Essen. Drei Tage lang berichteten wir über Orkan Christian (9. Juni). Hier finden Sie alle Einträge des Live-Tickers sowie alle Bildergalerien und Videos.

Drei Tage lang berichteten wir nach dem verheerenden Orkan Christian (9. Juni) über die Lage in Essen, wo der Sturm besonders große Schäden verursachte. Alle Einträge unseres Live-Tickers vom Dienstag (10. Juni) und Mittwoch (11. Juni) finden Sie auf den hinteren Seiten dieses Artikels. Alle Infos aus Essen vom Donnerstag, dem 12. Juni:

Unseren Live-Ticker über die Aufräumarbeiten in Essen beendeten wir am Abend des 12. Juni (siehe unten). Das waren die wichtigsten Meldungen zum Thema am Tag danach, am Freitag, dem 13. Juni:

Alle Infos aus Essen vom Donnerstag, dem 12. Juni:

20.45 Uhr: Auch morgen, am Freitag, wird in Essen sehr wahrscheinlich kein Zug im Hauptbahnhof ein- oder abfahren: kein ICE, kein RE, keine S-Bahn. Und Sonja Stötzel, NRW-Sprecherin der Deutschen Bahn, „kann zurzeit leider auch nicht sagen, wann sich das wieder ändern wird.“ In NRW sind zwar weiterhin viele Strecken betroffen, „aber Essen hat es wirklich am schlimmsten erwischt“.

Fatal: Viele Streckenabschnitte liegen in Essen im Wald. Am Mittwoch drehte ein Helikopter mit streckenkundigen Beamten Runden über Essen, am Donnerstag wurden Luftbilder ausgewertet. Die beiden Hauptprobleme der Bahn: Ihre Techniker erreichen die beschädigten Gleise und Oberleitungen teilweise nur schwer, und die Einsatzkräfte der Feuerwehr und des THW können zwar Bäume von den Gleisen und aus den Oberleitungen räumen. Wie die von der Bahn engagierten Fremdfirmen können die Helfer jedoch die zerstörten Oberleitungen nicht wieder instandsetzen: „Das können nur unsere Techniker“, erklärt Stötzel.

Diese mühten sich heute zum Beispiel am Bahnhof Essen-West, neben den Kettensägen waren Züge mit Hebebühnen und Wegebagger im Einsatz. Stötzel bittet die Pendler und Essener weiter um Geduld: „Es ist einfach unglaublich viel zu tun.“

Essener Firmenlauf wird am 10. September nachgeholt - auch in der Gruga

20.15 Uhr: Am Tag drei nach dem verheerenden Unwetter stehen immer noch vier Schienenfahrzeuge  manövrierunfähig in den Schienen. Um auf Nummer sicher zu gehen, bewachen Straßenbahnfahrer die Tramwagen. Eine unbewachte Straßenbahn nutzten Unbekannte zum Liebesspiel. Gags zu dieser Form des Nahverkehrs verkneifen wir uns:

20 Uhr: Das müssen wir noch allen Läufern nachreichen, die sich für den Firmenlauf angemeldet haben, der wegen der Sturmschäden abgesagt werden musste: Der Essener Firmenlauf wird am Mittwoch, dem 10. September, nachgeholt. "Die Startzeiten der beiden Startwellen bleiben bei 19 und 19.30 Uhr", teilte Jörg Brunert für den Veranstalter mit: "Auch der Streckenlauf mit Ziel auf der Tummelwiese in der Gruga bleibt unverändert. Auch alle Anmeldungen behalten ihre Gültigkeit, so dass mit den für den 11.06. vorbereiteten Startnummern gelaufen wird."

Zur Organisation erklärte Brunert weiter: "Sollten aufgrund des neuen Termins Änderungen bzw. Ummeldungen notwendig werden, so haben die Firmen in Kürze die Gelegenheit, diese wieder in der Datenbank vorzunehmen. Die Startnummernausgabe erfolgt nunmehr am Freitag, 5. September, von 15 bis 18 Uhr am Sheraton Hotel, Huyssenallee 55, und am 10. September ab 16 Uhr vor dem Eingang des Grugabades."

Alle 86 Grundschulen und 20 städtische Kitas am Freitag geschlossen

19.30 Uhr: Alle 86 Grundschulen in Essen bleiben auch am Freitag wegen der Sturmschäden geschlossen. Auch die Ganztagsbetreuung an den Schulen fällt weiter überall aus. Die Sichtung der Schäden an Bäumen und Gebäuden sei noch nicht abgeschlossen, hieß es. Ob der Unterricht Montag wieder aufgenommen wird, ist noch unklar. Viele Grundschulen haben auch Feste, die für das Wochenende geplant waren, abgesagt. Selbst Ausflüge, bei denen die Schule nur Sammelpunkt sein sollte, entfallen.

19.15 Uhr: Von den 48 städtischen Kitas sind am Freitag 28 geöffnet, nämlich nun auch die Kita am Teelbruch und an der Hildesheimer Straße. Alle anderen müssen "aufgrund akuter Gefährdungen" auch am Freitag noch geschlossen bleiben. "Weitere Informationen", so die Stadt, "folgen sukzessive in den nächsten Tagen."

Am Freitag geöffnet sind also neben den Kitas am Teelbruch und an der Hildesheimer Straße laut Stadt (wie schon am Donnerstag) auch diese Einrichtungen: "Barthel-Bruyn-Straße, Brassertstraße, Dellmannsfeld, Heinrich-Strunk-Straße, Jacob-Weber-Straße, Kämpenstraße, Lehmanns Brink 9, Weserstraße, Hünninghausen Weg, Beckmesserstraße, Bochumer Landstraße, Fünfhandbank, Hemsingskotten, Kellinghausstraße, Sachsenring 110a, Sachsenring 295, Alte Kirchstr. 2, Essener Str. 127, Forschepoeter Weg 99, Im Mühlenbruch 32, Imbuschweg 1a, Kapitelwiese 31, Schonnebeckhöfe 56, Seumannstraße 40a, Steeler Str. 38, Vosselerweg 22".

19 Uhr: Zum Unterricht bzw. zum Ausfall an den weiterführenden Schulen bietet die Stadt ein Info-Telefon an. Die Nummer: 0201/1238888.

18.50 Uhr: Schüler sollten sich nicht nur auf die Liste der Stadt mit allen Schulen, an denen morgen Unterricht stattfinden kann, verlassen (siehe unten), sondern sich auch auf den Webseiten ihrer Schulen informieren. Ein Beispiel: So fällt zwar an der Gustav-Heinemann-Gesamtschule der Unterricht aus, aber es werden Klausuren geschrieben.

Evag erleidet durch Orkan Christian Millionenschaden

18.40 Uhr: Das schreibt uns Evag-Sprecher Olaf Frei:

"Heute gelang es wieder, weitere Streckenabschnitte in Betrieb zu nehmen. Dazu gehört zum Beispiel die U17 von  Margarethenhöhe bis Karlsplatz, die komplette 101 ist seit heute Nachmittag frei und befahrbar (Bredeney-Bergeborbeck). Auf  103, 105 und 109 gelang eine Ausweitung des Angebots bis Helenenstraße. Morgen liegt der Fokus auf der U18, wo es heute gute Fortschritte bei der Instandsetzung im Bereich Eichbaum und Heißen Kirche gab, sowie schwerpunktmäßig auf dem Streckenast nach Borbeck (103 und 105) und Frohnhausen/Breilsort (Linie 109) sowie auf dem Linienast der 106 (Moltkestraße – Helenenstraße). Für die 107, die bisher zwischen Bredeney und Hanielstraße verkehrt, ist morgen ebenfalls eine Freigabe bis Gelsenkirchen Hbf zu erwarten."

Mehrere Busse, so Frei, seien im Sturm Montagnacht beschädigt worden. Die Schadenshöhe betragte circa 100.000 Euro: 
"Der komplette finanzielle Schaden lässt sich noch nicht beziffern, wird aber sehr deutlich im siebenstelligen Bereich liegen."

18.05 Uhr: An diesen weiterführenden städtischen Schulen kann laut Einschätzung der Stadtverwaltung am morgigen Freitag der Unterricht stattfinden:  zum pdf-Dokument der Stadt Essen

Allerdings, so erklärt ein Mitarbeiter des Presseamtes, könne noch jeder Schulleiter dieser Schulen unabhängig von der Einschätzung der Stadt entscheiden, den Unterricht am Freitag ausfallen zu lassen. Das allerdings müssten dann die einzelnen Schulen kommunizieren, etwa auf ihren Websites.

Weil viele Besucher auf essen.de die Liste nicht abrufen können, hier nochmal alle Schulen, an denen laut Stadt unterrichtet werden kann (wir zitieren an dieser Stelle lediglich die Liste der Stadt):

"Berufskolleg West, Am Westbahnhof

Heinz-Nixdorf Berufskolleg,  Dahnstr.

Abzweigung Erich-Brost-Berufskolleg, Dechenstr.

Hugo-Kükelhaus-Berufskolleg, Gärtnerstr.

Abzweigung Robert-Schuman-Berufskolleg, Kaupenstr.

Berufskolleg Ost, Knaudtstr.

Abzweigung Berufskolleg Ost 02, Külshammerweg

Robert-Schmidt-Berufskolleg, Robert-Schmidt-Str.

Erich-Brost-BK u. Robert-Schuman-BK, Sachsenstr.

Berufskolleg Mitte, Schwanenkampstr.

Schulzentrum Burgaltendorf, Alte Hauptstr.

Abzweigung Schule am Hellweg, Buderusstr.

Schule Am Steeler Tor, Engelbertstr.

Abzweigung Theodor-Fliedner-Schule, Fischlaker Str.

Schule am Hellweg, Hellweg

Ruhrlandschule, Holsterhauser Str.

Salzmannschule, Hüttmannstr.

Theodor-Fliedner-Schule, Lübecker Str.

Pestalozzi-Schule, Mathilde-Kaiser-Str.

Möllhovenschule, Möllhoven

Abzweigung Nelli Neumann-Schule, Ramers Kamp

Nelli Neumann-Schule, Raumerstr.

Abzweigung Carl-Meyer-Schule, Schonnebeckhöfe

Parkschule//Förderschule, Tiefenbruchstr.

Gesamtschule Holsterhausen, Böcklinstr.

Gesamtschule Süd, Frankenstr.

Gesamtschule Borbeck, Hansemannstr.

Städt. Gesamtschule Bockmühle, Ohmstr.

Gymn. an der Wolfskuhle / Erich Kästner-Ges.Sch., Pinxtenweg

Abzweigung Gesamtschule Borbeck, Ripshorster Str.

Gustav-Heinemann-Gesamtschule, Schonnebeckhöfe

Burggymnasium, Burgplatz

Abzweigung: Burggymnasium, Ernst-Schmidt-Platz

Städt. Mädchengymnasium Essen-Borbeck, Fürstäbtissinstr.

Gymnasium Werden, Grafenstr.

Grashof Gymnasium, Grashofstr.

Theodor-Heuss-Gymnasium, Hauptstr.

Abzweigung Gymnasium Werden, Im Löwental

Abzweigung Maria Wächtler-Gymnasium, Isenbergstr.

(Anmerkung der Redaktion: Die Schulleitung hat auf der Webseite der Schule bekanntgegeben, dass der Unterricht für alle Klassen stattfindet.)

Abzweigung Gymnasium Werden, Joseph-Breuer-Str.

Gymnasium Essen-Nord-Ost, Katzenbruchstr.

Viktoria-Gymnasium, Kurfürstenplatz

Gymnasium Essen-Überruhr, Langenberger Str.

Carl-Humann-Gymnasium, Laurentiusweg

Abzweigung Leibniz Gymnasium, Mallinckrodtstr.

Alfred-Krupp-Schule, Margaretenstr.

Helmholtz-Gymnasium, Rosastr.

Goetheschule, Ruschenstr.

Leibniz-Gymnasium, Stankeitstr.

UNESCO-Schule, Steinmetzstr.

Hauptschule Bochold, Jahnstr.

