Essen.. Immer mehr Anbieter von Solaranlagen, Pellet-Heizungen und Dämmmaterialien drängen auf den Markt. Die jetzt eröffnete „Energiefabrik“ will Kompetenzen bündeln – von der neutralen Beratung bis hin zur Ausführung.
Auf den ersten Blick macht Ulrich Ehlert, der jüngst die „Energiefabrik“ in Kupferdreh eröffnete, eine einfache Rechnung auf: Für zehn Kilowattstunden (kWh) Energie muss man Heizöl im Wert von rund 64 Cent einsetzen, bei Erdgas beläuft sich die Rechnung auf etwa 68 Cent, für Holzpellets werden ca. 40 Cent fällig, während Sonnenenergie kostenlos zu haben ist.
Der Haken an dieser Rechnung – meist braucht der Hausbesitzer für die günstigen Heizvarianten mit Holzpellets oder Solarmodulen eine neue Heizanlage. Rechnen wir weiter: Die alte Heizung kommt raus, die neue rein, wie hoch waren die Energiekosten bislang und mit welchem ermäßigen Preis ist nun zu rechnen? Und um das Zahlenspiel noch komplizierter zu machen – wie viel spart man zusätzlich durch Fassadendämmung und neue Fenster? Kurzum: Eine Rechnung mit Variablen, die für den Laien kaum überschaubar ist, der Kalkulation des Fachmanns bedarf.
Und genau hier setzt Ulrich Ehlerts Energiefabrik an. „Wir wollten unter einem Dach Fachleute für möglichst viele Gewerke vereinigen“, umschreibt Ehlert die Firmenidee. Zusätzlich wolle man beraten rund um die Flut der technischen Neuerungen, die auf den Markt drängen. Doch wie findet der Hausbesitzer - zumal er teils über die Grundausstattung des Hauses nur vage im Bilde ist - das richtige Sanierungspaket, um möglichst effizient und energieschonend zu heizen und warmes Wasser aufzubereiten?
Die Lösung soll ein neutraler Energieberater skizzieren, der ebenfalls im Netzwerk der Energiefabrik arbeitet und bei Auftraggebern zunächst den Bestand unter die Lupe nimmt, um anschließend nach Sanierungslösungen und Einsparpotenzialen zu suchen.
„Welche energetischen Maßnahmen ein Hausbesitzer schließlich umsetzt, entscheidet er selbst“, sagt Ehlert. Wichtig sei ihm, für alle baulichen und technischen Lösungen kompetente Ansprechpartner vermitteln zu können, im eigenen Hause oder dem angeschlossenen Netzwerk.
Was machbar ist, sehen Besucher in den Geschäftsräumen, die in einem ehemaligen Verwaltungsgebäude der Bahn aus dem Baujahr 1890 Quartier fanden. „Vorher stand das Haus mehr als 15 Jahre leer“, sagt Ehlert. Entsprechend aufwendig sei die Sanierung gewesen. Eingebaut sind nun Fenster mit Dreifachverglasung, Solar-Paneele installierte man auf dem Dach, ein Kamin sorgt für Wärme im Besprechungszimmer. Letzterer ein repräsentativer Raum, an dem sich das Alter des Hauses erkennen lässt. Während die äußere Backsteinfassade teils mit Lerchenholz verkleidet ist, gibt es innen Fachwerk. Auch dies ist mit Liebe zum Detail saniert, verschiedene Lehmputzarbeiten sind im Schauraum aufgebracht. „Schließlich soll das hier nicht nur ein Ort für Besprechungen sein, man soll sich auch wohl fühlen.“ Ganz so wie - nach der Umsetzung - in den eigenen vier Wänden.