Essen.. Unbekannte haben in der Nacht die neuen Hightech-Blitzer in der Buderuskurve beschmiert. Die Laser-Scanner sollen trotzdem am 6. November angeschaltet werden.
Am Donnerstag erst hat der Landesbetrieb Straßen NRW den letzten von vier neuen Blitzer-Türmen an der A 40 in Essen-Kray aufgebaut. Bereits in der Nacht darauf hat ein Unbekannter zwei der Kontrollgeräte in der Buderuskurve beschädigt: Die Visiere wurden mit roter Farbe besprüht. Am Fahrplan für die Inbetriebnahme wird der Farb-Anschlag aber nichts ändern.
„Wir sind weiterhin zuversichtlich, dass alle vier Geräte am Freitag, 6. November, angeschaltet werden können“, sagt Michael Obst, Projektleiter-Assistent bei Straßen NRW. Denn das Material der Schutzscheibe, die Hersteller Jenoptik vor die Kameras der Laser-Blitzer gebaut hat, sei „extra so beschaffen, dass wir solche Verschmutzungen mit speziellen Reinigungsmitteln besonders leicht entfernen können“, so Obst. Er spricht von einem „geringen, aber ärgerlichen Schaden“.
Visiere des Laser-Blitzers aus leicht zu reinigendem Spezialmaterial
Anzeigen wird die Sachbeschädigung voraussichtlich Hersteller Jenoptik. Der Firma aus Monheim (Kreis Mettmann) gehören die Hightech-Blitzer bis zur Abnahme durch Straßen NRW Ende kommender Woche. Mit dieser übergibt der Landesbetrieb die insgesamt 260.000 Euro teure Anlage an den neuen Besitzer und Betreiber: die Stadt Essen. Nun aber wird Jenoptik die besprühten Visiere reinigen und wohl vorerst mit einer Schutzfolie zusätzlich absichern.
Der oder die Täter haben die „Traffistars S 350“ beschädigt, so Michael Obst, die neben der Omnibusspur in Höhe der Haltestelle an der Schönscheidtstraße stehen und von dort alle Spuren Richtung Duisburg beziehungsweise Dortmund überwachen sollen. Fußgänger können die Standort von der Bushaltestelle aus erreichen. „Wer dorthin geht, begibt sich wegen der Busspur und des Autobahnverkehrs in Gefahr“, warnt Obst. Und ergänzt: „Wer die Geräte beschädigt, begeht eine Straftat, die strafrechtlich verfolgt wird.“
Mülltonne über Starenkasten gestülpt
Ob die Stadt als Betreiber zur Vorbeugung künftig Sicherheitsvorkehrungen in der Buderuskurve treffen kann und wird, dazu gibt es vom Landesbetrieb und Ordnungsamt zurzeit noch keine Auskunft.
Erfahrungen mit der Beschädigung von stationären Kontrollgeräten hat die Stadt Essen allemal. Sie blitzt zwar nur noch mit mobilen Messgeräten und betreibt keine Starenkästen mehr – die noch stehen gebliebenen sind nicht mehr scharf geschaltet –, aber in der Vergangenheit „wurden im Stadtgebiet immer wieder stationäre Anlagen zur Geschwindigkeitsüberwachung beschmiert und beschädigt“, sagt Stadtsprecher Martin Rätzke. Die an der Wuppertaler Straße aufgestellte Radarfalle etwa sei vor Jahren rosa bemalt worden. Anfang 2015 hatten sich Unbekannte an der Heisinger Straße einen Streich erlaubt und eine Mülltonne über den (abgeschalteten) Starenkasten gestülpt.