Abzweigung HS Kapitelwiese, Kapitelwiese 68

Hauptschule a.d. Kapitelwiese, Kapitelwiese 35

Weiterbildungskolleg (städt. Abendrealschule), Sachsenring

Hauptschule a.d. Wächtlerstraße, Wächtlerstr. 37

Abzweigung Kath. Hauptschule Steele, Krekelerweg 46

Marienschule / Kath. Hauptschule Steele, Steeler Bergstr.

Albert-Einstein-Realschule, Ardeyplatz

Abzweigung Realschule Essen-Kettwig, Brederbachstr.

Realschule Essen-Kettwig, Brederbachstr.

Realschule Essen-Überruhr, Dellmannsweg

Theodor Goldschmidt-Realschule, Frillendorfer Str.

Gertrud-Bäumer-Realschule, Grünstr.

Geschwister-Scholl-Realschule, Hülsmannstr.

Helene-Lange-Realschule, Joseph-Boismard-Weg

Abzweigung Helene-Lange-Realschule, Joseph-Boismard-Weg

Bertha-von-Suttner-Realschule, Karolinenstr.

Bertha-Krupp-Realschule, Kerckhoffstr.

Realschule am Schloß Borbeck, Schloßstr.

Ruhr-Kolleg, Seminarstr.

Sporthalle Hauptschule Beisingstr./Teilstandort, Ellernstr.

Gymnasium Borbeck Sporthalle, Prinzenstr.

Sporthalle, Helmholtz-Gymnasium, Rosastr."

17.20 Uhr: Voraussichtlich innerhalb der nächsten halben Stunde will die Stadt Essen bekannt geben, wie es mit den weiterführenden Schulen am Freitag weitergehet. Schon jetzt steht fest: Einige Schulen werden öffnen, andere bleiben dicht. Das Carl-Humann-Gymnasium hat bereits auf seiner Internetseite bekanntgeben, dass dort am Freitag wieder Unterricht stattfindet.

17.08 Uhr: Laut Stadt Essen findet am Freitag an allen Essener Berufskollegs der Unterricht statt.

Dieser Screenshot vom Twitter-Account der Stadt Essen kusiert in sozialen Netzwerken. Es handelt sich um eine Fälschung.
Dieser Screenshot vom Twitter-Account der Stadt Essen kusiert in sozialen Netzwerken. Es handelt sich um eine Fälschung. © Unbekannt | Unbekannt

16.40 Uhr: Das interessiert garantiert alle Jugendlichen, die in Essen weiterführende Schulen besuchen: Die Stadtspitze hat noch nicht entschieden, an welchen weiterführenden Schulen am morgigen Freitag der Unterricht ausfällt. Das Presseamt rechnet mit einer Entscheidung um etwa 17 Uhr. Wichtig: In sozialen Netzwerken kursiert ein vermeintlicher Screenshot vom Twitter-Account der Stadt. Demnach soll die Pressestelle getwittert haben: "Die weiterführenden Schulen bleiben morgen geschlossen." Der Screenshot aber ist eine Fälschung, eine Fotomontage. Ein Stadtsprecher bestätigt: "Das haben wir nicht getwittert. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen."

16.35 Uhr: Noch mehr Veranstaltungen müssen wegen der Sturmschäden in Essen abgesagt oder verschoben werden: Das Stadtradeln, das vom 14. Juni bis 4. Juli stattfinden sollte, wird laut Stadt Essen auf einen späteren Zeitpunkt verlegt. Der "Tag des Liedes" am Sonntag in der Gruga wurde abgesagt. Der "Tag des Botanischen Gartens" ist auf 14. September verschoben.

Aktuell sind laut Stadt Essen in der Gruga das Kurhaus, die Restaurants Orangerie und Landhaus, die Miniaturwelt Oktorail und die Kunstausstellung in der Orangerie zugänglich.

"Wenn ich den Oberbürgermeister an die Strippe krieg', falte ich den zusammen" 

16.20 Uhr: Völlig verzweifelt ist das Ehepaar Sperber aus Stoppenberg: In der Sturmnacht ist eine Platane in ihr Haus gekracht und hat ein Loch ins Dach gerissen. Die Feuerwehr habe sich geweigert, den Baum zu entfernen: Dafür sei der städtische Betrieb Grün & Gruga zuständig, weil es sich um einen Straßenbaum handele. "Aber da haben wir 48 Stunden lang keinen an die Strippe bekommen", ärgert sich Heinz Sperber. "Und dann hieß es, sie müssten erst die Schulen und Kitas in Ordnung bringen."

So wartet das Ehepaar bis heute auf Hilfe und werkelt selbst an einer notdürftigen Sicherung des Dachs. "Ich hab' seit Montag nicht geschlafen", seufzt Annegret Sperber. "Wenn ich den Oberbürgermeister an die Strippe krieg', falte ich den zusammen." 

Hat fast 300 Fahnen wieder neu aufgehängt: Achim Klimmeck. Foto: Knut Vahlensieck
Hat fast 300 Fahnen wieder neu aufgehängt: Achim Klimmeck. Foto: Knut Vahlensieck © Unbekannt | Unbekannt

16 Uhr: Und noch ein Essener, der sich vom Sturm nicht unterkriegen lässt: Vor einer Woche haben wir über "Mister Deutschlandfahne", Achim Klimmeck, berichtet. Der 58 Jahre alte Fußballverrückte hatte zur WM in der Altendorfer Rullichstraße knapp 300 Flaggen aufgehängt. Im Sturm waren bis auf eine einzige Fahne alle heruntergerissen worden. Seit Dienstag ist er dabei, alle Fahnen wieder aufzuhängen. Morgen berichten wir ausführlich darüber.

15.45 Uhr: Die 183 Feuerwehrleute aus Köln und Erftstadt sind am Donnerstagmorgen mit 40 Wagen inklusive Verpflegung ("Geschnetzeltes") nach Essen gekommen. Am Mittwoch seien die Feuerwehren der Kreise Euskirchen und Düren in Essen zu Werke gegangen, am Tag davor die Einsatzkräfte aus dem Rhein-Sieg-Kreis. "Wir haben einen Bezirk in der Stadt zugeteilt bekommen und legen sofort los", berichtet Feuerwehr-Chef Bernd Klösgen. In der Planckstraße/Ecke Simsonstraße fotografiert er mit seinem Dienst-Smartphone die umgeknickte Platane, die drei Autos unter sich begraben und völlig demoliert hat. "Da können wir leider nix mehr machen", sagt der Feuerwehrmann. "Vorrang haben die Stellen, an denen Gefahr für die öffentliche Sicherheit besteht." Klösgen ist seit über 40 Jahren Feuerwehrmann. Über die Auswirkungen des Horror-Orkans in Essen sagt er kopfschüttelnd: "Eine Katastrophe."

Zwölf gestrandete Straßenbahnen stehen herum - und werden bewacht

15.30 Uhr: Zwölf Straßenbahnen stehen seit dem Orkan-Inferno am Pfingstmontag im ganzen Stadtgebiet herum. Und werden von der Evag gut bewacht. Zum Beispiel auf der Martin-Luther-/Ecke Lise-Meitner-Straße, nicht weit von der Alfred-Krupp-Schule. Hier steht eine Tram der Linie 106, sie war unterwegs in Richtung Altenessen, dann fiel ein mächtiger Baum auf die Straße und zerstörte die Oberleitung. An Bord: Straßenbahnfahrer Benjamin Klostermann (22): "Ich habe gerade meinen Dienst angetreten, ab und an kommen Fahrgäste und fragen, wann die 106 wieder fährt." Bis 20 Uhr wird der Evag-Mitarbeiter seine Straßenbahn bewachen, dann kommt die Ablösung. Gibt's Wasser oder Kaffee von freundlichen Anwohnern? "Bis jetzt nicht", sagt der Evag-Fahrer, "aber meine Familie versorgt mich gut."

Ein paar Hundert Meter weiter steht Wagen mit der Nummer 1504 an der Haltestelle Sälzerstraße. Unbekannte haben die "Gelbe" mit reichlich Graffiti besprüht. Der Spielplatz gegenüber mit den drei Fahnenmasten und einer Marienstatue ist komplett zugedeckt mit umgeknickten und entwurzelten Bäumen sowie Astwerk. Der Straßenbahnfahrer, der jetzt auf die Tram aufpasst, war auch am Pfingstmontag im Einsatz. "Ich habe 8 Überstunden gemacht und wurde am Dienstagmorgen um halb sieben abgeholt." Hilfsbereite Nachbarn seien immer wieder mit Wasser und Kaffee vorbeigekommen. Einige Anwohner hätten das Auto aus der Garage geholt und Fahrgäste transportiert.

15.20 Uhr: Gestern mussten wir drei Absagen melden: Wegen der Sturmschäden wurden das große Fest zum 50. Geburtstag des Grugabades am Sonntag (15. Juni), das für Samstag (14. Juni) geplante Festival "Kray Or Die" im Volksgarten und die „Park Sounds“ im Stadtgarten (16. bis 20. Juni abgesagt werden. Die gute Nachricht hatte Rolf Krane, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Rüttenscheid, uns schon gestern bestätigt. Das 26. Rü-Fest kann am Samstag steigen:

Alle städtischen Grundschulen bleiben am Freitag geschlossen

15 Uhr: Wir haben bei der Stadt nachgefragt: Alle 86 Grundschulen in Essen bleiben auch am Freitag, 13. Juni, geschlossen. Unterricht fällt aus. Auch die Betreuung im "Offenen Ganztag" ist für den gesamten Tag gestrichen. Teams der Grün-Verwaltung kontrollieren immer noch sämtliche Schulgebäude und Standorte.

Womöglich bleiben auch einige weiterführende Schulen am Freitag noch geschlossen - jene, deren Gebäude stark in Mitleidenschaft gezogen wurden. Welche das sind, soll noch an diesem Nachmittag bekannt gegeben werden. Viele Grundschulen haben außerdem ihre für das Wochenende geplanten Feste auf dem Gelände abgesagt. Zum Stand der städtischen Kindertageseinrichtungen sind noch keine Neuigkeiten bekannt.

Was schon feststeht: Am Mariengymnasium (Werden) und am Schulzentrum Stoppenberg - an den bischöflichen Schulen - wird am Freitag wieder unterrichtet.

14.50 Uhr: Alle städtischen Grundschulen in Essen bleiben am Freitag geschlossen - dies teilte die Stadt Essen eben über ihren Twitter-Account mit. Informationen zu den weiterführenden Schulen sollen im Laufe des Tages folgen. Eine offizielle Pressemitteilung gibt es dazu bisher nicht.

14.10 Uhr: Das ist sicher kein gutes Zeichen dafür, dass die Strecke der S6 zwischen Essen und Düsseldorf schnell wieder frei wird: Eigentlich wollte die Deutsche Bahn am kommenden Dienstag zum Pressegespräch einladen und über die geplanten Bauarbeiten an der Strecke in den Sommerferien informieren. Eben hat die Bahn das Pressegespräch abgesagt. Wir bleiben dran und fragen bei der Deutschen Bahn nach.

Bundeswehr hilft in Düsseldorf, Feuerwehren Köln und Leverkusen in Essen

13.55 Uhr: Einige Fans unserer Facebook-Seite haben uns gefragt, warum die Bundeswehr nicht in Essen bei den Aufräumarbeiten hilft. Während in Düsseldorf auch die Bundeswehr mit anpackt, um sie Sturmschäden zu beseitigen, "haben wir hier in Essen akut keinen Bedarf, die Bundeswehr anzufordern", sagt Mike Filzen, Sprecher der Essener Feuerwehr. Theoretisch wäre das möglich, aber die Essener Feuerwehrleute haben tatkräftige Unterstützung etwa der Kollegen aus Köln und Leverkusen, die gestern mit rund 350 Kräften angerückt sind. Auch jetzt sind wieder Einheiten der beiden Städte in Essen im Einsatz.

In Düsseldorf, wo jeder vierte Baum zerstört wurde oder entfernt werden muss, ist seit Donnerstag die Bundeswehr im Einsatz.

