Essen. Die Bahn-Tochter Schenker bezieht bis 1. Juli ihr neues Gebäude „The Grid“ an der Kruppstraße. Essen sichert sich damit den nächsten Konzernsitz.

Es war ein zäher und langer Kampf hinter den Kulissen gewesen. Mehrere Städte hatten hart um Schenker gerungen. Dann entschied sich die Deutsche Bahn aber doch dafür, den Sitz ihrer Logistiktochter in Essen zu belassen und innerhalb der Stadt in einen Neubau zu ziehen.

Das ist fast auf den Tag genau drei Jahre her. Nun ist das Firmengebäude an der Kruppstraße 4 fertiggestellt und ersetzt das alte AEG-Haus zwischen ehemaliger Post-Girozentrale und dem Rheinstahlhaus. Bahnchef Rüdiger Grube selbst war gestern zur Schlüsselübergabe nach Essen gereist, nicht nur um den Bau zu loben („ein Blickfang und Glanzstück“) sondern auch um das Standortbekenntnis der Bahn in Erinnerung zu rufen: „Wir bleiben in NRW. Schenker ist hier groß geworden.“

Neue Schenker-Zentrale "The Grid"

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Am Dienstag hat Projektentwickler Kölbl Kruse
Am Dienstag hat Projektentwickler Kölbl Kruse "The Grid" an DB Schenker übergeben. Die neue Schenker-Zentrale liegt mitten in Essen zwischen Bahnstrecke und Kruppstraße. © Roland Weihrauch | dpa
Zur Schlüsselübergabe besuchten auch (von links) Oberbürgermeister Thomas Kufen, Baudezernent Hans-Jürgen Best, NRW-Bauminister Michael Groschek und Bahnchef Rüdiger Grube die neue Konzernzentrale. Hier blicken sie aus dem obersten, siebten Stockwerk auf den Essener Hauptbahnhof.
Zur Schlüsselübergabe besuchten auch (von links) Oberbürgermeister Thomas Kufen, Baudezernent Hans-Jürgen Best, NRW-Bauminister Michael Groschek und Bahnchef Rüdiger Grube die neue Konzernzentrale. Hier blicken sie aus dem obersten, siebten Stockwerk auf den Essener Hauptbahnhof. © Ulrich von Born/FUNKE Foto Services | Unbekannt
Jochen Thewes, seit September 2015 Vorstandschef der Schenker AG (rechts), und Essens OB Thomas Kufen vor
Jochen Thewes, seit September 2015 Vorstandschef der Schenker AG (rechts), und Essens OB Thomas Kufen vor "The Grid". © Ulrich von Born/FUNKE Foto Services | Unbekannt
Jochen Thewes, seit September 2015 Vorstandschef der Schenker AG (rechts), vor dem Eingang der Zentrale an der Kruppstraße 4.
Jochen Thewes, seit September 2015 Vorstandschef der Schenker AG (rechts), vor dem Eingang der Zentrale an der Kruppstraße 4. © Ulrich von Born/FUNKE Foto Services | Unbekannt
Am Dienstag hat Projektentwickler Kölbl Kruse
Am Dienstag hat Projektentwickler Kölbl Kruse "The Grid" an DB Schenker übergeben. Die neue Schenker-Zentrale liegt mitten in Essen zwischen Bahnstrecke und Kruppstraße. © Ulrich von Born/FUNKE Foto Services | Unbekannt
Am Dienstag hat Projektentwickler Kölbl Kruse
Am Dienstag hat Projektentwickler Kölbl Kruse "The Grid" an DB Schenker übergeben. Die neue Schenker-Zentrale liegt mitten in Essen zwischen Bahnstrecke und Kruppstraße. © Kai Kitschenberg/FUNKE Foto Services | Unbekannt
Am Dienstag hat Projektentwickler Kölbl Kruse
Am Dienstag hat Projektentwickler Kölbl Kruse "The Grid" an DB Schenker übergeben. Die neue Schenker-Zentrale liegt mitten in Essen zwischen Bahnstrecke und Kruppstraße. © Ulrich von Born/FUNKE Foto Services | Unbekannt
Am Dienstag hat Projektentwickler Kölbl Kruse
Am Dienstag hat Projektentwickler Kölbl Kruse "The Grid" an DB Schenker übergeben. Die neue Schenker-Zentrale liegt mitten in Essen zwischen Bahnstrecke und Kruppstraße. © Kai Kitschenberg/FUNKE Foto Services | Unbekannt
An der Stelle der neuen Schenker-Zentrale, zwischen Rheinstahl- und Postbank-Hochhaus, stand bis Anfang 2014 das AEG-Haus. Im Dezember 2013 begann der Abriss.
An der Stelle der neuen Schenker-Zentrale, zwischen Rheinstahl- und Postbank-Hochhaus, stand bis Anfang 2014 das AEG-Haus. Im Dezember 2013 begann der Abriss. © Sebastian Konopka/FUNKE Foto Services | WAZ FotoPool
Im Dezember 2013 begann der Abriss des AEG-Hauses. In unserer Fotostrecke
Im Dezember 2013 begann der Abriss des AEG-Hauses. In unserer Fotostrecke "Das abgerissene AEG-Haus" finden Sie weitere Fotos vom Abriss, historische und Innenaufnahmen aus dem alten AEG-Haus. © Knut Vahlensieck/FUNKE Foto Services | WAZ Fotopool
Bei den Sondierungsbohrungen vor dem Abriss wurde im November 2013 der Stollen unter dem alten AEG-Haus entdeckt, der den Zugverkehr nach Essen bis hinein ins Jahr 2014 ausbremste.
