Essen-Huttrop. Beim HCE 99 in Essen-Huttrop spielen rund 600 Mitglieder Hockey. Warum der Verein trotz der 99 im Namen jetzt sein 100-jähriges Bestehen feiert.
In diesem Jahr feiert der Hockey-Club Essen 99 (HCE) sein 100-jähriges Bestehen mit sportlichen und gesellschaftlichen Veranstaltungen. Der Hockeyverein von der Dinnendahlstraße in Essen-Huttrop hat wechselvolle Zeiten hinter sich.
Der HCE 99 wird in diesem Jahr 100? Die Zahl im Namen kann da schon für Verwirrung sorgen. Die 99 stammt vom Ursprungsverein ESV 1899, als dessen Abteilung der spätere HCE 1922 entstand, gegründet von Aloys Strack und seinen Freunden.
Als der Bau des Clubhauses geplant war, musste die Hockeyabteilung des ESV 99 aus dem Hauptverein ausgegliedert werden, denn eine Abteilung konnte keinen Pachtvertrag mit der Stadt Essen schließen. Der Hauptverein wiederum lehnte damals eine Haftung der durch das Bauvorhaben zu erwartenden Schulden ab. So beschloss man 1969 also, den Sportbetrieb unter dem Namen Hockey-Club Essen 1899 fortzusetzen.
Der Hockey-Club Essen wurde als Abteilung des Muttervereins ESV gegründet
Schon vor der Abspaltung gab es Ereignisse, die das Vereinsleben entscheidend veränderten. In der Anfangszeit musste man die meisten Spiele auswärts austragen, da ein eigener Hockeyplatz fehlte. 1952 erhielt der Verein dann einen eigenen Naturrasenplatz, seit 1985 wird auf Kunstrasen gespielt. „Den Platz hat vorwiegend die Stadt finanziert. Er dient ja auch der Imageförderung, weil so hochkarätige Veranstaltungen wie Damen- und Herren-Länderspiele und das Vier-Nationen-Turnier nach Essen geholt werden konnten“, erklärt Vizepräsident Manfred Leufgen.
Auch Schulhockey wird heute an der Dinnendahlstraße gespielt. Das Vereinstraining beginne um 15 Uhr und um 21.30 Uhr müsse wegen der Anwohner das Licht ausgemacht werden. „Das ist zeitlich ganz schön eng“, sagt Leufgen. Problematisch sei die Lage auch bei den Hallenzeiten, die man sich ja mit vielen anderen Sportarten teilen müsse. Überwiegend spiele der HCE in der Kupferdreher Halle, wo auch die Spiele ausgetragen würden, aber auch am Krausen Bäumchen und in der Halle Hubertusburg seien HCE-Teams aktiv.
Offizielle Jubiläumsveranstaltung im August
HCE-Präsident Thorsten Feldt und sein Team haben das Jubiläumsprogramm zusammengestellt. Das sportlich wichtigste Ereignis findet über Pfingsten vom 2. bis 6. Juni statt, wenn die weiblichen und männlichen Nachwuchsmannschaften (U16) von Deutschland und den Niederlanden aufeinandertreffen. Am 1. Mai findet der „Tag der Kids“ mit dem ersten Essener Grundschul-Cup statt, in den Sommerferien gibt es ein Hockey-Camp für Kinder bis zwölf Jahre. Gesellschaftlicher Höhepunkt ist die offizielle Jubiläumsveranstaltung am 20. August mit zahlreichen Ehrengästen.
In der Corona-Zeit habe es immer wieder Zwangspausen gegeben, die man mit Online-Angeboten zu überbrücken versucht habe. „Aktuell gibt es gerade zahlreiche Neuanmeldungen, viele Eltern wollen offenbar, dass ihre Kinder nach der langen Pause jetzt wieder verstärkt draußen aktiv sind“, so Leufgen. Hockey habe früher als elitäre Sportart gegolten, das sei heute aber nicht mehr so. „Die Kleinen bekommen zum Beispiel den Schläger erst einmal gestellt, um auszuprobieren, ob das für sie die richtige Sportart ist.“
Im Jubiläumsjahr hat der HCE rund 600 Mitglieder. Die spielen in 30 Mannschaften, davon sieben Senioren- und 23 Jugendteams. „Der Schwerpunkt liegt bei uns neben dem Leistungssport auf der Jugendarbeit, die bei den vier- bis sechsjährigen Bambini anfängt“, erklärt der Vizepräsident. Um Nachwuchs für seine Teams zu gewinnen, arbeitet der HCE mit den umliegenden Grundschulen Lönsberg-, Winfried- und Laurentiusschule zusammen und kooperiert mit der Kita Lummerland der Arbeiterwohlfahrt.
Verein hofft auf den sportlichen Aufstieg
So richtig los geht es in diesem Jahr am Samstag, 2. April, wenn das sogenannte Anhockeln, die traditionelle Familienveranstaltung zum Beginn der Feldhockeysaison, ansteht. Auch im Leistungsbereich haben die HCE-Teams einiges vor. In der Halle spielen die ersten Herren- und die erste Damenmannschaft aktuell in der zweiten Bundesliga. Auf dem Feld hoffe man zu Beginn der Rückrunde im April auf den Aufstieg in die zweite Bundesliga, so Manfred Leufgen. „Das wäre natürlich das Sahnehäubchen im Jubiläumsjahr.“