Essen-Steele. Bei einer Aktion von Extinction Rebellion springen Aktivisten zur Seite, als ein Autofahrer auf ihr Banner zufährt. Das hat mehrere Folgen.
Ihrer schnellen Reaktion haben es wohl Teilnehmer einer Kundgebung in Essen-Steele am Samstag, 24. April, zu verdanken, dass sie nicht von einem Auto erfasst worden sind. Ein 50-Jähriger ist nach Angaben der Polizei auf ein Banner zugefahren, das Teilnehmer hielten.
Rund 30 Aktivisten von Extinction Rebellion aus dem Ruhrgebiet kamen ab 10.30 Uhr zusammen und blockierten die Verkehrsampeln im Bereich Dreiringplatz/Ecke Bochumer Straße in Steele. Diese Aktion war bei der Polizei angemeldet unter dem Motto: „Klimakrise und Artensterben“.
50-Jähriger fuhr direkt auf das Banner zu
Die Gruppe fordert eine sozial- und klimaverträgliche Mobilitätswende. An dem Morgen gab es Gesang, die Teilnehmer hielten Banner hoch und sprachen mit Passanten. Der öffentliche Nahverkehr, Fahrradfahrer und Fußgänger waren von der Aktion nicht betroffen, die Polizeisprecher Marco Ueberbach als friedlich bezeichnet.
Bis auf eine Ausnahme, die sich um 11.20 ereignete und bei der es sich nicht um einen Teilnehmer handelte: Ein Autofahrer fuhr an, als eine Ampel auf Grün umschaltete. Genau in diesem Bereich standen Aktivisten mit einem Transparent in der Hand. Der 50-Jährige sei langsam und direkt auf das Banner zugefahren und hätte durchaus einen der Beteiligten erfassen können, wären diese nicht zur Seite gesprungen, sagt Marco Ueberbach. Das Banner landete schließlich auf der Motorhaube.
„Erst glaubte ich es nicht, der fährt einfach“
„Klar hupen die Autofahrer, sind genervt und oft aggressiv, aber mit so etwas habe ich nicht gerechnet. Erst stand er da und hupte, dann kam er immer näher. Erst glaubte ich es nicht, der fährt einfach. Wir mussten uns in Sicherheit bringen“, beschreibt eine 18-Jährige.
Gegenüber den Polizisten, die sofort eingeschritten sind, hat sich der Autofahrer dann aggressiv verhalten. Unter Einfluss von Drogen oder Alkohol soll er nicht gestanden haben. Die Polizei ermittelt jetzt gegen den 50-Jährigen wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Die Beamten stellten seinen Führerschein sicher.