Essen.. Experten der Verbraucherzentrale sprachen mit Schülern der Frida-Levy-Gesamtschule in Essen über den richtigen Umgang mit Geld. Das Ziel: Früh sollen die Jugendlichen lernen, wie sie Schulden vermeiden können. Im Unterricht kommt auch TV-Promi Peter Zwegat zur Sprache.
Frida-Levy-Gesamtschule, Klassenzimmer 260. Hier steht heute kein normaler Schulunterricht an. Stattdessen geht es um den „Finanz-Führerschein“. Zu Gast ist Volker Naujok, Schuldner- und Insolvenzexperte bei der Verbraucherzentrale. Er will mit seinen Kollegen an diesem Tag insgesamt 75 Zehntklässler fit machen für den Umgang mit Geld.
„Aktionswoche Finanzkompetenz“
Auto, Wohnung, Handy, Internet: Junge Leute können sich leicht finanziell übernehmen. Damit sie gar nicht erst in die Schuldenfalle geraten, findet in diesen Tagen die vom Land Nordrhein-Westfalen geförderte „Aktionswoche Finanzkompetenz“ statt. Der Auftritt der Verbraucherschützer in der Frida-Levy-Gesamtschule in der Innenstadt ist eines von insgesamt 34 Projekten.
„Habt Ihr schon mal den Zwegat auf RTL gesehen?“, fragt Verbraucherschützer Naujok die Schüler. Ja, den Peter Zwegat kennen die Jugendlichen. Der Schuldnerberater zeigt im Privatfernsehen den Leuten, wie sie „Raus aus den Schulden“ kommen. Der TV-Promi hält dazu gerne eine Schreibtafel in die Kamera: Immer schreibt er die Einnahmen seiner Klienten darauf, stellt deren Ausgaben daneben. Dann rechnet er, und guckt was übrig bleibt.
1000 Euro rein, 1100 Euro raus
Naujok nennt ein solches Beispiel: 1000 Euro rein, 1100 Euro raus. Nicht gut. Vor dem Endbetrag steht ein Minus. „Und dann?“, fragen die Schüler. „Ja, dann haben wir ein Problem“, sagt Berater Naujok.
12,8 Prozent der Essener sind überschuldet. Mehr als jeder zehnte Bürger kann also seine Rechnungen nicht mehr bezahlen. Die Verbraucherzentrale in Essen berät gemeinsam mit dem Verein Schuldnerhilfe alle sechs Wochen zum Thema Privatinsolvenz. Die Nachfrage ist riesig. Beim letzten Termin Anfang dieser Woche kamen 55 Leute.
Nie bei der Insolvenz-Beratung landen
Geht es nach Naujok, werden die Schüler der Frida-Levy-Schule, die jetzt in seinem Seminar sitzen, nie bei der Insolvenz-Beratung landen: „Wir müssen mit der Aufklärung über Finanzsachen so früh wie möglich beginnen“, sagt er, „daher ist es gut, wenn wir in die Schulen gehen können, um zu verhindern. dass die Schüler überhaupt in die Schuldenfalle geraten.“
Vorbeugende Maßnahmen seien übrigens ebenso wichtig wie gesunder Menschenverstand. Einen Rat wiederholt Naujok daher immer wieder: „Denkt nach, bevor Ihr etwas unterschreibt, schlaft im Zweifel eine Nacht drüber – und redet mit anderen Leuten.“