Katernberg. Auf dem Grundstück Schonnebeckhöfe 170 in Katernberg will ein Händler Gebrauchtwagen anbieten. Die Stadt hat es untersagt. Gebaut wird trotzdem schon mal. Die Anwohner sind sehr besorgt.
Den Bürgern, die rund um die Kreuzung Schonnebeckhöfe/Gelsenkirchener Straße wohnen, stehen derzeit die Sorgen tief ins Gesicht geschrieben. Einige haben sogar Angst vor dem, was vor der Haustür bald kommen könnte. Ihr Blick richtet sich immer wieder auf das Grundstück Schonnebeckhöfe 170. Das steht leer. Noch.
Mauer weg, Stahlmattenzaun da
Das soll sich bald ändern, zumindest, wenn es nach Mehmet Sükrü Harat geht. Der betreibt an der Emscherstraße seinen Kfz-Service Harat. Dort gibt es eine Werkstatt, Gebrauchtwagen aus dem überschaubaren Preissegment und einen ziemlich kräftigen Rottweiler, der Besucher schon mal mit dumpfem Bellen begrüßt. Der Kfz-Service Harat will expandieren, weiter ins Zentrum von Katernberg ziehen und hat sich dafür das Grundstück Schonnebeckhöfe 170 ausgeguckt. „Da soll ein Autohandel hin“, sagt ein Nachbar. „Ein Auto-Aufstellplatz“, präzisiert Detlef Robrecht, Leiter Bauaufsicht, Bauberatung und Baustatik bei der Stadt. Die Verwaltung hat einen entsprechenden Antrag „nicht positiv“ beschieden. Jetzt läuft vor dem Verwaltungsgericht ein Klageverfahren.
Gebaut wird trotzdem schon einmal. Bäume und Büsche sind gerodet worden. Auch die ein Meter hohe weiße Mauer als Grenze zum Bürgersteig ist weg. Dort steht jetzt ein zwei Meter hoher Stahlmattenzaun, hinter dem man sehr schön und sehr sicher Autos präsentieren könnte. Am Wochenende soll vor Ort wieder gearbeitet werden.
Das Entfernen der Mauer, heißt es aus der Stadtverwaltung, sei nicht genehmigungspflichtig. Das Entfernen der Bäume sowie der Aufbau des Stahlmattenzauns werden derzeit geprüft. Die direkten Nachbarn und die weiteren Anwohner beobachten jede Veränderung mit großer Sorge. „Da werden einfach Fakten geschaffen. Der macht, was er will. Und irgendwann stehen dort seine Autos zum Verkauf“, klagt ein Bürger. Die Katernberger im Umfeld befürchten vor allem erheblich mehr Verkehr durch einen möglichen Autohandel. Da das Parken vor dem Grundstück Schonnebeckhöfe 170 schwierig ist, würden Kunden den Auto-Aufstellplatz rückwärtig anfahren und im Büchelsloh parken. Eine Straße im Wohngebiet, in der auch die Carl-Meyer-Schule mit 120 Schülern steht. „So etwas darf auf keinen Fall zugelassen werden“, warnte erst am Mittwoch CDU-Politiker Rudolf Vitzthum in der Bezirksvertretung VI.
Der Autohändler Harat selbst will sich nicht äußern und verweist bei einem Besuch in seinem Büro an der Emscherstraße auf seinen Rechtsanwalt. Sein kräftiger Hund wirkt auskunftsfreudiger, wird laut, kann aber halt nur bellen.