Essen. Auch Essens Oberbürgermeister Reinhard Paß hat sich jetzt gegen den Beifall der rechtsextremen Splitterpartei Pro NRW verwahrt. Diese hatte das geplante Asyl-Konzept der Stadt Essen als vorbildlich bezeichnet und den Sozialdezernenten in ein ungutes Licht gerückt. Paß wies das „plumpe Vorgehen“ zurück.

Oberbürgermeister Reinhard Paß hat sich aufs Schärfste gegen den Versuch der rechtsextremen Partei Pro NRW verwahrt, das Essener Asyl-Konzept zu vereinnahmen.

Wie berichtet, hatte Pro NRW die Essener Pläne gelobt und im Leverkusener Stadtrat beantragt, das Konzept zu übernehmen. „Pro NRW missbraucht unseren fachlich guten Ansatz für rechtspopulistische Demagogie“, so Paß. Er hoffe, dass niemand auf das „plumpe Vorgehen“ hereinfalle. Tatsächlich solle das Konzept das friedliche Miteinander fördern und auch die Hilfsangebote für die Flüchtlingskinder verbessern.

Falschen Eindruck erweckt

„Pro NRW hat den falschen Eindruck erwecken wollen, dass Essen künftig ausschließlich Sachleistungen statt Geld gewährt“, so Leverkusens Sozialdezernent Frank Stein. Er wisse aber, dass dies nur für eine Anfangsphase geplant sei. Leverkusen verfolge eine andere Politik und ermögliche Flüchtlingen rasch ein selbstständiges Leben in Privatwohnungen.

Stein betonte, seine Stadt sei anders als Essen aber auch kaum von Armutszuwanderung aus Südosteuropa betroffen: Im einzigen Übergangsheim Leverkusens lebe ein Rumäne und kein Bulgare. Den populistisch motivierten Pro NRW-Antrag, das Essener Asyl-Konzept zu übernehmen, habe Leverkusens Rat am Freitag abgelehnt.

Lesen Sie auch