13.35 Uhr: Gut 2000 Einsätze hat die Feuerwehr am Donnerstagmittag erledigt, doch derzeit steigen die Zahlen der neu gemeldeten Einsätze. Derzeit sind es etwa 600, sagt Feuerwehrsprecher Mike Filzen: "Mit ganz viel Glück werden wir bei den Gesamt-Einsatzzahlen unter 3000 bleiben."

Heute Morgen war Grün und Gruga vor allem im Moltkeviertel damit beschäftigt, besonders dicke Baumstämme mit Hilfe des Fällbaggers zu beseitigen. die Feuerwehr hat derzeit Unterstützung von Kräften aus Köln und Leverkusen, von dort sind Trupps mit jeweils 125 Wehrleuten gekommen. Hilfe für das THW ist aus Wuppertal angerückt. Inzwischen sind auch externe Firmen mit der Baum-Beseitigung beauftragt worden. "Aktuell sind weit über 800 Einsatzkräfte im Stadtgebiet damit beschäftigt, die Schäden weiterhin zu beseitigen", sagt Filzen. Allerdings seien die immer noch weit davon entfernt, ins Detail vorzudringen. Und Filzen stellt nochmals klar: Für Vorgärten und Privatgrundstücke ist die Feuerwehr nicht zuständig, dort müssen sich die Eigentümer um die Beseitigung von Bäumen und Ästen kümmern.

Käthe-Kollwitz-Schule in Essen-Rüttenscheid bleibt am Freitag gechlossen

13.15 Uhr: Überall in der Stadt packen die Essener mit an, helfen nicht nur sich selbst, sondern sich gegenseitig. Dieses bebilderte Beispiel vom Haumannplatz hat Mike Filzen, Pressesprecher der Feuerwehr Essen, auf der Facebook-Seite der Feuerwehr gepostet. 

12.55 Uhr: Ach wäre es doch ein Albtraum. Man würde schweißnass wach, riebe sich verwundert die Augen und würde erleichtert feststellen: alles nur geträumt:

12.40 Uhr: Die Evag will heute die Strecke der U18 zwischen Essen und Mülheim wieder frei machen. Dafür hat sich die Evag extra einen Schienenturmwagen aus Köln geliehen. Damit sollen die Oberleitungen von Bäumen befreit und repariert werden.

12.30 Uhr: Gestrandet in Essen: Beim WAZ-Leserstammtisch am Mittwochabend im Sailors Pub klagte uns ein Ehepaar von der Nordseeküste sein Leid: Wegen einer Untersuchung in der Uni-Klinik war es am frühen Montagabend in Essen angekommen. Wenig später sahen sie umherfliegende Dachziegel und umstürzende Bäume an der Alfredstraße. Ihr geparktes Auto wurde von einem Ast getroffen, "jetzt warten wir auf den Gutachter der Dekra. Die haben grad eine Menge zu tun", so die Frau. Eigentlich hatten sie Mittwoch auschecken wollen. Ehe der Schaden aber nicht begutachtet und ein Leihwagen gestellt wurde, werden die beiden aber wohl noch ein paar Tage in Essen verbringen müssen.

12 Uhr: Die Käthe-Kollwitz-Schule in Essen-Rüttenscheid bleibt am Freitag geschlossen. Wie die evangelische Grundschule auf ihrer Internetseite mitteilt, fallen dort vereinzelt noch Ziegel vom Dach. Spätestens am Montag wolle ein Dachdecker das Dach prüfen.

Evag optimistisch: Zwei Drittel der Tram-Schienen wieder befahrbar

11.20 Uhr: Selbst in den Tagen nach der Entdeckung des "Problemstollens" am 20. November 2013 war der Essener Hauptbahnhof nicht drei Tage lang komplett vom Rest des Landes NRW abgeschnitten. Das wird sich auch bis Freitagabend nicht ändern, hatte die Bahn gestern erklärt (siehe Seite 2 des Artikels, Eintrag von Mittwoch, 19.30 Uhr).. Falls es doch gute Nachrichten gibt, will die DB es hier mitteilen. Laut Auskunft der Bahn im Hauptbahnhof fahren aber zum Beispiel Busse auf der Strecke der S6, die angeblich alle Haltestellen anfahren. Gestern Abend hielt der Bus zum Leidwesen vieler Fahrgäste aus Rüttenscheid, Stadtwald und Bredeney allerdings nur in Werden und Kettwig. Fahrtzeit von Essen Hbf bis Düsseldorf Hbf, so berichtet uns eine Kollegin: zweieinhalb Stunden.

10.55 Uhr: Bleiben die städtischen Schulen in Essen am Freitag geschlossen? Sind Sportplätze und Freibäder auch weiterhin dicht? Darüber will die Stadt Essen laut Presseamt heute Nachmittag entscheiden.

10.45 Uhr: Auch die Evag ist zuversichtlich. Zwei Drittel der Essener Schiene und 90 Prozent der Busstrecken sind wieder befahrbar. "Voraussichtlich werden es bis Freitagabend 90 Prozent bei der Schiene sein", teilt die Evag mit. Welche Linien aktuell befahrbar sind, darüber informiert die Evag hier.

Feuerwehr hat 2000 Einsätze abgearbeitet, 500 muss sie noch erledigen

10.35 Uhr: Positive Nachrichten gibt es von der Feuerwehr Essen: Am Donnerstagmorgen haben die Kräfte rund 2000 Sturmeinsätze abgearbeitet, offen sind noch circa 500. Die Sturmschäden werden die Feuerwehr noch mindestens bis zum Wochenende beschäftigen, so Feuerwehr-Sprecher Mike Filzen. Heute erhalten die Essener Kräfte wieder Verstärkung. Feuerwehrleute aus dem Raum Köln kommen und lösen ihre Kollegen ab, die gestern aus Köln und Krefeld zur Hilfe geeilt waren.

10 Uhr: Essen ist weiterhin vom Netz der Deutschen Bahn abgeschnitten. Kein Zug, keine S-Bahn fährt am Essener Hauptbahnhof. Die Stimmung ist angespannt, ein Bahn-Mitarbeiter brüllt an der Nordseite des Bahnhofs die Leute an, sie sollen sich vernünftig in die Taxi-Schlange stellen. Über die Infotafel in der Eingangshalle informiert die Deutsche Bahn am Donnerstagmorgen über den Busnotverkehr.

Demnach fahren vom Bahnhofsvorplatz am Ausgang City Busse nach Duisburg (über Mülheim) und nach Dortmund (über Bochum und Wattenscheid). Von Bussteig 4/5 (Ausgang Freiheit) fahren Busse nach Marl Sinsen (über Gelsenkirchen, Wanne-Eickel, Recklinghausen-Süd und Recklinghausen), nach Gladbeck West (über Essen-Borbeck und Bottrop) nach Wuppertal (Ersatz für die S9) und nach Düsseldorf (Ersatz für die S6).

9.45 Uhr: Kritik gab es in den letzten Tag immer wieder an den Veranstaltern des Festivals Pfingst Openair in Werden. Besucher bemängelten, dass die Veranstalter nicht rechtzeitig vor dem Unwetter gewarnt hätten, es dadurch zu Panik-Situationen gekommen sei. Die Stadt will die Vorwürfe nun prüfen. Zum Bericht.

Wie unser Kollege, Fotograf Sebastian Konopka, die Ereignisse nach dem Pfingst Openair in Werden erlebt hat, lesen Sie hier.

9.30 Uhr: Unzählige Leser haben uns ihre Fotos vom Orkan und seinen Folgen geschickt. Vielen Dank dafür. Eine Auswahl finden Sie unter anderem in dieser Bildergalerie:

Live-Ticker an Tag zwei nach dem Unwetter: Alle Informationen aus Essen

Tag zwei nach Sturmtief Christian: Am Montagabend (9. Juni) wütete der Orkan in Essen. Alle Einträge unseres Live-Tickers vom Dienstag (10. Juni) finden Sie auf den hinteren Seiten dieses Artikels. Auch am Mittwoch (11. Juni) berichteten wir fortlaufend aktuell über die Situation in Essen. Die Chronik:

19.45 Uhr: Gute Nachrichten von der Evag. Sie meldet: "Nachdem am Dienstagmorgen nur drei U-Stadtbahnlinien eingeschränkt verfügbar waren, können zum aktuellen Zeitpunkt rund zwei Drittel des Essener Schienensystems wieder befahren werden. Voraussichtlich werden es bis Freitagabend 90 Prozent sein. Die ganze Nacht und den heutigen Tag über wurde weiter an der Instandsetzung der Fahr-/Oberleitungen gearbeitet. Die EVAG setzt dabei mit Hochdruck alle verfügbaren Fahrzeuge und Mitarbeiter ein. Es ist mit aber weiter mit massiven Verspätungen zu rechnen."

19.30 Uhr: Der Hauptbahnhof Essen ist weiter vom Regional- und Fernverkehr abgeschnitten. Die Hiobsbotschaft der Deutschen Bahn: Alle Strecken, die jetzt noch gesperrt sind, bleiben laut der Deutschen Bahn noch bis mindestens Freitag gesperrt. Betroffen sind demnach alle Regional – und S-Bahnen auch auf den Strecken Köln - Düsseldorf (z.B. S6), Essen - Gelsenkirchen, Essen - Bottrop, Essen - Düsseldorf, Marl-Sinsen - Recklinghausen - Essen, Duisburg - Essen - Dortmund. Am Hauptbahnhof sitzen noch immer Hunderte fest, die Schlange am Taxi-Stand ist noch immer lang. Umso schöner, wenn den Betroffenen unbürokratisch geholfen wird. Dieses Lob für einen Evag-Busfahrer haben wir auf Twitter gefunden:

26 von 48 städtischen Kitas öffnen am Donnerstag, Schulunterricht fällt auch Donnerstag aus

18.45 Uhr: Zu einer Sondersitzung hatte Essens Oberbürgermeister Reinhard Paß den Vorstand der Stadtverwaltung zusammengerufen. Die Entscheidungen des Verwaltungsvorstandes kurz und knapp:

Am Donnerstag, 12. Juni, können diese 26 städtische Kindertagesstätten wieder geöffnet werden:

Kita Barthel-Bruyn-Straße
Kita Brassertstraße
Kita Dellmannsfeld
Kita Heinrich-Strunk-Straße
Kita Jacob-Weber-Straße
Kita Kämpenstraße
Kita Lehmanns Brink 9
Kita Weserstraße
Kita Hünninghausen Weg
Kita Beckmesserstraße
Kita Bochumer Landstraße
Kita Fünfhandbank
Kita Hemsingskotten
Kita Kellinghausstraße
Kita Sachsenring 110a
Kita Sachsenring 295
Kita Alte Kirchstr. 2
Kita Essener Str. 127
Kita Forschepoeter Weg 99
Kita Im Mühlenbruch 32
Kita Imbuschweg 1a
Kita Kapitelwiese 31
Kita Schonnebeckhöfe 56
Kita Seumannstraße 40a
Kita Steeler Str. 38
Kita Vosselerweg 22

Aufgrund akuter Gefährdungen nach dem Unwetter müssen die anderen städtischen Kitas auch am Donnerstag noch geschlossen bleiben.

Noch keine Entscheidung ist zur Öffnung der Schulgebäude gefallen. Die Begehung der Gebäude und Gelände "konnte noch nicht abgeschlossen werden", teilte die Stadt mit: "Weitere Informationen, an welchen Schulen der Unterricht am Freitag wieder aufgenommen werden kann, werden am Donnerstag nach einer erneuten Sitzung des Verwaltungsvorstandes bekannt gegeben."

Weiter gesperrt bleiben "aufgrund zahlreicher akuter Gefahren bis auf weiteres", so die Stadt, Freibäder, Friedhöfe, städtische Grünflächen, Parkanlagen, Spielplätze, Gruga-Park und das Ufer des Baldeneysees. 

