Essen..

Unternehmer Marcus Prünte hat in Steele seine elfte Mc-Donalds-Filiale eröffnet. Zur Eröffnung kam Komikerin „Cindy aus Marzahn“ in gewohnt pinkem Nicki-Jogger mit kecker Serviererinnen-Schürze.

Mit einem „Silent Opening“, was man frei übersetzen könnte mit „einfach mal aufschließen und gucken was kommt“, war die Mc Donald’s-Filiale an der Ecke Grenoble- und Bochumer Landstraße am Dienstagabend eröffnet worden.

600 Kunden beim „Silent Opening“

Servier-Schürze ist das Tüpfelchen auf dem I

Ob die nun kommen, um Burger zu essen oder „Cindy aus Marzahn“ zu sehen, die in gewohnt pinkem Nicki-Jogger mit kecker Serviererinnen-Schürze das Restaurant einweiht, sei dahin gestellt. Cindy eröffnet, schneidet eine Torte in - klar - Hamburger-Form an und verkauft: „Du siehst reich aus. Komm her.“ Nach gefühlten fünf Minuten hat sie genug Burger unters geladene Volk gebracht, Zeit, in die Produktion einzusteigen. Das sieht so aus: Cindy „bastelt“ zu launigen Kommentaren Burger, derweil das Filmteam die Gänge der 250 000 Euro teuren Küche blockiert.

Stau in der Küche

Das sorgt hinten für Stau – für Stau vorne an den Kassen. Denn dort kommen kaum noch Burger an. „Das liegt daran, dass die Routine-Abläufe in der Küche so nicht funktionieren“, erklärt Prünte mit Blick aufs Filmteam. Und es mag daran liegen, dass es im Laden langsam beängstigend voll wird. Mohamed (15) ist gekommen „wegen Cindy“ und mit ihm die halbe Belegschaft der Helene-Lange-Realschule.

Ein-Euro-Artikel sind der Renner

Doch der Burger-Mangel hat auch für mich sein Gutes: War ich vor meinem „Probe-Arbeitstag“ skeptisch, ob ich reibungslos im Burger-Geschäft Fuß fasse, kann ich mich nun an der Theke dem Warten widmen. Hin und wieder tippe ich Artikel in die Kasse, dann heißt es warten auf Waren. Cheeseburger sind aus, Chickenburger der Renner und überhaupt laufen alle taschengeld-freundlichen Ein-Euro-Artikel gut. Neben Cola und Eis ist Cindy gefragt, ob man mal ein Bild mit ihr ...

Dreharbeiten an der Fritteuse

Geht nicht. Denn das Team dreht nun im hinteren Restaurantbereich und das Küchenteam voll auf. Restaurantleiter Jens Zwirner legt das Jackett ab und brutzelt Fleisch, Marcus Prünte würde gern zur Fritteuse eilen, „geht aber nicht“, schließlich habe er als Besitzer Repräsentations-Pflichten. Fragt sich nur: Wo und was will er repräsentieren? In der Menge vor der Theke, die immer dichter wird, sind alle gleich. An ein Durchkommen ist lang nicht mehr zu denken. Selbst vor dem Restaurant warten Cindy-Fans, Burger-Fans. Halb Steele scheint auf den Beinen. Senioren wollen das Restaurant - äußerlich - inspizieren und blockieren dabei gut gelaunt das Mc Drive, Jugendliche, die die Thekenschlange umgehen wollen, versuchen ihr Glück am Autoschalter. Vergeblich.

Widerspruch zwecklos

Wann denn Cindy rauskomme, wollen drei Mädchen wissen. Keine Ahnung, „die dreht da drinnen für ihre Sendung“, sagt jemand. Und plötzlich steht sie wieder hinter dem Tresen und da zeigt sich, was die Frau wert ist: „Cheeseburger sind aus. Du nimmst jetzt, was da ist.“ Widerspruch zwecklos – auch so kann man also Warteschlangen auflösen.