Essen. Essen will versuchsweise in ausgewählten Schulen und öffentlichen Einrichtungen Automaten aufstellen mit Gratis-Produkten für die Monatshygiene.
Die Stadt Essen plant, dass an ausgewählten Schulen und in öffentlichen Gebäuden versuchsweise Tampon- und Binden-Automaten aufgestellt werden. Die Menstruationsartikel sollen kostenlos bereit gestellt werden.
Das hat der Rat der Stadt Essen am Mittwoch, 25. Mai, beschlossen. Wann der Versuch startet, ist noch offen. Die Verwaltung muss zunächst ein Konzept erstellen, dass dann die Beratungen über den kommunalen Haushalt 2023/24 durchlaufen muss.
Tampons an Schulklos in Essen: Versuch für ein Jahr
Vorgesehen ist, dass an neun Standorten – nach Möglichkeit an jeweils einem pro Bezirk – die Automaten platziert werden. „Davon maximal sieben Standorte an weiterführenden Schulformen wie Gymnasium, Realschule, Hauptschule, Gesamtschule, Förderschule, Berufskolleg/Berufsschule, Sekundarschule oder Abendgymnasium sowie jeweils maximal ein Standort für ein Jugendzentrum und ein Bürgerbüro“, teilt die Stadtverwaltung mit.
Ein Jahr nach Beginn der Aktion sollen die Erfahrungen ausgewertet werden.
Bedenken wegen Vandalismus
Das Thema hatte die städtische Politik schon lange beschäftigt. In anderen Städten wie Bottrop oder Hamm sind ähnliche Versuche in der Vergangenheit gestartet. Die SPD, die die Initiative maßgeblich vorangetrieben hat, hält die Maßnahme für wichtig, um das Tabu-Thema Regelblutung stärker öffentlich sichtbar zu machen und so vor allem jungen Mädchen die Scham zu nehmen.
Bedenken gab es bis zuletzt vor allem wegen möglicher Vandalismus-Folgen. Schulen geben häufig sogar Toilettenpapier nur limitiert und unter persönlicher Aufsicht heraus, damit sichergestellt ist, dass Schulklos nicht verstopft werden.