Bistum und freie Träger öffneten Kitas am Dienstag - Stadt Essen nicht

18.30 Uhr: Während die 48 städtischen Kitas am heutigen Mittwoch sturmbedingt geschlossen blieben, legte sich der Kita Zweckverband im Bistum ins Zeug, um schon am Dienstag seine Einrichtungen in Essen zu öffnen. „Wir hatten immerhin 50 Meldungen über Sturmfolgen –  vom Baum, der auf ein Kita-Dach gekracht ist, über beschädigte Spielgeräte bis zu leichten Wasserschäden“, sagt die Sprecherin des Zweckverbandes, Wiebke Niemeier. Man habe die Kita-Leiterinnen angewiesen, gefährliche Stellen zu sichern oder Außengelände notfalls ganz zu sperren und sofort Fachunternehmen anzurufen. Am Mittwoch waren alle 68 Essener Kitas des katholischen Trägers geöffnet. „Teils war die personelle Besetzung etwas reduziert, aber es waren auch weniger Kinder da, weil einigen Eltern die Anfahrt zu gefährlich war.“

Bei zwei Kitas war die Anfahrt freilich gar nicht möglich, bei einer dritten war das Gebäude zu stark beschädigt. „In diesen Fällen haben wir die Betreuung ins Nachbargebäude beziehungsweise ins Pfarrheim verlegt“, so Wiebke Niemeier. Zwar seien die Spielmöglichkeiten für die Kinder teils etwas eingeschränkt, um kein Risiko einzugehen. „Aber vor allem berufstätige Eltern waren einfach sehr dankbar, dass die Kinderbetreuung überhaupt gewährleistet ist.“

Auch andere freie Träger hatten ihre Kitas schon am Dienstag geöffnet: "Wir sind schließlich Dienstleister", sagt etwa Demet Aydin, die die Awo-Kita an der Haus-Berge-Straße in Altendorf leitet. Einige Kolleginnen seien wegen der schwierigen Verkehrslage mit mehr als zweistündiger Verspätung angekommen, trotzdem habe man die Betreuung der Kinder gewährleisten können. Gleiches gelte für alle fast 20 Awo-Kitas in Essen. Und VkJ-Geschäftsführer Oliver Kern sagt: "Unsere Haustechniker haben am Dienstag um 5 Uhr morgens eine Rundreise durch unsere 16 Kitas gemacht und die Schäden gesichtet." So habe man überall pünktlich öffnen können. 

Umfrage_Essen_UnwetterKein Vorwärtskommen im Feierabendverkehr - Hiobsbotschaft für Bahn-Kunden

17.55 Uhr: Die Stadt verkraftet keinen Feierabendverkehr ohne die Bahnen der Evag und ohne S-Bahnen und Regionalzüge der Deutschen Bahn: Der Straßenverkehr ist zusammengebrochen. Autofahrer kommen in der Innenstadt, rund um den Bahnhof, auf der A40 in Essen und auf den Ausfallstraßen kaum noch vorwärts.

Der Hauptbahnhof Essen ist weiterhin fast vollständig vom Schienenverkehr im Rest des Landes abgeschnitten. Die Hiobsbotschaft der Deutschen Bahn: Alle Strecken, die jetzt noch gesperrt sind, bleiben laut der Deutschen Bahn noch bis mindestens Freitag gesperrt. Betroffen sind demnach alle Regional – und S-Bahnen auf den Strecken: Köln–Düsseldorf, Köln-Worringen-Neuss, Mönchengladbach–Viersen, Düsseldorf–Neuss, Essen–Gelsenkirchen, Essen–Bottrop, Essen–Düsseldorf, Marl-Sinsen–Recklinghausen–Essen, Duisburg–Essen-Dortmund, Dortmund-Herne-Wanne-Eickel, Oberhausen-Dortmund, Düsseldorf Eller–Duisburg Wedau und der Großraum Oberhausen-Mathilde.

Die Strecke der S6 im Essener Süden am Tag nach dem Unwetter.
Die Strecke der S6 im Essener Süden am Tag nach dem Unwetter. © Hans Blossey | Unbekannt

Die Bahn gibt außerdem zu, dass auf diesen Strecken „ein Busersatzverkehr mit ausreichenden Kapazitäten nur schwer möglich“ sei. Ein Beispiel: Als Ersatz für die S6 fährt zwischen Essen und Düsseldorf ein Bus.

Grugabad-Fest, "Park Sounds“ und "Kray Or Die" abgesagt

17.45 Uhr: Das große Geburtstagsfest im Grugabad muss leider auch verlegt werden: An diesem Sonntag, 15. Juni, sollte der 50. Geburtstag des größten Essener Freibades gefeiert werden - mit großem Programm und kleinen Preisen (Eintritt wie vor 50 Jahren). "Wegen der Sturmschäden ist das leider nicht möglich", bedauert Stadtsprecherin Nicole Mause. Das Fest werde aber zum Ende der Sommersaison nachgeholt, verspricht sie.

17.30 Uhr: Bei der Stadt Essen steht noch die Antwort auf die Frage aus, ob das Pfingst-Openair mit Blick auf die Unwetterwarnungen hätte früher abgebrochen werden müssen. "Derzeit wird eine Aufstellung der Gesamtsituation gemacht", sagt Stadt-Sprecher Stefan Schulze. Das sei ein üblicher Vorgang, der aber natürlich nach einer solchen Krisensituation wichtig sei - auch um die Vorwürfe zu entkräften, die Verantwortlichen hätten nicht rechtzeitig gehandelt. Eine Antwort zum Vorgehen soll folgen.

17.20 Uhr: Und noch eine Absage: Aufgrund der Unwetterschäden im Stadtgarten Essen können die „Park Sounds“ leider nicht stattfinden. Die Philharmonie Essen hat die Veranstaltung, die den Park vom 16. bis 20. Juni 2014 mit elektronischen Klängen bespielen sollte, aus Sicherheitsgründen abgesagt. Der für die Essener Grünanlagen zuständige Betrieb „Grün und Gruga“ kann den Zugang zum Stadtgarten bis auf weiteres nicht genehmigen. Am Morgen war bereits das für Samstag, 14. Juni, geplante Festival "Kray Or Die" im Volksgarten abgesagt worden.

17.15 Uhr: Bei uns hat sich ein Mitarbeiter der Berufsfeuerwehr gemeldet. Er hatte gestern Dienst, berichtet davon, dass er mehrfach mit verständnislosen Bürgern gesprochen hat. Er möchte an das Verständnis der Bürger appellieren, dass die Feuerwehrleute in diesen Tagen alles geben, um Einsätze schnell abzuarbeiten. „Aber leider sind es zu viele Einsätze und dadurch werden auch die Einsatzstellen, die für den Bürger vermeintlich sehr gefährlich sind, nicht sofort bearbeitet“, schreibt er uns. Er selbst warte noch darauf, dass der umgestürzte Baum vor seinem Haus beseitigt werde. Aber: „Es gibt natürlich auch positive Erfahrungen, etwa dort, wo wir dankend erwartet werden.

17 Uhr: Wegen der Gefahren nach dem Unwetter ist das Betreten der Wälder in Essen bis auf Weiteres verboten. Das hat gestern das zuständige Regionalforstamt verfügt. Die Sperrung gilt zunächst bis Montag, 16. Juni, um 24 Uhr. Danach werde man neu entscheiden. „Trotz der enormen und für jedermann sichtbaren Schäden beobachten wir immer wieder, dass verantwortungslose Gaffer Katastrophentourismus im Wald veranstalten“, so Reinhart Hassel, Leiter des Regionalforstamtes. Wer sich trotz des Verbotes im Wald aufhält, dem droht ein Bußgeld. Neben Essen sind die Wälder in Bochum, Bottrop, Castrop-Rauxel, Dortmund westlich der B 236, Duisburg, Gelsenkirchen, Herne, Herten, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen betroffen.

Welche Videos vom Unwetter in Essen im Web kursieren

16.30 Uhr: Zur Abwechslung einige Links zu Webvideos mit Aufnahmen vom Unwetter in Essen:

Das Youtube-Video, das den Sturm von einem Balkon in Essen aus zeigt, wurde bis Mittwoch, 16.30 Uhr, fast 135.000 Mal abgerufen (zum Video). Das Video von Youtube-Nutzer Jörg Müller, das eine Autofahrt durchs stürmische Essen zeigt, kommt auf 11.000 Abrufe (zum Video). Blitze sehen und den Sturm hören kann man im Video "Die Blitzfront über Essen-Kwttwig" (zum Video). Furchteinflößende Bewegtbilder aus Heisingen zeigt auf Youtube Nutzer "BaldeneyPcitures" (zum Video). Den bedrohlich dunklen Himmel über dem Essener Rathaus hat Nutzer "andere fragen" veröffentlicht (zum Video). Auf mickrige 36 Abrufe (Stand: 16.30 Uhr) kommt dieses Video. Könnte am Videotitel liegen: "Thunderstorm in Essen".  Bizarre Wolkenformationen vom Montagabend zeigt das Video "Unwetter in Essen Dellwig" (zum Video).

16 Uhr: Der Orkan "Christian" hat dem Grugapark deutlich stärker zugesetzt, als es bislang schon den Anschein hatte. Die Parkleitung geht inzwischen davon aus, dass der Park nicht eine Woche, sondern mindestens zwei Wochen lang für die Öffentlichkeit gesperrt werden muss. Mindestens 200 Bäume sind entwurzelt oder so stark beschädigt, dass sie gefällt werden müssten. Der finanzielle Schaden gehe in die Hunderttausende. Der Stiftungsverein Grugapark ruft deshalb zu Spenden auf. "Die Essener lieben ihre Gruga. Nun können Sie helfen, dass ihr Park wieder schön wird", so der Stiftungsvorsitzende Oliver Scheytt.

Schwere Schäden im Park der Villa Hügel

15.38 Uhr: Neben der Gruga hat der Park der Villa Hügel den in Essen wohl bedeutendsten Baumbestand – und auch hier hat der Orkan hart zugeschlagen. Die Klausstraße, die als Zufahrt dient, und die Straßen im Park sind so mit gefallenen Bäumen und Ästen übersät, dass nicht nur Besucher zurzeit nicht hineindürfen, auch die Mitarbeiter der Krupp-Stiftung und des Historischen Archivs Krupp befinden sich im Zwangsurlaub.

„Wir hoffen, dass unsere Arbeitsplätze nächste Wochen wieder begehbar sind, ich fürchte aber, bis wir wieder Besucher  in den Park lassen dürfen, wird es noch dauern“, sagt Volker Troche vom Stiftungsvorstand. Nach Angaben von Forstleuten werden die Aufräumarbeiten noch Monate dauern, die Schäden seien aber zum Glück nicht so gravierend, dass der Charakter des Parks in Gefahr sei.

15 Uhr: Die Feuerwehr Essen hat mehr Unterstützung von ihren Kollegen aus dem Raum Köln und Krefeld erhalten, als sie zunächst erwartet hat. Insgesamt 355 Kräfte sind heute aus dem Rheinland nach Essen gekommen. Damit sind aktuell fast 740 Feuerwehrleute in Essen im Einsatz.

Der Zwischenstand: 1400 Einsätze sind erledigt, 1100 noch offen. Die Zahl der nicht erledigten Einsätze sinkt nur langsam, da sich aktuell noch viele Menschen bei der Feuerwehr melden. Die Wehr schätzt, dass sie noch bis zum Wochenende mit den Aufräumarbeiten nach dem Sturm beschäftigt ist. Ein großer Teil der Straßen in Essen ist laut Angaben der Feuerwehr wieder befahrbar.

"Irrsinn" auf der Schönebecker Straße

14.45 Uhr: Zurzeit berät die Stadtspitze im Verwaltungsrat, ob Schulen und Kindergärten diese Woche noch geöffnet werden können - oder ob dies zu riskant wäre.

14.30 Uhr: In einem Leserbrief schildert WAZ-Leser Norbert Schlegel seine Eindrücke von der Schönebecker Straße. Er übt dabei Kritik an Autofahrern und der Polizei. Sein Leserbrief im Wortlaut:

"Nach dem gestrigen Tag die vielen Hilfskräfte der Polizei und Feuerwehr zu kritisieren, liegt mir weiß Gott fern. Was sich jedoch von 7 Uhr morgens bis 19 Uhr abends auf der Schönebecker Straße in Essen abgespielt hat, ist mit Worten kaum zu beschreiben. Hilflos mussten wir Anwohner mit ansehen, wie sich eine Blechlawine ortsfremder Pkw, Schwerlaster, Sattelschlepper und Busse mit Zuhilfenahme ihres Navis über die zweispurige Schönebecker Straße quälte, die von parkenden Autos auch noch zusätzlich verengt war. Nach 400 Metern war dann Schluss, weil entwurzelte Bäume die Straße versperrten und der Lindwurm versuchte, irgendwie zu wenden, um wieder auf die Aktienstraße zurückzufinden. Vom Zuschauen allein wurde man schon aggressiv. Obwohl im Laufe des Tages mehrmals Polizeiautos über die Schönebecker Straße fuhren, wurde dem Irrsinn kein Einhalt geboten. Ein provisorisch aufgestelltes Sackgassenschild hätte viel Stress verhindert!"

