nicht entsprochen werden kann.
Was ist, wenn mein Kind abgelehnt wird? Vor allem bei den Gesamtschulen ist die Nachfrage sehr unterschiedlich. Es gibt Gesamtschulen, die regelmäßig zu viele Anmeldungen erhalten und andere, die stets noch Kapazitäten haben. Deshalb ist bei der Anmeldung stets ein Zweitwunsch anzugeben. Eltern abgelehnter Kinder von Gesamtschulen erhalten dann einen Alternativvorschlag. Wird der nicht angenommen, muss das Kind an einer Haupt- oder Realschule oder an einem Gymnasium angemeldet werden; deshalb haben diese Schulen ihre Anmeldephase später.
Soll ich mein Kind allein die Schule aussuchen lassen? Sie sollten diese Entscheidung mit dem Kind gemeinsam treffen – und vor allem Faktoren berücksichtigen, die das Kind womöglich noch nicht überschauen kann, zum Beispiel die Nähe zum Wohnort. Das Kind komplett gegen seinen Willen auf einer Schule anzumelden, ist sicher nicht sinnvoll.