Essen-Burgaltendorf. In Essen regt sich Kritik am neuen Burgaltendorfer Kreisverkehr. Bürgerinnen halten die Gestaltung für ein falsches Signal. Was sie fordern.
Der Kreisverkehr in Burgaltendorf sorgt weiter für Diskussionen: Es gibt Kritik an der Gestaltung des „Burg-Kreisels“. Das Kunstwerk in der Mitte ist installiert, anders als auf den Plänen ist es aber nicht von Grün umgeben, sondern von Schotter. Eine Gruppe aus Bürgerinnen und Bürgern protestiert nun dagegen und fordert eine nachträgliche Begrünung,
Das von der Geno Bank gestiftete Kunstwerk in der Mitte des Kreisverkehrs ist wie geplant mit Teilen der abgerissenen Bruchsteinmauer umfasst. Doch drumherum liegen nun ebenfalls Steine, was die Protestierenden nicht hinnehmen wollen. „Wir sind ziemlich entsetzt, dass nun eine Mondlandschaft mit Schottersteinen entstanden ist“, sagt Ute Henninger, die sich mit Gleichgesinnten in Burgaltendorf zusammengeschlossen hat. „Wir waren davon ausgegangen, dass der Kreisverkehr begrünt wird.“
Unterschriftenaktion in Burgaltendorf zur Begrünung des Kreisverkehrs
Mit der aktuellen Gestaltung wollen sie sich nicht zufriedengeben. „Es wäre ein völlig falsches Signal – anderswo gibt es Anreize zum Rückbau von Schottergärten und in Essen schottert die Stadt einen Kreisverkehr“, meint Henninger. Deshalb engagiert sie sich nun noch für die nachträgliche Begrünung. „Es muss ja kein botanischer Garten werden, eine bienenfreundliche Wiese würde schon reichen.“ In einem Brief haben sich die Bürgerinnen und Bürger an die Stadtverwaltung gewendet und außerdem Unterstützung im Stadtteil gesucht.
„Wir haben spontan Unterschriften gesammelt und innerhalb kürzester Zeit kamen schon 300 zusammen“, sagt Gaby Schulte-Bahrenberg, eine der Mitstreiterinnen. Die Unterschriften haben sie in der vergangenen Sitzung der Bezirksvertretung überreicht, in der es nochmals eine Diskussion über die Gestaltung des Kreisverkehrs gab. Mit positivem Ergebnis aus Sicht der Protestierenden: „Am Ende haben sich alle für eine Begrünung ausgesprochen“, sagt Schulte-Bahrenberg.
Und auch von Oberbürgermeister Thomas Kufen hat die Gruppe eine schriftliche Antwort bekommen. Er argumentiert darin, dass der Kreisverkehr pflegeleicht gestaltet worden sei, eine intensive Pflege von öffentlichem Grün auf Verkehrsflächen sei „unüblich“ und könne zu Sperrungen während der Arbeiten führen. Er verweist auf nahe gelegene Grünflächen. Weil aber auch die Mehrheit der Bezirksvertretung sich für eine Begrünung des Innenkreises ausgesprochen habe und es im Stadtteil Interesse daran gebe, sollte nochmals ein Ortstermin stattfinden.
Bezirksvertretung wird nochmals über den Kreisverkehr beraten
Das sei bereits geschehen, bestätigt Bezirksbürgermeister Wilhelm Kohlmann. Sowohl Mitglieder der Bezirksvertretung als auch Stadtverwaltung und Grün und Gruga hätten am Ortstermin teilgenommen. Nun stelle sich die Frage, was eine Auskofferung und Begrünung des Kreisverkehrs kosten würde, erklärt er. Dazu werde die Bezirksvertretung um einen Kostenvoranschlag bitten und das Thema in ihrer nächsten Sitzung am 7. Juni nochmals aufgreifen.
Es ist längst nicht die erste Diskussion um den Kreisverkehr in Burgaltendorf. Zuletzt gab es eine Debatte über die Sicherheit im Fußverkehr, davor gab es Kritik am Baustellenmanagement.