Galerist Frank Schlag lädt zur „Best of“-Schau mit großen Namen von Emil Schumacher bis Otto Steinert. 20 Künstler sind vertreten, die dem Ruhrgebiet über Jahrzehnte verbunden waren, darunter die Mitbegründer der Gruppe „junger westen“.
Diese Ausstellung bekennt Farbe: „Best of Ruhrgebiet“ heißt dieses mutige, fast schon museale Vorhaben, das Galerist Frank Schlag 2012 mit einer Schau der 20 besten noch lebenden Künstler aus dem Revier begonnen hat.
Nun folgen die Großen von Gestern: Emil Schumacher, Heinrich Siepmann, Thomas Grochowiak und auch Folkwang-Fotografielegende Otto Steinert. Versammelt ist das Who ist Who der Künstler, die nach dem Krieg den Neuanfang im Abstrakten suchten und neuen Zusammenhalt in Künstlergruppen wie der „junge westen“ oder der „Künstlerbewegung B1“ fanden.
Manche hat es fortgezogen, viele sind geblieben, bis zum Tod, wie der Gelsenkirchener Beuys-Schüler Jürgen Kramer oder der aus Wanne-Eickel stammende Kunstprofessor Kuno Gonschior, dessen magische Farbvibrationen den Blick sofort aufsaugen. Ihm stehen bekannte und über die Jahre in Vergessenheit geratene Künstler zur Seite. Ralf Glasmeiers Kaufhausobjekte strahlen ungebrochene Modernität aus. Rudolf Vombeks strenger „Hommage a Josef Albers“ stehen Armin Turks sinnliche Farbfeldmalereien zur Seite.
Seit Monaten hat Galerist Schlag nach Arbeiten gesucht, die repräsentativ, aber auch verkäuflich sind. Zusammengekommen ist eine Auswahl von 100 Arbeiten, die zum Teil seit ihrer Entstehungszeit nicht zu sehen waren. Da gibt es die bei der documenta II in Kassel zuletzt gezeigte Arbeit von Hans Werdehausen oder einen frühen Holzschnitt Emil Schumachers von 1948, dem Gründungsjahr des „jungen westen“. Mitbegründer Thomas Grochowiak darf natürlich nicht fehlen, der die abstrakte Malerei in Westdeutschland in so vielen Funktionen etabliert hat.
Eine Entdeckungsreise
Es gibt keinen gemeinsamen Kamm, über den sich die Arbeiten scheren ließen und doch gerät dieses Best of zu einem schlüssigen Miteinander, zu einer Huldigung an das deutsche Informel und der Wiederentdeckung von Männern wie Ignatius Geitel, der mit der Künstlerbewegung B1 Richtungsweisendes schaffen wollte, mit neuen Werkstoffen, Licht und Bewegung.
Und so ist dieser Gang vorbei an den rasselrunden Klangobjekten des Bochumer Aktionskünstlers Edmund Kieselbach und den Zero- inspirierten Arbeiten von Ferdinand Spindel am Ende eine echte Entdeckungsreise in die Vergangenheit des Reviers.
Die Ausstellung läuft bis zum 10. Januar 2014/Mehr Infos: wwwgerman-modern-art.com