Blechlawine quält sich über verstopfte Straßen im Essener Norden

14 Uhr: Was unser Kollege Gerd Niewerth über seine Fahrt im Essener Norden berichtet, haben heute ganz ohne Frage Tausende dort und andernorts in und um Essen erlebt:

"Wenn Busse und Bahnen nicht mehr fahren, bleibt dem Pendler nur noch sein Auto. Doch Autofahren auf der Autobahn bedeutet am Tag II nach dem Orkan: Stau. Stau. Stau. Er fängt an auf der A31 in Kirchhellen (5 km) und endet erst in Altendorf. Dazwischen: mehr als anderthalb Stunden stetes und nerviges Stop & Go. Erster Gang, zweiter Gang, erster Gang, Leerlauf. Und wieder von vorn.

Die Blechlawine schiebt sich zuerst durch Gladbeck, dann durch Bottrop und erreicht die Essener Stadtgrenze auf der vierspurigen Bottroper Straße. Eine Verkehrsachse so breit wie die "224" - doch auch sie ist: dicht. Vollkommen dicht. Warum das so ist, erfährt der schicksalsergebene Pendler, als er zwanzig Minuten später (oder waren es dreißig?) plötzlich vor rot-weißem Flatterband steht. Dahinter räumen sie Bäume und Äste vom Asphalt.

 Was nun? Links in die "Econova-Allee"? Oder rechts in die Alte Bottroper? Ich entscheide mich für rechts. Und sage mir nach 150 Metern. "Du Depp, wärste mal links abgebogen." Die "Alte Bottroper": das ist links und rechts normalerweise viel Gewerbe, aber jetzt: umgeknickte Bäume, entwurzelte Bäume, heruntergefallenes Astwerk, wohin das Auge blickt. Hier hat das Horror-Unwetter böse gewütet. Aber noch verheerender sieht's in der Wüstenhöferstraße aus. Ein parkendes Auto liegt erschlagen und zerdrückt unterm mächtigen Stamm,  nur hundert Meter weiter der nächste Totalschaden. Mein Gott!

Einige Anwohner können nicht tatenlos herumstehen und gehen - irgendwie anrührend - mit bescheidensten Mitteln zu Werke. Also nicht mit der lauten und kraftvollen Motorsäge, sondern nur mit Besen und Dreckschüppe. Sie fegen die Sägespäne zusammen, die Feuerwehrleute hinterlassen haben, als sie die Straße freischlugen. Sauberkeit muss sein. Ich höre fast zwei Stunden lang WDR 2: die endlosen Staumeldungen, auch die Reportagen aus dem Katastrophenland und spüre: Essen - das war (ebenfalls) das Auge des Orkans."

13.15 Uhr: Das für Samstag, 14. Juni, geplante Festival "Kray Or Die" im Volksgarten ist abgesagt worden. "Die Sturmschäden sowie die Gefahren, die derzeit von allen Bäumen ausgehen, lassen es leider nicht zu, die Veranstaltung am Samstag durchzuführen", teilten die Veranstalter mit. Anfang Juli soll ein neuer Termin für das kommende Jahr festgelegt werden.

13.05 Uhr: Das sorgte für Unverständnis bei einigen Essener Bürgern: Am Morgen nach dem Orkan gab es städtische Radarkontrollen.

13 Uhr: Mussten wir mal loswerden:

12.50 Uhr: Hinweis in eigener Sache. Wir werden nicht alle Leserfotos, die uns per E-Mail und über Facebook.com/WAZEssen erreichen, veröffentlichen können. Wir bemühen uns aber, die Fotos in folgende Galerien einzubauen, die wir den ganzen Tag über aktualisieren:

12.45 Uhr: So klingt Essen auch heute seit dem frühen Morgen: Die Motorsägen krächzen, die Martinshörner der von Einsatz zu Einsatz hetzenden Helfer heulen.

Essener organisieren Hilfe auf Facebook - Hund sucht Herrchen

12.15 Uhr: Das nennt man mal einen Volltreffer: Am Dienstagabend gegen 19 Uhr hat Tobias Becker seine Facebook-Gruppe „Essen packt an“ gestartet, am Mittwochmittag hat die Gruppe schon über 2000 Mitglieder: Leute, die nach dem verheerenden Sturm von Montagnacht dringend Hilfe brauchen – und solche, die helfen wollen. „Da schreibt zum Beispiel eine Dame aus Fulerum völlig verzweifelt, dass ihre Straße von Bäumen versperrt ist und man dort weder rein- noch rausfahren kann“, erzählt der 28-Jährige. Und weil es offensichtlich auch viele Essener mit großem Herzen und Motorsäge gibt, bekommt mancher der Hilfesuchenden prompt Besuch. So gibt es auf der Seite jetzt schon Erfolgsmeldungen, wie die von dem Rüttenscheider, der Fotos von der frei geräumten Goethestraße gepostet hat.

Tobias Becker initiierte die Facebook-Gruppe
Tobias Becker initiierte die Facebook-Gruppe "Essen packt an". © Unbekannt | Unbekannt

Helfen kann übrigens nicht nur, wer kräftig und mit dem richtigen Werkzeug ausgerüstet ist, es melden sich auch Leute, die alte Menschen zu Arztterminen chauffieren oder bereit sind, Kinder zu betreuen, die heute und morgen schulfrei haben. Beckers Mitstreiter Markus Link hat eigens eine Karte gebastelt, auf der man sehen kann, wo Hilfe gebraucht wird. Nachbarschaftshilfe über Facebook zu organisieren sei vermutlich eher das Ding seiner Generation, sagt Becker. „Aber wir alle haben Eltern und Großeltern und können auch deren Hilferufe auf der Seite posten, und so ist da alterstechnisch alles vertreten.“ Mancher warte schon mit Kaffee und Kuchen auf die freundlichen Fremden, die das Kleinholz aus der Einfahrt entfernen.

Becker selbst hat übrigens keinen Aufruf gebraucht: Er wohne an der Altendorfer Straße in der Nähe vom Fliegenbusch und habe eine tolle, tatkräftige Multikulti-Nachbarschaft. Am Montagabend hatte er gegrillt, als der Sturm begann und bei den Nachbarn der Keller volllief. „Da haben wir dann alle zusammen Wasser geschöpft – und danach haben die Nachbarn uns geholfen, einen Ast zu zersägen, der in der Einfahrt lag."

11.45 Uhr: Laut Evag verkehren mittlerweile neben den Bahnen im Untergrund U11 (zwischen Gruga und Gelsenkirchen/Buerer Straße), U17 (zwischen Planckstraße und Berliner Platz. Zusätzlich Busse statt Bahnen von Planckstraße bis Margarethenhöhe), U18 (zwischen Wickenburg und Berliner Platz, Busse statt Bahnen ab Wickenburg bis Mülheim Hbf) auch die Straßenbahnen der Linien 105 (zwischen Hbf und Finefraustraße), 106 (zwischen Hbf und Altenessen Bf), 107 (zwischen Hanielstraße und Florastraße) und 109 (zwischen Berliner Platz und Steele Bf). Einen Überblick, auch über die Buslinien gibt die Evag auf evag.de.

11.20 Uhr: Ein Hund wurde nach dem Unwetter am Montag an der Stadtgrenze Essen-Gelsenkirchen gefunden. Herrchen oder Frauchen werden nun via Twitter gesucht:

10.35 Uhr: Die Deutsche Bahn hat einen Notbus eingerichtet, der zwischen Essen und Düsseldorf pendelt. Dieser könne aber bei Weitem nicht alle Fahrgäste aufnehmen, die eigentlich heute mit dem Zug fahren wollten. Eine Sprecherin der Bahn rät daher, dass Reisende sich Alternativen suchen sollen.

10.15 Uhr: Nochmal ein großes Dankeschön an alle Helfer von Feuerwehr, THW, DLRG und allen anderen Hilfsorganisationen - und an alle anderen, die mit anpacken!

10 Uhr: Nochmal eine "Stauschau" - als Warnung auch an alle Essener, die unterwegs sind oder später los müssen: Auf der A52 nach Düsseldorf stockt oder steht der Verkehr seit dem Morgen auf ganzer Strecke.  Im Essener Norden stockt der Verkehr Richtung Oberhausen zwischen Essen/Gladbeck und Oberhausen-Königshardt auf fünf Kilometern.

Polizei Essen meldet 950, Feuerwehr 2350 Einsätze

9.55 Uhr: Bis Mittwochmorgen hatte die Essener Polizei 950 sturmbedingte Einsätze. Die Feuerwehr Essen hat 1150 offene Einsätze und 1200 abgeschlossene Einsätze.

9.40 Uhr: Bereits am Dienstag gab es Ärger wegen der Taxen am Essener Hauptbahnhof. Weil am Hauptbahnhof die Züge ausfielen, verteilte die Deutsche Bahn Taxischeine. Doch die Taxifahrer ließen Reisende absichtlich stehen, weil das Stoßgeschäft im Stadtgebiet offenbar mehr Geld abwarf. Zum Bericht.

9.30 Uhr: Weitere Folgen des Sturms in Essen: Alle 48 städtischen Kindertagesstätten bleiben am Mittwoch aus Sicherheitsgründen geschlossen. Dies hatte die Stadt bereits gestern bekannt gegeben und bestätigte am Mittwochmorgen, dass die Angaben immer noch gelten.

Die städtischen Schulen bleiben Mittwoch und Donnerstag zu. Freibäder und Sportanlagen sowie der Grugapark sind am Mittwoch dicht, das Ufer des Baldeneysees ist wegen Unfallgefahr gesperrt. Die Forstverwaltung warnt eindringlich davor, Wälder zu betreten. Auch der für heute geplante Essener Firmenlauf fällt aus.

9.00 Uhr: "Am Essener Hauptbahnhof geht gar nichts", schreibt uns Julia Eriksen via Facebook. Zahlreiche Menschen würden vergeblich auf Taxen warten.

8.40 Uhr: Auch bei der Deutschen Bahn kommt es wegen der Folgen des Sturms weiterhin zu massiven Ausfällen. So fährt zum Beispiel die S1 den Essener Hauptbahnhof nicht an. Auf den Linien S3, S6 und S9 entfallen alle Fahrten bis auf Weiteres. Auch bei den Regionalexpressen und im Fernverkehr gibt es starke Einschränkungen. Zwischen Essen und Düsseldorf hat die Bahn einen Busverkehr eingerichtet. Zur Übersicht der Deutschen Bahn.

8.20 Uhr: Stau auf den Autobahnen - und besonders betroffen ist dabei Essen. Der WDR meldet etwa auf der A40 zwischen Mülheim-Dümpten und Essen-Zentrum sieben Kilometer Stau. Noch schlimmer ist die Situation sicher für die Autofahrer, die in dem A40-Stau zwischen Dortmund und Duisburg stecken - der ist 40 Kilometer lang. Eine Übersicht über die Verkehrslage in NRW finden Sie in unserem überregionalen Live-Ticker.

7.45 Uhr: Die Polizei Essen warnt am Mittwochmorgen weiterhin vor Einschränkungen im Straßenverkehr. Noch seien viele Straßen nicht geräumt.

7.30 Uhr: Die Evag informiert auf ihrer Internetseite über die aktuellen Einschränkungen und Ausfälle im Bus und Bahnverkehr in Essen.

