Essen-Schönebeck. In Essen-Schönebeck betreibt Eray Genc eine Kaffee-Rösterei. Der 34-Jährige hat in seiner Experimentierküche ein ehrgeiziges Ziel.
Die Kaffee-Rösterei von Eray Genc in Essen gleicht einem Labor. Die Regale sind voller Utensilien, mit denen er der perfekten Zubereitungsart für jede seiner Röstungen auf der Spur ist. Der 34-Jährige hat lange selbst als Barista in der Gastronomie gearbeitet, jetzt gibt er seine Liebe zum Kaffee in der „R-steray“ weiter.
- Die „R-steray“ an der Altendorfer Straße 497 hat aktuell dienstags bis freitags von 12 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 15 Uhr geöffnet.
- Seit Kurzem bietet Eray Genc unter r-steray.com auch einen Online-Shop an.
- Sein Wissen über Kaffee gibt er am liebsten persönlich im Laden weiter. Welche Sorten er wann frisch röstet, postet er auf seinem Instagram-Account@r_steray
„Ich habe gelernt, dass hinter einem guten Kaffee eine ganze Welt steckt“, sagt Genc. Anbau, Ernte, Röstung, Lagerung und Zubereitung – bis ein Kaffee frisch aufgebrüht in die Tasse fließt, haben viele Prozesse seinen Geschmack beeinflusst. Genau das findet Genc so spannend, ständig ist er auf der Suche nach neuen Sorten und Trends.
Bei Vapiano Deutschland hat er Barista-Workshops geleitet und dann in verschiedenen Espresso-Bars gearbeitet. Seit rund zwei Jahren hat er seine eigene Rösterei an der Altendorfer Straße 497 im Essener Stadtteil Schönebeck, nah an Altendorf. Ungewöhnlich für sein Segment, das viele eher im Essener Süden erwarten würden. Doch der Mülheimer Genc hat sich bewusst für den Standort entschieden, aufgrund der geringeren Fixkosten.
Pläne für ein Café und Barista-Workshops in Essen
Und mit der Resonanz ist er sehr zufrieden, unter Kaffee-Fans im Ruhrgebiet hat sich sein Angebot längst herumgesprochen. Nur mal kurz reinspringen und mit einer Tüte wieder herauskommen, das passiert wenigen Kundinnen und Kunden. „Es geht hier um Beratung, Beratung, Beratung“, sagt der Röster. Er beantwortet Fragen zur Herkunft der Bohnen, zur besonders schonenden Röstung bei niedrigen Temperaturen, zu Aromen und der passenden Zubereitungsart, von Maschine bis Stempelkanne. Er selbst schwört auf den Handfilter: „Das Wichtigste bei der Kaffeezubereitung ist, dass ich als Mensch Einfluss auf Temperatur und Zeit habe.“
In den Regalen stehen Kaffees aus Ländern wie Kolumbien, El Salvador, Brasilien, Costa Rica, Nicaragua und Äthiopien. Die 250-Gramm-Packungen kosten zwischen 6,50 Euro und 9,50 Euro. Wer mag, kann auch erst einmal ein Paket mit kleinen Proben vier verschiedener Sorten kaufen. „Ich versuche für jeden Geschmack einen passenden Kaffee da zu haben“, sagt Genc.
Besonders beliebt sei der Kaffee aus El Salvador. „Er verkauft sich so gut, weil er einfach ist, nicht so kompliziert“, ist der Röster überzeugt. Er selbst trinkt seinen Kaffee grundsätzlich schwarz. Als Barista ist er aber auch für Caterings unterwegs und schmeißt dann die italienische Maschine für den ein oder anderen Cappuccino an. Inklusive Latte Art auf dem Milchschaum natürlich.
Einen Erfolg feiert er für sich aber insgeheim dann, wenn er seine Kundschaft so passend berät, dass sie seinen Kaffee am liebsten pur genießt. „Es gibt Leute, die vorher gar keinen Kaffee getrunken haben und dann auf den Geschmack kommen“, sagt Genc. „Und auch solche, die nach und nach Milch und Zucker weglassen.“
Im kommenden Jahr will er Verkostungen und Barista-Workshops anbieten, außerdem plant er die Eröffnung eines Cafés in Krefeld. In Essen würde er ebenfalls gerne eins betreiben, hat aber bislang nicht den passenden Standort gefunden – Lage und Mietkosten passten für ihn bisher nicht zusammen.