Essen. Der Warnstreik im Einzelhandel betrifft auch Essener Geschäfte. Warum die Kundinnen und Kunden das beim Shoppen kaum zu spüren bekommen.

Im Einzelhandel haben am Donnerstag, 9. September, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Arbeit niedergelegt. Die Gewerkschaft Verdi hatte vorab erneut zum Warnstreik aufgerufen. In der Essener Innenstadt allerdings war der Streiktag für die Einkaufenden kaum zu spüren. Das hat mehrere Gründe.

Landesweit beteiligten sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus rund 160 Betrieben. In Essen jedoch streikte nur ein Teil des Personals von Saturn, Primark, Ikea sowie H&M. Bei der Modekette H&M war zudem nur die Filiale im Allee-Center in Altenessen betroffen. Insgesamt fuhren zwischen 30 und 40 Streikende aus Essen zur zentralen Kundgebung nach Dortmund, berichtet Gewerkschaftssekretär Kay Lipka.

In Essen sind vier Ketten vom Streik betroffen

Der Streiktag war mehrere Tage vorab öffentlich angekündigt worden, daher konnten sich die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber vorbereiten. All das führte dazu, dass keine Shoppingtour vom Streik gebremst wurde. Am Donnerstagmittag lief es bei Ikea und Primark wie gewohnt ab, vor der Saturn-Filiale konnten Kundinnen und Kunden lesen, dass der Betrieb bestreikt wird und mit einem Notteam gearbeitet wird.

Die Gewerkschaft Verdi fordert sowohl im Einzelhandel als auch im Groß- und Außenhandel 4,5 Prozent und 45 Euro mehr Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütung bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Im Einzelhandel fordert Verdi außerdem ein Mindestentgelt von 12,50 Euro pro Stunde. Mit der Fortsetzung der Warnstreiks wollen sie ihren Forderungen Nachdruck verleihen. Die Verhandlungen gehen am Freitag, 10. September, weiter. Sollte es wieder zu keinem Tarifabschluss kommen, könne es auch wieder überraschendere Streiks mit stärkeren Auswirkungen auf die Betriebe geben – das schließt Gewerkschaftssekretär Lipka nicht aus.