Demnach fahren am Morgen folgende Linien: Die U11 verkehrt zwischen zwischen Gruga und Alte Landstraße, die U17 zwischen Planckstraße und Berliner Platz. Zwischen Planckstraße und Margarethenhöhe fahren auf dieser Linie Busse statt Bahnen. Die U18 fährt zwischen Wickenburg und Berliner Platz, die 105 zwischen Hauptbahnhof und Finefraustraße, die 106 zwischen Hauptbahnhof und Bahnhof Altenessen, die 107 zwischen Hauptbahnhof und Florastraße und die 109 zwischen Berliner Platz und Bahnhof Steele.

Für die Busse gilt: Die Linie 140 fährt zwischen Ernestinenstraße und Bahnhof Borbeck, die 141 von Hattingen bis Rote Mühle, die 142 hält nicht an der Rüttenscheider Straße und der Norbertstraße. Die Linie 145 verkehrt zwischen Fängershof und Wittenbergstraße, die 146 zwischen Bahnhof Kray Nord und Heisingen Ortsmitte, die 147 zwischen Bahnhof Kray Nord und Erbach. Die Linie 155 fährt zwischen Achternbergstraße und Marienbergstraße, die 160 und 161 zwischen Ernestinenstraße und Landgericht. 164 und 184 fahren zwischen Steele und Hörsterfeld, ohne Halt an der Albert-Schweizer Straße und Sportanlage Eiberg.

Die Linie 169 hält nicht am Helgolandring und am Wangeroogeweg, die 170 nicht am Morgensteig, Sulzbachtal, Brüninghofer Weg und an der Wendelinstraße. Die 186 fährt zwischen Borbeck Bahnhof und Bottrop, die 194 zwischen Achternbergstraße und Erbach.

7.15 Uhr: Für die Feuerwehr Essen gehen die Aufräumarbeiten heute unter Hochdruck weiter. Am Dienstag bekamen die Männer und Frauen Unterstützung von 240 Feuerwehrleuten aus dem Regierungsbezirk Arnsberg. Diese Kräfte werden heute durch Feuerwehrleute aus den Räumen Köln und Krefeld ersetzt.

Die Essener Feuerwehrleute konnten in der Nacht eine kurze Pause machen - die Arnsberger Kollegen waren hingegen auch in der Dunkelheit im Einsatz. Eine positive Nachricht: "Die Straßen sind immer besser befahrbar", sagt Feuerwehr-Sprecher Mike Filzen.

Am Pfingstmontag (9. Juni) fegte ein Orkan über Essen hinweg. Seither gleicht Essen an vielen Stellen einem Schlachtfeld. Am Tag nach Sturmtief Christian hielten wir Sie mit unserem Live-Ticker den ganzen Tag über auf dem Laufenden. Auf den folgenden Seiten finden Sie alle Einträge vom Dienstag, 10. Juni:

Live-Ticker am Tag nach dem Unwetter: Alle Informationen aus Essen

Am Pfingstmontag (9. Juni) fegte ein Orkan über Essen hinweg. Seither gleicht Essen an vielen Stellen einem Schlachtfeld. Am Tag nach Sturmtief Christian hielten wir Sie mit unserem Live-Ticker den ganzen Tag über auf dem Laufenden. Auf den folgenden Seiten finden Sie alle Einträge vom Dienstag, 10. Juni:

20.45 Uhr: In diesen vier Fotostrecken haben wir alle Bilder aus Essen gesammelt, darunter Leserfotos, Aufnahmen unserer Fotografen und Schnappschüsse der Fans von Facebook.com/WAZEssen. Herzlichen Dank allen, die uns Fotos geschickt haben! Weitere Artikel finden Sie auch auf waz.de/essen.

20.40 Uhr: Wir beenden unsere Live-Berichterstattung mit den wichtigsten Informationen aus Essen vom Tag 1 nach Sturmtief Christian. Details und weitere Informationen finden Sie weiter unten in dieser Chronik.

  • Ein Orkan der Windstärke 12 hat schwere Schäden im gesamten Essener Stadtgebiet verursacht. Die Aufräumarbeiten auf Straßen und Gehwegen werden noch mehrere Tage, in Wäldern und Parks mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Feuerwehr, THW und Hilfsdienste sind seit Montagabend im Dauereinsatz. Bis Dienstagnachmittag registrierte die Feuerwehr etwa 1500 Einsätze - Tendenz steigen. In der Spitze waren rund 600 Kräfte im Einsatz, darunter auch Ehrenamtliche, Hilfsorganisationen, das THW und die DLRG. Feuerwehr-Sprecher Mike Filzen sagte am Nachmittag: "Wir wollen bis zum Anbruch der Dunkelheit so weit sein, dass wir die Arbeiten über Nacht ruhen lassen können",
  • Cornelia Urban, Meteorologin beim Deutschen Wetterdienst in Essen, sagt:  "Heute Abend ab etwa 18.30 Uhr besteht in Essen noch einmal die Gefahr schwerer Gewitter und heftiger Regenfälle. Vermutlich wird dies aber nicht ganz so heftig ausfallen wie am Montag. Sturmböen mit bis zu 100 Stundenkilometern sind nicht auszuschließen. Das Ganze könnte sich in der Nacht noch einmal wiederholen."
  • Die Essener Forstverwaltung warnt eindringlich davor, Wälder und Spielplätze zu betreten. Es besteht Lebensgefahr durch brüchige, herabhängende Äste und lose Baumkronen!
  • Gruga, Friedhöfe, die Wege am Baldeneysee sind gesperrt.
  • Die Evag hofft, dass einige ihrer Linien am Mittwoch wieder Fahrt aufnehmen können. Neben den U-Bahnen fuhren am Abend vereinzelt Trams der Linien U11, U17 und U18. Die Evag informiert aktuell hier.
  • Am Essener Hauptbahnhof werden die Schlangen am Taxistand nicht kürzer. Die S-Bahnen fahren an Rhein und Ruhr noch nicht (Stand: Dienstagabend, 21.15 Uhr), folgende Strecken sind gesperrt: olgende Strecken sin derzeitig gesperrt: Dortmund - Essen- Düsseldorf- Köln, Dortmund-Gelsenkirchen-Duisburg, Recklinghausen- Essen, Essen- Velbert- Wuppertal. Die Deutsche Bahn will aktuell über den Zugverkehr im Ruhrgebiet und in NRW hier informieren.
  • Die Schulen und Kitas in Essen bleiben morgen, am Mittwoch, aus Sicherheitsgründen geschlossen. Die Gebäude müssen zunächst auf Schäden untersucht werden, außerdem könnten Kinder, Lehrer und Eltern nicht auf den ÖPNV zählen. Die Essener Schulen bleiben außerdem am Donnerstag geschlossen.
  • Die Stadt warnt: "Zahlreiche elektronische Leitungen sind durch das Unwetter beschädigt worden. Wer solche Leitungen entdeckt, darf sie auf keinen Fall anfassen. Hier besteht Lebensgefahr."
  • Der Krayer Bürger, der beim Sturm am Montagabend zu Tode kam, ist nicht bei Aufräumungsarbeiten ums Leben gekommen. Das bestätigte uns Polizei-Sprecher Ulrich Faßbender. „Es gab eine gesundheitliche Vorschädigung und die Aufregung beim Sturm mag eine Rolle gespielt haben.“
  • Nach Angaben der Polizei gab es neun Schwer- und sechs Leichtverletzte infolge des Sturms, und zwar bei der Evakuierung des Pfingst Openairs in Werden. Gemessen daran, was hätte passieren können, ging die Sache glimpflich aus, bestätigt die Polizei.

20.20 Uhr: So berichtet unser Kollege, Fotograf Sebastian Konopka, über seine Erlebnisse auf dem Pfingst Openair in Werden:

Weil die Hauptverkehrsstraßen in Essen dicht waren, lief unsere Kollegin Pirkko Gohlke zu Fuß vom Norden ins Zentrum der Stadt. Was sie auf der 6,7 Kilometer langen Strecke erlebte, lesen Sie hier.

19.45 Uhr: Unser Luftbild-Fotograf Hans Blossey war heute über Essen unterwegs, hat den Stau, die Aufräumarbeiten und die Sturmschäden aus der Vogelperspektive festgehalten:

19.10 Uhr: „Essen packt an!“ heißt die Facebook-Gruppe, die sich heute gegründet hat. Wer Hilfe bei den Aufräumarbeiten braucht, kann sich hier melden – und wer helfen will natürlich auch. „Sei es ein vollgelaufener Keller oder ein Baum, der gesägt werden muss - wer Zeit hat, packt an! Einer für Alle - alle für einen!“, heißt es auf der Seite.

18.45 Uhr: Ausnahmsweise geben wir mal eine werbende Pressemitteilung von McDonald's weiter:

"Auf Initiative von Franchisenehmer Marcus Prünte und mit Unterstützung des Franchisenehmers Dr. Thilo Auf'm Kamp sowie der Company (McDonald`s Deutschland Inc.) startet ab sofort folgende Unterstützung.
Von jetzt bis einschließlich Sonntag essen die Mitarbeiter von Feuerwehr, THW und allen Hilfsorganisationen (DRK, Johanniter, ASB usw.) egal ob hauptberuflich oder ehrenamtlich - in allen Filialen in Essen, Mülheim, Ratingen und Oberhausen umsonst(!). Einfach Dienstausweis vorzeigen und ihr bekommt eine warme Mahlzeit und Getränke. Danke für euren Einsatz! Wir sind stolz auf euch.
"

Weitere Einträge unseres Live-Tickers finden Sie auf den folgenden Seiten:

Verkehrschaos, Aufräumarbeiten, Krisenmanagement: Essen am Tag nach Sturmtief Christian
 

18.37 Uhr: Neuigkeiten von der Stadtverwaltung: Nicht nur am Mittwoch, sondern auch am Donnerstag bleiben alle Essener Schulen aus Sicherheitsgründen geschlossen, alle städtischen Bäder und Sportanlagen ebenfalls. Die Mitarbeiter der Stadt müssen mehr als 500 Gebäude an 170 Standorten überprüfen.

Die 48 städtischen Kindertagesstätten sollen am Donnerstag wieder öffnen.

18 Uhr: Der Verkehrsknotenpunkt Essen ist vom Orkan mit am stärksten betroffen, sagt eine Bahn-Sprecherin. Reisende müssen auch am morgigen Mittwoch mit erheblichen Beeinträchtigungen rechnen. Infos über die aktuelle Betriebslage im NRW-Nahverkehr der Deutschen Bahn finden Sie unter bahn.de/aktuell oder m.bahn.de (Mobilportal) oder unter der Service Hotline 08000 - 99 66 33. Wir zitieren an dieser Stelle die Deutsche Bahn:

"Folgende Strecken sind derzeitig gesperrt:

- Dortmund - Essen- Düsseldorf- Köln
- Dortmund-Gelsenkirchen-Duisburg
- Münster- Recklinghausen- Essen
- Essen- Velbert- Wuppertal

Des Weiteren sind folgende S-Bahn Linien gesperrt
:

S1 Dortmund – Bochum – Essen – Mülheim (Ruhr) – Duisburg – Düsseldorf Flughafen – Düsseldorf – Hilden – Solingen
S2 Dortmund – Herne – (Recklinghausen / Wanne-Eickel – Gelsenkirchen – (Essen / Duisburg)
S3 Oberhausen – Mülheim (Ruhr) – Essen – Hattingen (Ruhr)
S5 Dortmund – Witten – Wetter (Ruhr) – Hagen
S8 Hagen – Schwelm – Wuppertal – Düsseldorf – Neuss – Mönchengladbach [3]
S9 Haltern am See – Bottrop – Essen – Velbert-Langenberg – Wuppertal-Vohwinkel – Wuppertal
S11 Düsseldorf Flughafen Terminal – Düsseldorf – Neuss – Dormagen – Köln – Bergisch Gladbach

Folgende Strecken sind zur Zeit frei und befahrbar:

- Aachen-Köln Hbf
- Hamm-Dortmund
- RE 9 Siegen-Köln Hbf
- Bonn-Köln Hbf
- RB 30 Bonn-Ahrbrück
- RB 23 Bonn-Euskirchen
- RE 12 Köln-Trier
- RB 22/24 Köln-Gerolstein
- S12 Au-Düren
- S13 Hennef-Horrem
- RB 38 Horrem-Bedburg
- RE 6 Minden-Dortmund
- RE 4 Aachen-Neuß, Düsseldorf- Wuppertal- Dortmund
- RB 33 Aachen-Mönchengladbach
- RE 8 Köln-Koblenz"

Deutscher Wetterdienst warnt vor Unwetter in Essen Mittwochnacht

17.40 Uhr: Die Feuerwehr Essen bleibt bei ihrem Plan und will die Arbeiten bei Einbruch der Dunkelheit einstellen. Die Helfer aus dem Regierungsbezirk Arnsberg sind inzwischen eingetroffen, so sind 240 zusätzliche Kräfte in der Stadt unterwegs. Sie haben von der Essener Feuerwehr Stadteile zugeordnete bekommen und Listen mit Einsatzstellen erhalten, die sie nun eigenständig abarbeiten, erklärt Feuerwehrsprecher Mike Filzen das Vorgehen. Die Helfer vom Technischen Hilfswerk warten indes noch auf den Austauschtrupp, der aus Wuppertal kommen soll.

