Essen. Die private International School Ruhr hat sich konsolidiert, ist aber drei Jahre nach der Gründung von ihrer Zielmarke noch um einiges entfernt. Derzeit gibt es 80 Schüler. Der Initiativkreis Ruhr und der Förderverein setzen darauf, die Schule in den großen Ruhr-Unternehmen bekannter zu machen.
Drei Jahre ist es her, dass die International School Ruhr (ISR) im Moltkeviertel an den Start ging und offenkundig ist sie nun aus dem Gröbsten raus: 80 Schüler im Alter von 4 bis 16 Jahren werden hier mittlerweile an international anerkannte Schulabschlüsse herangeführt. Zwar stagniert die Zahl seit dem vergangenen Jahr, die Tendenz aber geht auf längere Sicht nach oben. Das betonte gestern Simon Dörig hin, Leiter des Schweizer Privatschul-Unternehmens „SBW Haus des Lernens“, das die International School Ruhr trägt.
Klar ist allerdings: „Bei den Schülerzahlen sind wir noch steigerungsfähig“, sagt Bodo Hombach, Moderator des Initiativkreises Ruhr. Der Zusammenschluss der Ruhr-Unternehmen hat das Projekt maßgeblich angeschoben, der frühere RWE-Chef Jürgen Großmann engagierte sich sogar privat mit hohen Beträgen. Gerade in den Großunternehmen will die Schule ihr Angebot aber noch bekannter machen. Da die Unterrichtssprache Englisch ist, vermutet die ISR hier die ideale Eltern-Klientel: Leitende Mitarbeiter aus aller Welt, die für eine gewisse Zeit in Essen und Umgebung leben und ihre Kinder mit Blick auf internationale Standards und Abschlüsse beschult wissen wollen.
International School Ruhr bietet exklusives Flair
Mit Kindern aus 20 Nationen, exzellenter Ausstattung und einem Lehrer-Schüler-Verhältnis von 1:12 bietet die Schule ein weltoffenes und exklusives Flair, das sich von den meisten Staatsschulen abhebt. Dafür steht auch der neue pädagogische Leiter der Schule. Jacques Marais hat einen französischen Namen, ist aber Südafrikaner, seine Muttersprache ist Afrikaans, seine Umgangssprache Englisch. Neben der Wissensvermittlung, vertritt er einen pädagogischen Ansatz, der typisch ist für Privatschulen dieser Art: Für die Schüler gehe es immer auch darum, der Gesellschaft etwas zurückzugeben. „Das kann das Säubern eines Parks sein oder aktive Hilfe für schwächere Mitschüler“, so Marais.
13.400 Euro kostet der ISR-Besuch pro Jahr, eine für Schulen dieser Art nicht einmal sonderlich hohe Summe, die dennoch erklärt, weshalb man intensiv um Schüler werben muss. Die Zahl von 200 Schülern nennt Dörig als Ziel. Anfangs gab es durchaus Zweifel unter Eltern, ob die Schule durchhält, inzwischen, so Hombach, sei das unerlässliche Vertrauen gewachsen. „Eltern wollen natürlich die Gewissheit haben, dass die Schule bis zum Abschluss führt“, ergänzt Schulleiter Dörig. Daran kann es keinen Zweifel mehr geben. Seit neuesten besitzt die Schule auch das Cambridge-Zertifikat für Mittelschulen, in zwei Jahren wird es für die ersten Schüler erstmals um die Hochschulreife gehen.
Von „einer Bereicherung für die Essener Schullandschaft“, sprach Schuldezernent Peter Renzel und Förderverein-Vorsitzender Stephan Holthoff-Pförtner schien glatt noch mal Lust auf die Schulbank zu bekommen: „Ein Instrument lernen und Sprachen“, sei immer sein Traum gewesen. Für die ISR-Kinder ist das gelebter Alltag.