Essen. Wie überall in Essen, koten Kanadagänse auch im Univiertel die Wiesen und Teiche voll. Die Stadt will es mit einem Austausch der Eier versuchen.
. Die Drogenhandel rund um das Univiertel macht den Anwohnern schwer zu schaffen, aber es gibt ein weiteres Thema, das sich immer mehr zum Problem auswächst: die Verschmutzung in der eigentlich sehr hübschen zentralen Parkanlage mit ihren Teichen.
Die Stadt, das betonen Anwohner, tut einiges und reinigt regelmäßig. Dennoch haben sich vor allem die Gewässer, die dem Viertel seinen besonderen Charme verleihen, mittlerweile zu Kloaken entwickelt. Schuld daran sind neben alles vermüllenden Zeitgenossen die Herden von Kanadagänsen, die bereits die Ruhruferwege, die Gruga und andere Parks in Essen massiv verkotet haben.
Auch die Wiesen im Univiertel kann man deshalb wegen der vielen „Tretminen“ praktisch kaum noch betreten, geschweige denn sich dort niederlassen. Auch die Beton-Umrandungen der Teiche sind vom Kot verfärbt, das Wasser trübe. Eckhard Spengler, Sprecher des städtischen „Grün & Gruga“-Betriebs, kennt das Problem: Das Wasser, die Wiesen und dann leider auch noch das gute Nahrungsangebot durch fütternde Menschen – das seien gleich drei Gründe, weshalb die Kandagans im Univiertel ein kleines Paradies erblicken muss.
Hier mitten in einer Siedlung gebe es allerdings noch weniger Möglichkeiten, die Tiere wirksam zu bekämpfen. „Schießen können wir die Gänse wegen der Anwohner nicht, das wäre zu gefährlich“, sagt Spengler. Allenfalls könne man es mit Vertreibungen versuchen, doch ließen sich die Kanadagänse davon nach den Erfahrungen in der Gruga kaum stören. „Was wir versuchen werden, ist, in der Brutzeit die Eier der Tiere auszutauschen.“ Auf diese Weise lasse sich zumindest der Nachwuchs in Grenzen halten – wenn’s denn klappt.
Und wenn nicht, dann muss anscheinend ertragen werden, dass auch Essens Vorzeigesiedlung von der in Deutschland ursprünglich nicht heimischen Tierart als großes Gänse-Klo genutzt wird.