Essen-Stoppenberg.. Alexander Herbing, der von einem Unbekannten mit Clownmaske bedroht wurde, hat Anzeige erstattet. Die Polizei findet nach der Tat deutliche Worte .
Der Schock am Tag danach sitzt immer noch tief, Alexander Herbing hat kein Auge zugemacht. In der Nacht zu Donnerstag ist er von einem als Clown maskierten Mann bedroht worden. Im Gespräch mit dieser Zeitung gab der 32-Jährige an, dass es sich dabei um eine Waffe gehandelt habe. Bei der Vernehmung der Polizei gestern Nachmittag konnte er sich definitiv nur an „einen schwarzen Gegenstand“ erinnern. „Ich habe gedacht, ich spinne“, schildert der 32-Jährige, der den Weg in Stoppenberg schon hunderte Male mit dem Hund seiner Freundin entlang spaziert ist. „Da ist noch nie etwas passiert“, sagt der Schauspieler und Schlagersänger, der in Horst lebt.
Am Donnerstagabend kommt seine Freundin, eine Krankenschwester, aus dem Spätdienst, ist müde. Damit sie nicht mehr raus in die kalte Herbstnacht muss, schnappt sich Herbing allein den irischen Wolfshund seiner Lebensgefährtin für eine kurze Runde. Gegen Mitternacht bricht er von der Twentmann- in Richtung Lierfeldstraße auf. Herbing ist gerade voll auf das Tier konzentriert, als in Höhe von Arendahls Wiese plötzlich ein maskierter Mann mit Schusswaffe auf ihn zu rennt. „Er hat kein einziges Wort gesagt, stand etwa einen Meter von mir entfernt und richtete die Waffe auf mich. Ich weiß nicht, ob die echt war“, sagt Herbing.
Irischer Wolfshund schreckte den großen Täter nicht ab
Er erinnert sich am Tag danach nur an einen „sehr großen, schwarz gekleideten Mann mit fieser Clown-Maske“. Er sei sofort los gerannt, auch der kurz zuvor von der Leine gelassene Hund habe vor Schreck die Flucht ergriffen. Bei einem Nachbarn, den er vom Sehen kennt, klingelt Herbing anschließend Sturm. „Nachdem er mir geöffnet hat, habe ich sofort die Tür hinter mir verschlossen und die Polizei alarmiert, die kurz danach zum Glück auch kam“, sagt Alexander Herbing, der nach eigenen Angaben selbst „ein kräftiger Kerl“ ist: „Ich bin 1,89 Meter groß, der Täter aber war noch größer. Auch ein irischer Wolfshund ist ja nicht gerade klein, das hat ihn aber nicht abgeschreckt.“
Die Essener Beamten nehmen die Bedrohung „sehr ernst“, schildert Polizeisprecher Marco Ueberbach einen Tag später. Mit sechs Streifenwagen und zwei Hundeführern sei man direkt ausgerückt: „Wer mit einer Schusswaffe durch die Gegend läuft, bekommt von uns alles entgegen gesetzt, was wir haben. Das ist kein Spaß.“ Das Großaufgebot solle ein Signal sein, dass man alles unternehme, um solche Taten zu unterbinden.
Unbekannter Täter ist weiter auf der Flucht
Trotz der Personalstärke war die Fahndung nicht erfolgreich, der unbekannte Täter ist noch nicht gefunden. Umgehend leitete die Polizei ein Strafverfahren wegen Körperverletzung ein, auch Alexander Herbing erstattete Anzeige.
Ein berufliches Engagement für die kommende Woche sagte der Sänger, der mit Partyschlagern auftritt, bereits ab. „Danach steht mir gerade nicht der Sinn. Ich brauche jetzt erstmal Zeit, um den Schock zu verdauen.“
Zeugenhinweise nimmt die Polizei unter Tel.: 0201 8290 entgegen.