Essen. Die Feuerwehr hat einen Wallach aus einem Graben gerettet. Die Tierretter mussten mit bloßen Händen graben, um das etwa 600 Kilogramm schwere Tier zu befreien.
Tierischer Rettungseinsatz für die Feuerwehr im Essener Süden: Schulpferd "Laptop" lag am Dienstagmittag in einem Graben im Stadtteil Byfang und konnte sich aus eigener Kraft nicht mehr daraus befreien. Laut Feuerwehr war das 18 Jahre alte Tier am Morgen auf die Weide nahe der Straße Kleine Heide gelassen worden. Als die Stallmeisterin des örtlichen Reitervereins mittags die Tiere in den Stall holen wollte, bemerkte sie das Unglück und rief die Polizei. Als die Einsatzkräfte gegen 12 Uhr vor Ort eintrafen, habe der Wallach offenbar schon länger in dem im Graben fließenden Bachlauf in der Nähe der Weide gelegen und sich in keinem guten Zustand befunden, so Feuerwehrsprecher Mike Filzen.
Retter standen bis zu den Knien im Mist
An der Rettung waren Feuerwehrleute, ein Tierarzt und Mitglieder des örtlichen Reitervereins beteiligt. Weil die Wiese rund um die Stelle sehr morastig war, konnte die Feuerwehr nicht mehr schweren Fahrzeugen bis zu dem Graben fahren. Die Einsatzkräfte gaben alles, um das etwa 600 Kilogramm schwere Pferd zu retten: Bis zu den Knien standen sie im Morast, gruben mit bloßen Händen kleine Tunnel unter dem Tier hindurch, um dann die Rettungsgurte unter dem Wallach hindurch ziehen zu können. Diese Gurte befestigten die Tierretter dann an einer Seilwinde des Feuerwehrkrans, der in einigen Meter Entfernung stand. So konnte das Pferd nach knapp zwei Stunden aus dem Graben gezogen werden.
Wie Feuerwehrsprecher Mike Filzen erklärte, erhielt der Wallach während der Rettungsaktion Beruhigungsmittel vom Tierarzt. Nach rund einer Stunde versuchte das Tier bereits mehrfach, auf die Beine zu kommen. Dies gelang ihm gegen 17.30 Uhr jedoch noch nicht, so Filzen: "Die Situation hat das Tier wohl sehr stark belastet."
Einen ganz ähnlichen Einsatz hatte die Feuerwehr in Essen-Byfang im November 2013: Damals war ein 650 Kilo schwerer Holsteiner abgerutscht und in 80 Zentimeter Tiefe auf dem Rücken liegen geblieben. Damals halfen rund 25 Feuerwehr-Leute, „Wayne“ aus einem Graben zu befreien. (pg)
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