Aalto-Ballett, Folkwang Uni, PACT Zollverein: Diese Namen haben Gewicht in der Tanzwelt. Seit acht Jahren gewinnt ein weiterer Name an Gewicht: „638 Kilo Tanz... und weitere Delikatessen“, das Festival für zeitgenössischen Tanz, das diesmal vom 18. bis 22. Oktober stattfindet in den Katakomben im Girardethaus, in der Casa des Schauspiels - und im Schwimmzentrum Rüttenscheid.
Tanz im Schwimmbad? Lasst euch überraschen, sagen die Festivalmacherinnen Sabina Stücker und Jelena Ivanovic und versprechen Tanz „über, unter und am Wasser“. Karten gibt es nur auf telefonische Bestellung. Und bei dieser Gelegenheit werde auch der Dresscode verkündet, beschieden beide bei der Vorstellung des Festivals mit Kulturdezernent Andreas Bomheuer. Der betonte ebenso wie Schauspielchef und Gastgeber Christian Tombeil, der Wert dieses Festivals liege nicht nur in der Leistungsschau, sondern auch in der Nachwuchsförderung.
Die hat auch Jelena Ivanovic im Blick: „Zu uns kommen immer mehr Künstler aus der Region. Wir versuchen, sie zu vernetzen mit den Gästen, die wir einladen“ - diesmal aus Ungarn, Finnland, Belgien und der Schweiz. Nachwuchstänzer bekommen die Chance, von einer Fachjury gesichtet zu werden.
Das Festival-Format hat sich bewährt: Für die Tageskarte bekommen die Besucher bis zu sechs Tanzproduktionen zu sehen, und in der Pause gibt es Leckeres auf die Gabel. Das liefern Gastronomen, „die ihr Essen der Kultur schenken“, sagt Jelena Ivanovic. Aus einer Not des vergangenen Jahres haben die Veranstalter eine Tugend gemacht: Weil ein Gastronom ausgefallen war, hatten sie freien Eintritt allen Besuchern versprochen, die Selbstgekochtes und -gebackenes mitbrachten. „Das gab ein so tolles Büfett, das machen wir jetzt immer!“ Zum Beispiel am 21. Oktober beim Doppelabend mit Maura Morales und Eun Sik Park in den Katakomben (siehe Kasten).
Erstmals ist beim Festival auch das NRW-Kultursekretariat mit im Boot. Es hat zwei Tänzern Gelegenheit zu einer sechswöchigen Recherche in Essen gegeben, dessen Ergebnis sie im Rahmen des Festivals vorstellen werden. Außerdem gibt es die Premiere des „Tanzeintopfes“, eine Kooperation mit dem Deutsch-Französischen Kulturzentrum: Der Essener Choreograf Tim Gerhards und die französische Tänzerin Margaux Marielle Trehouart haben ein Stück erarbeitet für die Eröffnung der Lichtwochen. Das passt: Frankreich ist Partnerland der Lichtwochen.
Ansonsten darf der Zuspruch gern so werden wie 2011: Damals war jede Vorstellung ausverkauft.