Nachdem die Bezirksvertretung am Donnerstagabend beschlossen hat, über die Umbenennung der Von-Seeckt und Von-Einem-Straße per Bürgerentscheid am 3. Februar abstimmen zu lassen, setzten die Politiker den Straßenstreit in Rüttenscheid am Freitag fort.
„Mit der Entscheidung der Mehrheit von SPD, Grünen und Linken ist das eindeutige Votum der betroffenen Bürger für die Beibehaltung der Straßennamen vom Tisch gewischt worden. Statt zu vermitteln wurde der Stadtteil weiter gespalten. Offenbar fehlte Rot-Rot-Grün die Kraft zum Kompromiss“, kritisierte der CDU-Ratsfraktionschef Thomas Kufen. Und der Rüttenscheider CDU-Ratsherr Hans-Peter Huch betonte, die CDU sei „von Beginn an gegen diese unnötige Straßenumbenennung“ gewesen. Nachdem die Initiative ProVon 5500 Unterschriften für die bisherigen Namen gesammelt habe, habe er auf ein Einlenken der rot-rot-grünen Stadtteilpolitiker gehofft, „um weitere Kosten und die Spaltung des Stadtteils zu vermeiden“, so Huch. Diese Hoffnung sei enttäuscht worden.
Dagegen begrüßten die Grünen den Bürgerentscheid zu den Straßen-Namen als „gelebte Demokratie“. Matthias Klahold, Sprecher der Grünen im Bezirk, betonte: „Da ein für beide Seiten tragfähiger Kompromiss in der Frage der Straßennamen nicht möglich war, ist es nur richtig, wenn die Bürger jetzt entscheiden. Wir hätten der Stadt auch gerne die Kosten für den Bürgerentscheid erspart. Aber auf Seiten der Initiative ProVon gab es keine wirkliche Kompromissbereitschaft.“ Für die Grünen stehe fest, dass die Generäle von Seeckt und von Einem als Wegbereiter der Naziherrschaft keine Würdigung verdient hätten. Darum werde man nun bei den Bürgern für die Rückbenennung in Ortrud- und Irmgardstraße werben.