17.35 Uhr: Cornelia Urban, Meteorologin beim Deutschen Wetterdienst in Essen, sagt:  "Heute Abend ab etwa 18.30 Uhr besteht in Essen noch einmal die Gefahr schwerer Gewitter und heftiger Regenfälle. Vermutlich wird dies aber nicht ganz so heftig ausfallen wie am Montag. Sturmböen mit bis zu 100 Stundenkilometern sind nicht auszuschließen. Das Ganze könnte sich in der Nacht noch einmal wiederholen."

Urban warnt vor Spaziergängen im Wald oder in Gegenden mit vielen Bäumen. "Da besteht natürlich die Gefahr, dass lose Äste herunterfallen. Da sollte man derzeit sehr vorsichtig sein." Am Mittwoch werde das Wetter langsam abziehen. "Donnerstag und Freitag wird es 24 Grad warm und trocken sein."

17.17 Uhr: Ausnahmsweise mal ein Einsatz, der wohl nichts mit den Sturmfolgen zu tun hatte: Die Polizei hat am Nachmittag die Straße Am Hauptbahnhof, an der sich die Bushaltestellen der Evag am Hauptbahnhof befinden, kurzfristig gesperrt. In der Unterführung hatte ein Auto Feuer gefangen. Die Feuerwehr konnte den Brand allerdings schnell unter Kontrolle bringen.

17.05 Uhr: Die Laupendahler Landstraße im Stadtsüden wird nach Angaben der Essener Polizei ab sofort für circa drei bis vier Stunden zwischen der Kreuzung mit "In der Borbeck" und dem Übergang in die Werdener Straße für Forstarbeiten gesperrt.

17.00 Uhr: Welche Bahnen und Busse in Essen aktuell fahren, darüber informiert die Evag hier. Derzeit fährt die U11 zwischen Gruga und II. Schichtstraße, die U17 zwischen Planckstraße und Berliner Platz. Zusätzlich gibt es auf der Linie Busse statt Bahnen von Planckstraße bis Margarethenhöhe. Außerdem fährt die U18 zwischen Wickenburg und Berliner Platz. Auf der Linie 105 zwischen Hauptbahnhof und Finefraustraße sind Busse statt Bahnen unterwegs.

Für die Busse gilt aktuell: Linie 194 fährt von Achternbergstraße bis Erbach, Linie 170 ab Steele, Linie 146 zwischen Hauptbahnhof und Bahnhof Kray Nord, Linie 155 nur bis Rote Mühle, auf den Linien 145/147 sind die Umleitungen in Richtung Haarzopf nicht befahrbar. Die Linie 166 fährt zwischen Hauptbahnhof und Bahnhof Dellwig, die Linie 160 zwischen Ernestinenstraße und Burggrafenstraße.

16.30 Uhr: Der Unterreicht an den Bischöflichen Schulen in Essen fällt morgen auch aus.

16.20 Uhr: Auch in Borbeck herrscht Chaos. In so ziemlich jeder Ost-West-Verbindung hängt derzeit der Verkehr. Auf der Schlossstraße wird der Verkehr nur einspurig geführt. Überall liegen Bäume herum. Die Feuerwehr versucht, Ordnung zu schaffen. Die Borbecker Innenstadt ist wie ausgestorben. Die Bürger trauen sich kaum auf die Straße. Im Schlosspark sieht es aus wie im Dschungel. Die Aufräumarbeiten werden reichlich Zeit in Anspruch nehmen. Auch an der Ecke Germaniastraße/Otto-Brenner-Straße sieht es grausig aus. Da hat ein Baum gleich mehrere Autos erwischt. Die Ecke ist kaum zu passieren.

Fensterscheiben fielen aus Postbank-Gebäude am Hauptbahnhof

15.55 Uhr: Das haben wir vorhin in der Erstmeldung zum Unterrichtsausfall vergessen: Neben den Essener Schulen bleiben am morgigen Mittwoch auch die Kindergärten und -tagesstätten geschlossen.

15.45 Uhr: Thorsten Spieckermann ist Geschäftsführer einer Essener Baugesellschaft und zuständig für die Instandhaltung des Postbank-Gebäudes am Hauptbahnhof. Auch er ist überrascht über die zerstörerischen Kräfte, die der Orkan entfaltete. "Sowohl an der Süd-, als auch an der Westseite hat der Orkan Fensterscheiben eingedrückt", berichtet er. Dergleichen sei in den vergangenen sechzig Jahren noch nicht passiert. Die Glassplitter verteilten sich unten auf dem Bürgersteig, zum Glück wurde niemand verletzt. Zur Sicherheit zog die Evag direkt nebenan ein rot-weißes Flatterband um den gläsernen Eingang, der zum Fahrstuhl führt.

15.24 Uhr: Das erlebte eine Gruppe aus Siegen im Essener Süden. Unser Reporter sprach mit ihnen am Essener Hauptbahnhof:

Drei Betreuer aus Siegen wollten mit sieben Schülern die Pfingstferien eigentlich zu einer spannenden Radtour durchs Rheinland und Ruhrgebiet nutzen. Die ersten beiden Tage waren tatsächlich ein Vergnügen, doch dann verwandelte der Orkan den Ausflug jäh in einen Horrortripp. "Wir haben auf einem Zeltplatz in Kettwig übernachtet und kam der Orkan über uns nieder", berichtet ein Betreuer. Einer der Schüler fügt hinzu: "Mein Zelt ist dabei kaputtgegangen." Justin (11) gesteht, dass er Todesängste ausstehen musste: "Ich habe zu Gott gebetet und geheult." Am Tag stand die nächste Etappe entlang der Ruhr bis nach Hattingen an. Weil der an sich malerische Ruhrtal-Wandertag allerdings gesperrt war, brachen die Siegener ihre Tour kurzerhand ab. Doch als sie am Hauptbahnhof anlandeten, passierte der nächste Rückschlag. "Wir kommen hier nicht mehr weg und suchen nun eine Bleibe für die Nacht", so ein Betreuer.

15.20 Uhr: Der Fehler im Rechenzentrum der Sparkasse ist behoben: Seit etwa 15 Uhr laufen die Systeme wieder. Ursache: "ein unwetterbedingter Schaden" (siehe Eintrag um 13.30 Uhr).

15.15 Uhr: Der Grugapark Essen ist für unbestimmte Zeit geschlossen. Das Team von "Oktorail" muss sich nun mit dem Park auseinander setzen und schauen, ob sie die Ausstellung auf lassen können.

15 Uhr: Die Polizei Essen rät allen Bürgern dringend dazu: "Wer nicht unbedingt mit dem Auto fahren muss, sollte zu Hause bleiben."

Polizeisprecherin Tanje Hagelüken nennt keine Straßen, die besonders von den Sturmschäden und Stau betroffen sind, denn "es herrscht überall noch Chaos." Überall gibt es noch Behinderungen auf den Straßen und auch Sperrungen im gesamten Essener Stadtgebiet.

Feuerwehr Essen erhält Unterstützung aus Arnsberg, THW aus Olpe

Die Feuerwehr hat derzeit noch 1000 Einsätze abzuarbeiten: "Die Wehrleute sind mit ihren Kräften langsam am Ende", sagt Sprecher Mike Filzen. Denn die Kräfte arbeiten nun seit gestern Abend durchgehend in ihren dicken Anzügen, um die Straßen wieder frei zu machen: "Es ist warm, schwül und die Kräfte tragen Schutzkleidung." In der Spitze waren rund 600 Kräfte im Einsatz, darunter auch Ehrenamtliche, Hilfsorganisationen, das THW und die DLRG. Jetzt hat das THW Hilfe aus Olpe angefordert. Die Feuerwehr soll bis zum Nachmittag Unterstützung aus dem Regierungsbezirk Arnsberg bekommen. "Mit 240 Leuten rechnen wir", sagt Filzen.

Der aktuelle Plan: "Wir wollen bis zum Anbruch der Dunkelheit so weit sein, dass wir die Arbeiten über Nacht ruhen lassen können", sagt Filzen. Dann könnten die Wehrleute mach einer Pause morgens weitermachen.

Insgesamt geht die Feuerwehr nach dem Sturm von etwa 1500 Einsätzen aus - "Tendenz eher nach oben", schätzt Filzen derzeit. Und er rät zur Vorsicht: "Die Unwetterwarnung ist immer noch aktuell."

14.35 Uhr: Müllabfuhr und Straßenreinigung fallen heute aus. Die EBE geht davon aus, dass die Tonnen ab morgen wieder geleert werden. Die EBE fährt dann länger - zehn Stunden - und hofft, alles mitzukriegen, was liegen geblieben ist.

14.20 Uhr: Essens Wälder dürfen nicht mehr betreten werden. Das Regionalforstamt hat ein eintsprechendes Verbot ausgesprochen. Gleiches gilt für alle städtischen Parks. Die Schäden werden inzwischen höher eingeschätzt als nach dem Jahrhundertsturm Kyrill 2007.

14.14 Uhr: Am Essener Hauptbahnhof spitzt sich die Lage zu. Die Deutsche Bahn hat Taxischeine an ihre Kunden verteilt. Damit dürfen sich die Passagiere, die auf dem Schienenweg nicht ans Ziel kommen, mit dem Taxi dorthin bringen lassen. Das Problem: Viele Taxifahrer weigern sich, auf die A40 zu fahren, weshalb Fahrgäste, die nach Duisburg oder Bochum müssen, feststecken.

 Die Deutsche Bahn verteilt Wasserflaschen, die Mitarbeiter fürchten, dass die Passagiere in der Hitze und bei diesem Stress Kreislaufbeschwerden bekommen könnten.

Mitten in der großen Bahnhofshalle hatte am Montag seit 9 Uhr auch die Bahnhofsmission einen Stand aufgebaut.  Im Angebot: Kaffee und kühle Getränke. "Wir wollen insbesondere schwangere Frauen sowie ältere Menschen mit Kreislaufproblemen versorgen", sagt Mitarbeiter Steffen Fröhlich.
Auch so mancher Jugendliche, dem beim Pfingstfestival in Werden das Kleingeld ausgegangen war, nahm das Trinkwasser-Angebot der Bahnhofsmission in Anspruch.

13.45 Uhr: Chaos auch in Altenessen: Die Nebenstraßen sind weitgehend dicht. Die Altenessener Straße ist ab Höhe Hövelstraße gesperrt. Auf der Hövelstraße hat ein Baum gleich drei Autos „erlegt“. Die Leute fahren trotzdem mit ihren Autos weiter. Im Kaiser-Wilhelm-Park versucht Grün und Gruga seit 6.30 Uhr für Ordnung zu sorgen. Mitarbeiter Marc Schmitz: „Das ist schlimmer als Kyrill. Das wird noch lange dauern. Wir machen jetzt jeden Tag erst mal 12-Stunden-Schichten. Wir werden auch Radlader einsetzen.“ Die Bäume im Park sind reihenweise abgeknickt, die Wege gesperrt. Bei einem Tunnel drohte Einsturzgefahr. „Ein Baum ist dort umgeknickt. Das Wurzelwerk hat Steine gelockert“, erklärt Marc Schmitz, der mit Motorsäge unterwegs ist. Grün und Gruga versucht besonders, in Schulen und Kindergärten schnell wieder für Ordnung zu sorgen.

