Im Optipark stapeln sich Kleiderspenden für Flüchtlinge
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Essen. Eine Essener Bürgerin will die Flüchtlingsunterkunft im Opti-Park unterstützen und findet unschöne Zustände vor: „Dort befanden sich Berge von Kleidung, wild durcheinander gestreut. Es erinnerte mich an eine große Müllhalde.“ Die Bezirksregierung in Arnsberg will sich jetzt um die Defizite kümmern.
Hilfbereitschaft sollte eigentlich keine Grenzen kennen. Aber sie stößt genau dann an Grenzen, wenn Bürger sehen, dass ihre Spenden nicht bei den Bedürftigen ankommen. Genau das ist einer hilfsbereiten Essenerin in der Flüchtlingsunterkunft im Opti-Park passiert. Und sie ist nicht nur verwundert, sondern auch arg enttäuscht.
Die 55-Jährige, die anonym bleiben will, besucht ein Fitnessstudio im Opti-Park im Westviertel. „Dort drücken sich an der Scheibe immer Flüchtlinge die Nase platt. Da ich selbst beruflich mit Sport und Bewegung zu tun habe, wollte ich helfen, bin in die Flüchtlingsunterkunft gegangen und habe angeboten, Kurse für ein paar Stunden Spaß und Ablenkung zu leiten.“ Ein Mitarbeiter der Unterkunft lehnte freundlich ab: Das sei aus versicherungstechnischen Gründen nicht möglich. „Das verstehe ich“, sagte die Frau. Da die Bewohner zudem nur übergangweise in der Einrichtung der Bezirskregierung Arnsberg seien, lohne es sich auch nicht.
„Es erinnerte an eine Müllhalde“
Die engagierte Bürgerin gab nicht auf. Sie packte Kleidung und Sanitärartikel zusammen und wollte diese im Opti-Park übergeben. Dort angekommen wurde sie zu einem großen Lagerraum geführt. Und konnte nur noch staunen. „Dort befanden sich Berge von Kleidung, in blaue Säcken verpackt und wild durcheinander gestreut. Es erinnerte mich an eine große Müllhalde“, sagt die 55-Jährige. Ihr wurde erklärt: Die Sachen seien noch ungewaschen, werden irgendwann gewaschen, gebügelt und würden dann verteilt.
In der Unterkunft und auch bei der Bezirksregierung in Arnsberg wurde auf Anfrage bestätigt, dass es diesen vollbepackten, unaufgeräumten Raum gibt. Ein Foto durfte unsere Zeitung nicht machen. Zuletzt hatte die Unterkunft in der ehemaligen psychiatrischen Klinik wohl schon für genug unangenehme Schlagzeilen gesorgt.
Kleiderkammer mit festen Öffnungszeiten
Die Bezirksregierung hat inzwischen einen Mitarbeiter vor Ort installiert, der versucht, Defizite in der Organisation zu erkennen und aufzuarbeiten. „Es läuft dort einigermaßen. Aber es gibt Verbesserungsbedarf. Wie bei der Kleidung“, sagt Christian Chmel-Menges, Pressesprecher der Bezirksregierung. So soll es beispielsweise künftig eine Kleiderkammer mit festen Öffnungszeiten geben. Bislang wurde diese nach Bedarf geöffnet.
Flüchtlingsheime in Essen
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In dieser Woche soll die Optimierung der Abläufe beginnen. 240 Flüchtlinge wechseln aus der Übergangseinrichtung in eine feste Unterkunft. Dann soll sich die Lage im Opti-Park etwas entspannen.
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