Essen-Kettwig.. Die Häuser Kringsgat 4, 6 und 8 werden abgerissen beziehungsweise kernsaniert. Architekt Hans Kirchner erläutert die Veränderungen beim Ortstermin.
Jahrelang dümpelte das Häuserensemble Kringsgat Nummer 4, 6 und 8 vor sich hin. Es gehörte dem Ev. Seniorenzentrum Kettwig, die das 819 Quadratmeter große Grundstück für eine Erweiterung vorhielt. Nach dem Erwerb durch das Kettwiger Architekturbüro Kirchner soll es nun schon bald wieder aufwärts gehen – geplant sind Neues im alten Stil, die Sanierung historischer Bausubstanz und ein moderner Neubau in der Mitte des Areals.
Das Haus Nummer 8 ist denkmalgeschützt, das ebenfalls an der Straßenfront gelegene Fachwerkhaus Nummer 4, das nach einem Brand schwer beschädigt ist, dagegen nicht. „In enger Abstimmung mit der Denkmalbehörde und den städtischen Ämtern wird das einsturzgefährdete Haus abgerissen“, erklärt Architekt Hans Kirchner beim Ortstermin mit unserer Zeitung.
Verschieferte Fassade
An eben dieser Stelle und äußerlich in Art und Gestalt in gleicher Anmutung soll das Haus wieder aufgebaut werden – allerdings aus Stein und Beton und nicht als Fachwerkhaus. Die Verschieferung werde für eine einheitliche Optik sorgen, so Kirchner. Das Haus wird in zwei Wohnungen geteilt: die eine 81 Quadratmeter groß im Erdgeschoss und mit dem Eingang an der Giebelseite, die andere 127 Quadratmeter groß im Ober- und Dachgeschoss und mit dem Eingang zur Straßenseite. Die ebenfalls zugehörige Stellfläche für Autos wird über das benachbarte Grundstück des Ev. Seniorenzentrums erreicht.
Ebenfalls dem Abrissbagger weichen muss das mittige Haus Nummer 6 mit seiner angebauten Werkstatthalle (früher eine Schreinerei). „Ein freistehendes Doppelhaus wird diese Lücke ausfüllen“, erläutert Monica Kirchner, die als Immobilienmaklerin das Objekt betreuen wird. Das Doppelhaus wird sich in seiner Optik dem Altbestand in der Straße Kringsgat anpassen, auch hier werde das Material Schiefer als Verkleidung gewählt, informiert der Architekt.
Das Haus Nummer 8 ist als Baudenkmal eingetragen und wird als solches unter den Auflagen des Denkmalschutzes komplett saniert. Entstehen soll ein komfortables Einfamilienhaus mit 160 Quadratmetern Wohnfläche. Regie führe dabei der künftige Eigentümer, „denn er kann von den hohen Abschreibungen profitieren und Steuern sparen, wir als Bauträger indes nicht“, sagt Kirchner.
Dass dieses Projekt mit drei Bauten nicht gerade einfach zu händeln sein wird, weiß Kirchner. „Aber in der Kettwiger Altstadt mit ihren engen Straßen kennen wir uns aus. Wir haben Objekte am Mühlengraben, Meistersweg und in der Schulstraße realisiert. Dass es natürlich auch hier nicht ohne Straßensperrungen ablaufen wird, dürfte aber wohl jedem klar sein.“
Begonnen werden soll mit den Arbeiten ab Anfang 2017. Die Bauzeit werde zwölf Monate betragen.