13.40 Uhr: Alle Essener Freibäder sind geschlossen. Äste und Bäume liegen auf den Grundstücken. Die Becken sind mittlerweile wieder in Schuss, Laub und Äste sind herausgefischt, der Boden gesaugt. Ob morgen das eine oder andere Bad wieder geöffnet werden kann, ist zur Zeit noch nicht abzusehen. In Dellwig beispielsweise droht ein Ast auf ein Haus zu fallen.  "Sie müssen erstmal eine Firma finden, die heute noch die Schäden beseitigen kann. Bei manchen Unternehmen geht noch nicht mal jemand ans Telefon", so ein Mitarbeiter von den städtischen Bäderbetrieben.

13.35 Uhr: Die Feuerwache 3 am Stadthafen ist durch den Sturm erheblich beschädigt worden.

13.30 Uhr: Uns erreichen Leserberichte vom Hauptbahnhof Essen. Dort sollen noch immer Hunderte festsitzen und auf Züge warten. Die Bahn soll sogar Verpflegung verteilen lassen. Wir sind auf dem Weg dorthin und berichten.

13.20 Uhr: Systemausfall bei der Sparkasse Essen: Seit dem Morgen funktionieren die Computer nicht mehr. "Wir können dadurch den Betrieb in den Geschäftsstellen nicht aufrechterhalten", so ein Sprecher. Im Rechenzentrum arbeite man mit Hochdruck daran, den Fehler zu beheben. Die Geldautomaten sind nicht betroffen und im Betrieb.

Schulunterricht fällt an Schulen in Essen am Mittwoch aus

13.14 Uhr: Die Essener Schule bleiben morgen, am Mittwoch, geschlossen. Der Schulweg sei nicht sicher, zudem sei unklar, ob der öffentliche Personennahverkehr bis Mittwoch wieder in Fahrt kommt. Das berichtet Stadtsprecherin Nicole Mause aus dem Führungsstab von Feuerwehr, Stadt und Evag.

13.10 Uhr:  Aktueller Zwischenstand zum ÖPNV in Essen: Seit gestern, 23 Uhr, fährt kein Bus, fährt keine Straßenbahn in Essen. U11, U17 und U18 verkehren nur in den unterirdischen Abschnitten. Das berichtet Evag-Sprecher Olaf Frei. Er sagt: "Es gibt keine Straßenbahnlinie, die nicht mindestens einen Oberleitungsschaden hat."

Wie groß der Schaden für die Evag sein wird, zeigt dieses Beispiel: Fünf Busse sind durch herabstürzende Äste schwer beschädigt worden. Jeder der beschädigten Busse kostet zwischen 150.000 und 200.000 Euro. Es sei nicht absehbar, so Frei, wann welche Linie wieder Fahrt aufnehmen. Allein zwölf Straßenbahnen, die nicht mehr weiterkönnen, stehen in der Stadt. Acht davon müssen von den Fahrern bewacht werden.

Die Evag aktualisiert ihre Hinweise zu den Linien, die verkehren, fortlaufend:

zur Evag

Am Morgen war der Server der Evag wegen der vielen Zugriffe zusammengebrochen.

12.50 Uhr: Der Haupteingang der Kliniken Essen-Mitte (Evang. Huyssens-Stiftung/ Knappschaft GmbH) an der Henricistraße wurde schwer beschädigt, ist gesperrt. Patienten, Besucher und Mitarbeiter gelangen nur über einen Hintereingang in das Krankenhaus.

Grugapark, Friedhöfe, Wege am Baldeneysee und Freibäder gesperrt

12.49 Uhr: Neben dem Ufer des Baldeneysees und dem Grugapark sind auch die Friedhöfe gesperrt.

12.47 Uhr: Die Friedhöfe sind gesperrt. Überall, wo Bäume stehen, kann der städtische Eigenbetrieb Grün & Gruga die Verkehrssicherheit derzeit nicht garantieren. "Wir gucken derzeit, dass wir Wege nach und nach freigeben", so Sprecher Eckhart Spengler.

Übel zugerichtet hat der Orkan auch den Stadtgarten. "Dem Pflegeleiter standen Tränen in den Augen", so Spengler. Unter anderem wurde die große Silberweide ein Opfer des Sturms.

12.36 Uhr: An vielen Stellen in der Stadt ist der Straßenverkehr zusammengebrochen. Ein Beispiel: Auf der Aktienstraße kommen die Autos Richtung Stadtmitte/B 231 kaum noch vorwärts.

12.20 Uhr: Sportanlagen, Freibäder und das Schwimmzentrum Rüttenscheid bleiben heute geschlossen. Die übrigen Hallenbäder sind geöffnet. Das teilt die Stadt via Twitter mit.

11.50 Uhr: Eckhard Spengler, der das Veranstaltungsmanagement im Grugapark leitet, erklärt, dass der Essener Firmenlauf ausfallen muss. 8000 Teilnehmer hatten sich angemeldet. Der Firmenlauf hätte in der Gruga enden sollen.

Grugapark bleibt mindestens eine Woche lang gesperrt

Der Grugapark bleibt mindestens eine Woche lang gesperrt, so Spengler. Über 100 Bäume hat der Orkan am Sonntagabend niedergelegt, darunter mächtige und wertvolle Exeplare. Sogar ein Mammutbaum hielt den Böen nicht stand. "Es ist erschreckend. So etwas hat es hier noch nicht gegeben", so Eckhart Spengler.

Besuchern bleibt der Zutritt zum Park bis auf weiteres verschlossen. Denn die Parkleitung kann die Standsicherheit der übrigen Bäume nicht garantieren. Jeder einzelne Baum müsse nun kontrolliert werden. Allein die Bestandsaufnahme dürfte zwei Wochen dauern, schätzt der Parksprecher.

Auch Teile des Daches des Mediterranean wurden abgetragen. Die Trümmer krachten laut Spengler in das Gewächshaus der Universität. Zur Schadenshöhe konnte Grün & Gruga noch keine Angaben machen. "Kur vor Ort" bleibt trotz der Schäden im Park geöffnet. Das Kurhaus ist aber nur über den Parkplatz P 7 zugängig.

11.45 Uhr: Mailen Sie uns Erfahrungsberichte und Fotos vom Unwetter und von den Schäden gerne an redaktion.essen@waz.de. Bitte schreiben Sie zu den Fotos auch, wann und wo diese aufgenommen wurden.

11.35 Uhr: Wir erweitern unsere Fotostrecken den ganzen Tag über.

11.30 Uhr: Hier unser erster Bericht vom Dienstagmorgen:

Neun Schwerverletzte bei Evakuierung des Pfingst Open Air

Der Tag danach: Essen ähnelt in Teilen einem Schlachtfeld. Wie durch ein Wunder, hat es aber keinen Toten gegeben. Es gab allerdings nach Angaben der Polizei neun Schwer- und sechs Leichtverletzte infolge des Sturms, und zwar bei der Evakuierung des Werdener Pfingst Openair. Gemessen daran, was hätte passieren können, ging die Sache glimpflich aus, bestätigt die Polizei.

Der Krayer Bürger, der beim Sturm am Montagabend zu Tode kam, ist nicht bei Aufräumungsarbeiten ums Leben gekommen. Das bestätigte uns Polizei-Sprecher Ulrich Faßbender. „Es gab eine gesundheitliche Vorschädigung und die Aufregung beim Sturm mag eine Rolle gespielt haben.“ Ob es weitere Verletzte im Stadtgebiet gab, kann die Polizei zurzeit noch nicht sagen.

Hunderte Autos in Essen und über 100 Bäume in Gruga zerstört

 Sind die Schäden an Leib und Leben also zum Glück anscheinend gering, so sind die materiellen Verluste gigantisch. Hunderte Autos sind allein in Essen zerstört, wurden von Bäumen oftmals regelrecht zermalmt, die Polizei hat dazu allerdings noch keinen Überblick. Und: Essen wird nach den Aufräumungsarbeiten anders aussehen. Sehr viele, gerade auch alte Bäume liegen auf den Straßen - und nicht nur da.

Schreckliche Nachrichten erreichen uns aus der Gruga, die heute ganztägig geschlossen bleibt: „Mindestens 100 Bäume sind zerstört, darunter große unwiderbringliche Exemplare wie ein Mammutbaum“, sagt Eckhard Spengler, Sprecher von Grün und Gruga. Viele Wege sind blockiert, weitere Bäume drohen einzustürzen, es gibt auch Schäden an Gebäuden. Auch der Stadtgarten ist schwer mitgenommen, andere Parks ebenfalls, der Haumannplatz in Rüttenscheid gleicht einem Kriegsgebiet. Auch die Wälder sind schwer getroffen, im Waldpark zwischen Schillerwiese und Frankenstraße stünde kaum noch ein Baum, heißt es.

Warnung: Spielplätze meiden! Wege am Baldeneysee gesperrt

 Spengler will eine dringende Warnung loswerden: „Trotz des schönen Wetters bitte Spielplätze unbedingt meiden!“ Grund: „Es hängen noch viele abgebrochene Äste in den Bäumen, die können jederzeit herunterkommen.“

Gesperrt ist bis auf Weiteres auch der Fußgänger-, Jogger-, Rad- und Inlinerweg rund um den Baldeneysee. Auch dort hat es viele Bäume erwischt.

Feuerwehr meldet über 1100 unerledigte Einsätze

Die Feuerwehr hat eine lange, harte Nacht hinter sich und die Einsätz gehen ununterbrochen weiter. In Essen sind derzeit 620 Kräfte mit der Bewältigung der Unwetterschäden befasst (Stand: Dienstag, etwa 11.30 Uhr). „Berufs- und Freiwillige Feuerwehr, ASB, DLRG, DRK, MHD, JUH, THW und eine schlagkräftige Mannschaft von Grün und Gruga sind aktiv.“ Zahlen, Stand allerdings 8 Uhr: Rund 1100 Einsätze sind noch unerledigt, 266 sind in Bearbeitung, 286 sind erledigt. Noch immer sind - Stand 11 Uhr - einige kleinere Straßen etwa in Kupferdreh und Heisingen abgeschnitten und können jedenfalls mit Pkw’s nicht verlassen werden.

Lange Staus werden von den Autobahnen und den Einfallsstraßen wie der Ruhrallee gemeldet. Viele Menschen schaffen es nicht zur Arbeit oder nur verspätet.

Zurzeit setzt die Feuerwehr Erkundungstrupps ein, um Schwerpunkte zu finden bzw. zu erkennen, wo sich Probleme möglicherweise durch tatkräftige Hilfe von Anwohnern erledigt haben.

Unwetterwarnung bis Mittwochmorgen

Und es geht weiter: Der Deutsche Wetterdienst gibt bis Morgen früh, also bis Mittwoch eine neue Warnung aus. Gewitter, Starkregen, lokale Böen bis 130 km/h mit Hagel um 4 cm Korngröße seien möglich. Hoffen wir, dass wir verschont bleiben.

Auch die Feuerwehr warnt: „Gehen Sie bitte jetzt und in den nächsten Tagen nicht in den Wald. Die Gefahr ist einfach zu groß. Rechnen Sie auch auf den Straßen immer mit plötzlich auftauchenden Hindernissen durch alles Mögliche und Unmögliche.“ Und noch ein Hinweis der Wehr: „Die Feuerwehr und ihre Helfer wird auf Privatgrundstücken nur dann tätig, wenn Gefahr im Verzug ist. Ein umgestürzter Baum, der im eigenen Garten einfach so daliegt, ist zwar ein Ärgernis, trotzdem müssen die Eigentümer für die Beseitigung selbst sorgen.“

Bitte der Feuerwehr: Mithelfen, die Straßenkanäle frei zu machen

Eine dringende Bitte hat die Feuerwehr auch noch: „Schauen Sie doch bitte vor Ihrer Haustür nach, ob die Kanaleinläufe frei von Laub sind. Im Falle eines neuerlichen Starkregens kann das Wasser dann in die Gullys ablaufen, und nicht in Ihre Keller.