Bei den Sondierungsbohrungen vor dem Abriss wurde im November 2013 der Stollen unter dem alten AEG-Haus entdeckt, der den Zugverkehr nach Essen bis hinein ins Jahr 2014 ausbremste. © Knut Vahlensieck/FUNKE Foto Services | WAZ Fotopool
Die Abrissarbeiten im Januar 2014. In unserer Fotostrecke
Die Abrissarbeiten im Januar 2014. In unserer Fotostrecke "Das abgerissene AEG-Haus" finden Sie weitere Fotos vom Abriss, historische und Innenaufnahmen aus dem alten AEG-Haus. © Knut Vahlensieck | WAZ Fotopool
Der Grundstein für den neuen Firmensitz der Schenker AG,
Der Grundstein für den neuen Firmensitz der Schenker AG, "The Grid", wurde offiziell am 29. April 2014 gelegt. © Ulrich von Born | WAZ FotoPool
Der Grundstein für den neuen Firmensitz der Schenker AG,
Der Grundstein für den neuen Firmensitz der Schenker AG, "The Grid", wurde offiziell am 29. April 2014 gelegt. © Ulrich von Born | WAZ FotoPool
Der Grundstein für den neuen Firmensitz der Schenker AG,
Der Grundstein für den neuen Firmensitz der Schenker AG, "The Grid", wurde offiziell am 29. April 2014 gelegt. © Ulrich von Born | WAZ FotoPool
Die Baustelle im September 2014 aus der Vogelperspektive.
Die Baustelle im September 2014 aus der Vogelperspektive. © www.blossey.eu | www.blossey.eu
Die Baustelle im September 2014 aus der Vogelperspektive.
Die Baustelle im September 2014 aus der Vogelperspektive. © www.blossey.eu | www.blossey.eu
Der Rohbau im Dezember 2014.
Der Rohbau im Dezember 2014. © Jana Hannemann | FUNKE Foto Services
Die Baustelle im Dezember 2014.
Die Baustelle im Dezember 2014. © www.blossey.eu | www.blossey.eu
Die Baustelle im Dezember 2014.
Die Baustelle im Dezember 2014. © www.blossey.eu | www.blossey.eu
Die Baustelle im Februar 2015.
Die Baustelle im Februar 2015. © www.blossey.eu | www.blossey.eu
Die Baustelle im Februar 2015.
Die Baustelle im Februar 2015. © www.blossey.eu | www.blossey.eu
Blick von der Freiheit hinüber zu
Blick von der Freiheit hinüber zu "The Grid" und Rheinstahl-Hochhaus © Ulrich von Born/FUNKE Foto Services | FUNKE Foto Services
"The Grid" Anfang Juli 2015. © www.blossey.eu | www.blossey.eu
"The Grid" im Juli 2015. © www.blossey.eu | www.blossey.eu
"The Grid" im Juli 2015. © www.blossey.eu | www.blossey.eu
"The Grid" und die Hochhäuser an der Kruppstraße im Juli 2015. © www.blossey.eu | www.blossey.eu
"The Grid" und die Hochhäuser an der Kruppstraße im Juli 2015. © www.blossey.eu | www.blossey.eu
"The Grid" und die Hochhäuser an der Kruppstraße im Juli 2015. © www.blossey.eu | www.blossey.eu
Hochhausviertel und Schenker-Zentrale (unten links) Anfang Oktober 2015.
Hochhausviertel und Schenker-Zentrale (unten links) Anfang Oktober 2015. © www.blossey.eu | www.blossey.eu
Die Schenker-Baustelle Anfang Oktober 2015.
Die Schenker-Baustelle Anfang Oktober 2015. © www.blossey.eu | www.blossey.eu
Hochhausviertel und Schenker-Zentrale Anfang Oktober 2015. In der Bildmitte: der Hauptbahnhof.
Hochhausviertel und Schenker-Zentrale Anfang Oktober 2015. In der Bildmitte: der Hauptbahnhof. © www.blossey.eu | www.blossey.eu
Hochhausviertel und Schenker-Baustelle Anfang Oktober 2015.
Hochhausviertel und Schenker-Baustelle Anfang Oktober 2015. © www.blossey.eu | www.blossey.eu
Hochhausviertel und Schenker-Baustelle im März 2016.
Hochhausviertel und Schenker-Baustelle im März 2016. © www.blossey.eu | www.blossey.eu
Die neue Schenker-Zentrale im April 2016.
Die neue Schenker-Zentrale im April 2016. © Kai Kitschenberg | Unbekannt
Schenker-Personalvorstand Thomas Schulz in der 7. Etage, der Vorstandsetage, der neuen Schenker-Zentrale.
Schenker-Personalvorstand Thomas Schulz in der 7. Etage, der Vorstandsetage, der neuen Schenker-Zentrale. © Kai Kitschenberg | Unbekannt
Thomas Schulz in der Empfangshalle der Konzernzentrale.
Thomas Schulz in der Empfangshalle der Konzernzentrale. © Kai Kitschenberg | Unbekannt
Die neue Schenker-Zentrale im April 2016.
Die neue Schenker-Zentrale im April 2016. © Kai Kitschenberg | Unbekannt
Die Empfangshalle der neuen Konzernzentrale.
Die Empfangshalle der neuen Konzernzentrale. © Kai Kitschenberg | Unbekannt
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Die Konkurrenz, gegen die sich Essen durchsetzen musste, war namhaft gewesen: Hamburg, Berlin, Mainz, Duisburg und Frankfurt hatten ebenfalls um das Prestigeprojekt gebuhlt. Schließlich ging es um nicht weniger als ein Unternehmen, das Milliardenumsätze erwirtschaftet und über 65.000 Mitarbeiter weltweit beschäftigt, davon allein 730 am Firmensitz.

