Essen-Südviertel. Ein Hochhaus mit 18 Etagen und Neubauten auf dem früheren RWE-Gelände sind Großprojekte in Essens Südviertel. Doch es gibt noch mehr Bauvorhaben.
Der Abriss des RWE-Turms samt Neuentwicklung des Geländes und der 60 Meter hohe Wohnturm gegenüber der Philharmonie zählen zu den Großprojekten, die das Gesicht des Südviertels verändern. Doch sie sind es nicht allein, die den Stadtteil neu prägen, erhalten doch noch weitere Gebäude eine Frischzellenkur.
Früheres Geschäftshaus wandelt sich in ein reines Wohngebäude
An der Baedekerstraße/Dreilindenstraße wandelt sich zum einen ein Geschäftshaus in ein reines Wohngebäude. Zum anderen werden zwei weitere Häuser komplett saniert. Auftraggeber ist der Wohnungsriese Vivawest, der hier insgesamt über 40 frei finanzierte Wohnungen schafft. Es handelt sich um fünf Ein-Zimmer-Appartments mit Größen zwischen 31 und 48 Quadratmetern sowie 36 Zwei-Zimmer-Wohnungen mit Grundrissen von 42 bis 78 Quadratmetern. Darüber hinaus bietet das Haus ein Loft mit 142 Quadratmetern Wohnfläche sowie ein Penthouse mit 2 Zimmern und 154 Quadratmetern Wohnfläche.
Die Fertigstellung des Bauabschnitts in der Dreilindenstraße 69 und 71 wird voraussichtlich noch im Dezember 2021 und der Abschluss in der Baedekerstraße 5 im März 2022 erfolgen. Anfang kommenden Jahres soll dann die Vermarktung beginnen und dann will das Unternehmen auch die Preise bekanntgeben.
Nur wenige Meter entfernt baut Vonovia an der Zindelstraße eine frühere Gewerbeimmobilie, die früher ein Energiekonzern nutzte, komplett um. Dort entstehen insgesamt 16 Wohnungen. Im Einzelnen handelt es sich um fünf Ein-Zimmer-Appartements mit Größen zwischen 34 bis 38 Quadratmeter, eine großen Drei-Zimmer-Wohnung (121 Quadratmeter) sowie zehn Zwei- und Dreizimmer-Wohnungen, die zwischen 67 und 95 Quadratmeter groß sind. Der Mietpreis wird voraussichtlich im Schnitt 12 Euro betragen. „Im Schnitt deshalb, weil die Appartements einen höheren Quadratmeter-Preis haben als die großen Wohnungen“, erläutert Vonovia-Sprecherin Bettina Benner. Die Wohnungen sollen im Februar bezugsfertig sein.
Im sanierten Bismarckhaus schreitet die Vermietung nach und nach voran
109 Wohnungen im Huyssen-Quartier
In dem Huyssen-Quartier entstehen insgesamt 109 Mietwohnungen, davon 44 an der Rückseite hin zur Dreilindenstraße. 22 sind sozial gebunden (6,20 Euro pro Quadratmeter). Bei der anderen Hälfte beträgt der Quadratmeterpreis im Schnitt 12,50 Quadratmeter. Im Wohnturm, der „Phil“ genannt wird, liegt die Preisspanne der Kaltmiete für die 65 Wohnungen zwischen 14 Euro und 19,50 Euro pro Quadratmeter. Wer die oberste Etage mit der 450 Quadratmeter großen Luxuswohnung haben möchte, zahlt 9000 Euro Kaltmiete, hat aber einen großartigen Blick auf die Stadt.
In dem sanierten Bismarckhaus an der Bismarckstraße, das aus dem Jahr 1959 stammt, hat im April der Lieferservice Pottsalat Einzug gehalten und belegt aktuell die erste und zweite Etage. Insgesamt stehen in dem Gebäude noch weitere vier Stockwerke zur Verfügung mit jeweils rund 350 Quadratmetern, von denen ein weiteres kürzlich vermietet wurde, wie es von der PI Hausverwaltung als Eigentümer heißt. Der Besitzer ließ den Komplex komplett entkernen und instandsetzen. Zusätzlich wurde ein Photovoltaikanlage errichtet. Der dort gewonnene Strom werde auch fast vollständig vor Ort verbraucht.
Für das RWE-Gelände, auf dem derzeit das 18-stöckige Hochhaus abgerissen wird, hatte Projektentwickler Kölbl Kruse jetzt gemeldet, dass mit dem Essener Sensorspezialist Ifm der erste neue Nutzer auf dem künftigen Areal feststehe. Das Unternehmen will dort seine neue Firmenzentrale bauen. Die gesamte zu vermarktende Fläche, die den Projektnamen „Essen Eins“ trägt, umfasst rund 100.000 Quadratmeter. Der aktuelle Abbruch des ypsilonförmigen Hochhauses soll bis Sommer nächsten Jahres abgeschlossen sein. Anschließend sei das Grundstück baureif.
Das Huyssen-Quartier mit Hochhaus Phil soll im Frühjahr abgeschlossen sein
In dem neuen Huyssen Quartier Essen entsteht ebenfalls im Südviertel ein 60 Meter hohes Gebäude. Das „Phil“ liegt gegenüber der Philharmonie. Das komplette Quartier wird 109 Wohnungen haben mit einer Gesamtfläche von 10.000 Quadratmeter und rund 7000 Quadratmeter Bürofläche. Nachdem im Dezember 2019 der Grundstein gelegt wurde, erfolgte im September das Richtfest. Im Frühjahr nächsten Jahres soll das Bauprojekt abgeschlossen sein.