Essen. Mit einem Kammerkonzert leisteten die Essener Philharmoniker ihren Beitrag zum Gedenktag für die Opfer der Corona-Pandemie.
Mit einem stillen, hochkarätigen Kammerkonzert leisteten die Essener Philharmoniker ihren Beitrag zu dem von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ausgerufenen Gedenktag für die Opfer der Corona-Pandemie.
Oberbürgermeister Thomas Kufen verband in seiner Grußbotschaft den Appell, gerade jetzt „besonders nah beieinander zu stehen und gleichzeitig Abstand zu halten“, mit einer Spendenbitte zugunsten der Stiftung Universitätsmedizin zur Erforschung des Coronavirus.
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Das musikalische Programm hätte angemessener kaum ausfallen können, vor allem mit Krzysztof Pendereckis Quartett für Klarinette, Violine, Viola und Cello, einem der großen Trauerstücke des 20. Jahrhunderts, in dem die Zeit aufgehoben schien.
Den Orchestermitgliedern Tristan von den Driesch, Florian Geldsetzer, Annette Meier-Krüger und Almuth Hett gelang hier eine sehr berührende, von Ensemblegeist und Ausdruckstiefe geprägte Wiedergabe. Der Lamento-Gestus der Ecksätze, das à la Schostakowitsch bohrende Scherzo, eine Serenade im Walzertempo ohne Tanzanflüge: da mochte die Hoffnungslosigkeit im Klagegesang der Klarinette niederdrücken, und doch ließ Penderecki immer noch Trost durchblicken, nicht nur wenn die Violine in höchster Höhe entschwebte.
Ausgleich zwischen Diesseitigkeit und Entrückung
Versöhnliche Töne dazu auch von Brahms in seinem Klarinettenquintett h-Moll op. 115 (mit Sarah Koenen, 2. Violine). Exzellent die Balance von Streichern und farblicher Wärme des Bläsers, die rhythmische Klarheit und das Ineinandergreifen der Stimmen, der Ausgleich zwischen heller Diesseitigkeit und friedlich-klangschöner Entrückung. Respekt!