Essen. Drei Projekte, die das Miteinander im Stadtteil fördern sollen, wurden mit je 3000 Euro und der Unterstützung durch einen Mentor prämiert.
Fronhausen ist ein dicht besiedelter und schöner Stadtteil – Judith Altenbockum (27) und Danny Friedrich (28) leben dort gerne. Nur würden sie sich auch über etwas mehr Aktionen dort freuen. Besonders die Parks bieten sich für Feste an, dachten die beiden und entwickelten eine Idee.
Dabei geht es um einen Baum, der Wünsche erfüllen soll – besser gesagt drei Bäume, für jeden Frohnhauser Park einen. Die Bäume sollen als Art Schwarzes Brett dienen; Bewohner des Stadtteils können dort ihre Wünsche aufschreiben und miteinander kommunizieren. Für mehr soziale Nähe. Mit dieser Idee haben sie sich bei dem Wettbewerb „Stadtteilideen“ der Klimawerkstadt Essen und des Kulturwissenschaftlichen Institutes (KWI) beworben – und 3000 Euro gewonnen. Plus die Betreuung des Projektes durch einen Mentor.
Stadtteilfeste sind auch geplant
Zusätzlich zu den Wunschbäumen wollen Judith Altenbockum und Danny Friedrich, sie nennen ihr Projekt „Parkfiction“, aber auch Stadtteilfeste in den Parks planen. Wünsche für diese Feste können an den Bäumen hinterlassen werden. „Wir möchten alle miteinbeziehen“, sagt Judith Altenbockum – auch wenn sie nicht so recht weiß, wie man solch ein Ereignis überhaupt planen soll. Doch dafür steht ihr ja ein Mentor zur Verfügung.
„Wir freuen uns, dass uns jemand hilft, und uns beispielsweise sagt, wo und wie viele Flyer wir drucken können und wo wir diese am besten verteilen.“ Als erstes wollen die Zwei jetzt die Wunschbäume aufbauen. „Den Rest des Geldes werden wir dann für die Parkfeste ausgeben“, freut sich Danny Friedrich.
„Ziel des Wettbewerbes ist es, die Lebensqualität im Stadtteil zu fördern, sozial, ökologisch oder ökonomisch“, sagt Dagmar Wolsing, Leiterin der Klimaagentur.
Food Sahring und Transition Town sind ebenfalls Gewinner
Zwei weitere Gruppen wurden für ihre Ideen mit 3000 Euro prämiert. Zum einen die Gruppe Food Sharing, die mit dem Geld einen mobilen 24-Stunden-„Fairteiler“ in Form eines Lastenrades anschaffen möchte. „Wir wollen damit Lebensmittel, die nicht mehr genutzt werden abholen, unseren Fairteiler im Stadtteil aufstellen und die Menschen können sich dann dort nehmen, was sie benötigen“, sagt Preisträgerin Anna Schulze (29). So wirkt die Gruppe der Wegwerfmentalität entgegen. „Es ist toll, dass wir so viel Geld zur Verfügung haben, so können wir vielleicht sogar zwei Räder anschaffen. Damit haben wir nicht gerechnet. Da die Frage der Hygiene und Haftung bei uns noch ungeklärt ist. Aber dafür haben wir ja unseren Mentor“, sagt die 29-Jährige.
Auch die Idee der Initiative Transition Town, die ebenfalls ein Lastenfahrrad anschaffen möchte, um ihre Aktionen in die einzelnen Stadtteile bringen und Bürger so zum Mitmachen anregen möchte, wurde prämiert. Die Gruppe besteht schon seit längerem in Essen und sorgt immer wieder mit ihren Aktionen für Aufmerksamkeit.