Kürzere Wege und bessere Kommunikation

Dass sich die Bahn letztlich für Essen entschied, hatte dann aber wohl doch einen ganz simplen Grund: „Was macht man, wenn 80 Prozent der Belegschaft nicht mit nach Frankfurt oder Hamburg gehen wollen?“, so Gesamtbetriebsratschef Klaus Vögele.

 In der Kruppstraße erwartet die Mitarbeiter ab 1. Juli ein modernes Gebäude mit hellen, lichtdurchfluteten Großraumbüros und einer zentralen Lage in Bahnhofsnähe – auch wenn mancher ein Büro mit Blick auf die benachbarten Bahngleise abgelehnt haben soll. Bislang ist Schenker auf acht Standorte im Stadtgebiet verteilt. Selbst die Vorstände sitzen nicht zusammen in einem Gebäude. Da scheint die Frage, die Bahnchef Grube gestern mehr rhetorisch stellte, berechtigt: „Wie klappt das?“ Wohl mehr schlecht als recht. Schenker-Vorstandschef Jochen Thewes unterstrich deutlich, dass sich das Management kürzere Wege und bessere Kommunikation erhofft, wenn nun alle Mitarbeiter an einem Standort zusammensitzen.

„Essen hat einen Lauf“

Schenker reiht sich in eine regelrechte Serie guter Nachrichten für Essen ein. Einen Tag zuvor erst hatte der Bergbaukonzern RAG den Grundstein für seine neue Zentrale in Essen gelegt, wenige Wochen zuvor schon der Ablesedienstleister Ista und der Chemiekalienhändler Brenntag, der von Mülheim nach Essen zieht. Essen scheint sich in jüngster Zeit einen Konzernsitz nach dem nächsten für die kommenden Jahre zu sichern. Schon Eon hatte Essen als Standort gewählt. In die Reihe passen auch RWE, die Funke Mediengruppe oder Aldi Nord, die sich in der Stadt neue Zentralen bauen.

„Essen hat derzeit einen Lauf“, sagt der Chef der Industrie- und Handelskammer, Gerald Püchel. Unternehmen, die sich im Ruhrgebiet umsehen, ziehen Essen vor, „wenn sie ein passendes Grundstück finden“, so Püchel.